Angekommen in Funchal auf Madeira

Und angekommen! Ein bisschen wacklig war es schon bei der Landung. Erfreulicherweise sind wir aber pünktlichste Madeira gelandet, das konnten in den letzten Tagen nicht alle anreisenden Gäste behaupten. Wegen des starken Windes war der Flughafen von Funchal auf Madeira nämlich in den letzten Tagen immer wieder gesperrt.

Schnell noch den Mietwagen geholt und ab in unsere Unterkunft: Quinta das Malvas.

Quinta das Malvas, Funchal, Madeira

Ein großes altes Herrenhaus aus dem Ende des 19. Jahrhunderts mitten in einem riesigen, landwirtschaftlich genutzten Garten. Und das mitten in der Stadt! Traumhafter Blick auf die auf dem Grundstück liegenden Weinhänge und hinunter zur Altstadt und aufs Meer.

Im Garten der Quinta das Malvas
Frühstücksraum in der Quinta das Malvas

Nachteil – man ist relativ weit hoch am Berg und die Straßen sind steil.  Runter geht es ja noch, aber nach einem reichhaltigen Abendessen (Fisch ist hier immer frisch und in vielen Varianten verfügbar) mit guten portugiesischen Wein zieht sich die Strecke zurück nach oben ziemlich…  Wir waren heute Abend im Londres, einem von Einheimischen wie auch Touristen sehr gut besuchten Restaurant in der Nähe des Hafens.

Nach leider nur zwei Nächten war‘s dann auch schon wieder vorbei mit dem alten Herrenhaus. Wir mussten leider umziehen, da die Zimmer alle belegt waren. Keine 800m entfernt, dafür deutlich tiefer gelegen und damit „ausflugsfreundlicher“, liegt das Residencial Pina, eine teilweise modernisierte Anlage mit kleinem Pool. Gut gelegen, Supermarkt in der Nähe, Bar im Erdgeschoss. Sehr freundliche Leute! Hier war unser Ausgangspunkt für die nachfolgend beschriebenen Touren in und um Funchal.

Hotel Residencial Pina

Sehenswürdigkeiten Funchals sind beispielsweise:

Innenstadt mit Jardim Municipal: unmittelbar gegenüber vom berühmten Café Ritz ist dieser wunderschöne Garten gelegen. Eine Oase zum Ausruhen und einfach nur schauen.

Jardim Muncipal in Funchal
Blumenmeer im Jardim Muncipal in Funchal

Markthalle: Besonders am Samstag ein Genuss! Dann kommen die Bauern aus der Gegend und verkaufen, zusammen mit den standardmäßigen Händlern, ihre Waren, quasi frisch vom Hof.

Obststände in der Markthalle von Funchal

Nachdem auf Madeira aufgrund des perfekten Klimas fast alles wächst, gibt es ein entsprechendes Angebot an frischen, tropischen Früchten, wie es bei uns in Zentral-Europa kaum zu finden ist.

Markthalle in Funchal

Auch süße Spezialitäten gibt es zuhauf.

Süßes in der Markthalle Funchal

Gleich nebenan, in der Seitenhalle gibt es fangfrischen Fisch. Wer kein Blut sehen kann, für den ist‘s eher nichts, die Fische werden vor Ort zerlegt. Allen anderen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie sich das gegrillte Tunfischsteak oder den Degenfisch, eine hiesige Spezialität, vorstellen…

Fischmarkt in Funchal
Tunfische auf dem Fischmarkt in Funchal

Ein weiteres Highlight ist der Botanische Garten von Funchal. Neben dem deutlich größeren oben in Monte (Jardim Tropical Monte Palace) gibt es auch in Funchal einen schönen Jardim Botánico mit fantastischem Ausblick über die Stadt.

Botanischer Garten in Funchal

Der Eintritt kostet 6€ für Erwachsene (2018) und das lohnt sich. Es gibt auch ein kleines Café mit eigentlich ganz schönen Blick, leider stört dort ausgerechnet an den Plätzen mit Aussicht der Verkehrlärm, der von der Autobahn, die dort ausgerechnet zwischen zwei Tunnelabschnitten offen verläuft, empor schallt.

Ein berühmter Sohn der Stadt Funchal hat sich ein ganz eigenes Denkmal geschaffen – Museum und Restaurant, davor eine  nicht ganz unumstrittene Statue.

Statue von Cristiano Ronaldo vor dem CR7 Museum in Funchal

So viel Selbstbewusstsein muss man erstmal haben, sich zu Lebzeiten schon ein Museum hinzustellen. Über sich selbst…! Von wem ich spreche? Logo, von Cristiano Ronaldo! Da sollte man schon mehrfacher Weltfussballer sein, was er sicherlich auch völlig zurecht ist (ok, den Messi gibts auch noch, aber das sollen andere beurteilen…). Drin waren wir nicht, so weit geht die Liebe dann doch nicht. Aber ein kleines Highlight ist es trotzdem – das CR7-Museum!

Cristiano Ronaldo Museum in Funchal

Ausflug nach Cámara de Lobos. Im Reiseführer sehr gelobt, erschließt sich der Reiz des kleinen Vorörtchens von Funchal erst auf den zweiten Blick. Von der bunten Fischerbooten ist nur noch ein recht baufälliger Rest vorhanden, mitten am Hafen klafft eine große Baustelle, der lange Kiesstrand wurde von einem Sturm schwer beschädigt. Dafür zeigt sich im Ort selbst das gemütliche Gesicht. Wenige Touristen, aber viele Einheimische genießen den Samstagabend in netten kleinen Restaurants und Bars. Wir waren eine Straße höher im etwas schickeren Fischlokal Vila do Peixe, wo man sich den Fisch selbst aussuchen kann.

Camara de Lobos

Beim anschließenden Verdauungsspaziergang gab‘ noch ein paar Schnappschüsse in der Abenstimmung.

Abendstimmung in Cámara de Lobos
Blick auf den Cabo Girão

Ein weiterer toller Ausflug von Funchal aus ist die Wanderung auf die Halbinsel São Lourenço, dem östlichsten Zipfel Madeiras.

Lands End von Madeira

Völlig anders als der Rest der Insel ist sie völlig verkarstet. Dies liegt an der besonderen Lage – der Morro  do Furado ist als höchster Punkt nur 160m über dem Meer. So bietet er den Wolken keinen Widerstand, an denen sie sich stauen könnten. Das Ergebnis ist eine wüstenartige Landschaft mit einigen Palmen und Trockengewächsen.

Auf dem viel begangenen Weg, die Tour zählt zu den TOP-Zielen der Insel, bieten sich tolle Ausblicke auf die nördliche Steilküste!

Feldradeln ragen aus dem Wasser und werden von den Wellen umspült.

Bizarre Felsen am São Lourenco

Vom Endpunkt der Tour, der höchsten Erhebung Morro do Furado hat man eine spektakuläre Sicht auf die vorgelagerten Inseln und den Blick zurück auf den gesamten Hinweg.

São Lourenco

Insgesamt hätten wir ohne Pausen etwa 3 Stunden gebraucht; zum Gehen sind es gesamt 9km. Empfehlung!

Blick zurück vom São Lourenco

Gefunden im Rother Wanderführer MADEIRA, Tour 12.

Ein weiterer herrlicher Ausflug mit spektakulären Ausblicken ins Nonnental ist die kurze Fahrt zum Eira do Serrado. Bedingt durch die geschützte Kessellage ist hier fast immer Sonnenschein, auch wenn‘s in den Bergen und an der Küste ´rumnebelt. So auch bei unserem Besuch.

Kurz vor dem letzten Straßentunnel führt ein kleiner Abzweig zum Eira do Serrado mit überschaubarem Parkplatz und einem Ausflugslokal mit Souvenir-Shopping-Center, sowie zahllosen All-Inkl-Touris, die sich freuen, die äußerst strapaziöse Reise im 60-Sitzer (mir unklar, wie diese Dinger hier überhaupt hochkommen) auf sich genommen zu haben, während sie sich grämen, dass heute möglicherweise ein Fremder ihren Lieblings-Liegestuhl mit einem Handtuch belegt. So zumindest stellt sich uns das Klientel während unseres Besuchs dar. Nicht zu vergessen die wenigen Wanderer, die die Rother-Tour 36 (one-way runter ins Tal auf steilstem Pfad und irgendwie wieder hoch) auf sich genommen haben. Wir haben uns heute zwischen die Bus-Touris gemischt und den Rampen-Pfad verweigert.

Verlässt man diesen quirligen Platz, kommt man in wenigen Schritten zum senkrecht abfallenden Aussichtspunkt, der seinen Namen verdient hat. Wenn sich die Wolken in Richtung höchste Berge verziehen, hat man nicht nur runter nach Curral das Freiras, sondern auch zu den höchsten Gipfeln der Insel fantastische Sicht!

Genug gesehen, runter ins Tal. Durch den neuen Straßentunnel (die alte spektakuläre Straße ist leider nicht mehr befahrbar) und rein ins Ausflugscafe „La Perla“ mit ebenso herrlichem Blick nach oben wie zuvor nach unten. Immer empfehlenswert – ein Garoto (quasi Espresso mit Schuss Milch) und ein Pastel de Nata (Pudding-Törtchen? Schwer zu beschreiben…).

Blick von Curral das Freiras hoch nach Eira do Serrado

Ganz oben links im Bild erkennt man das Ausflugslokal, rechts davon an der Bergkante die Aussichtsplattform. Wunderbarer Ausflug!

Pastel de Nata

3 Gedanken zu „Angekommen in Funchal auf Madeira“

  1. Sehr schön!
    Das Hotel Estalagem Ponto dal Sol kann ich wärmstens empfehlen!
    Sagt liebe Grüße von mir dem Hotelbesitzer – ich habe dort mehrere Yoga-Retreats gehalten. Ein ganz besonderer Ort!

    Schöne Zeit noch,
    Veronika

  2. Netter Tip für ein Cafe/ Bar, wir waren mittags dort: in der Altstadt Zona Velha immer weiter Richtung Osten gehen, bis zu einer Kirche, direkt oberhalb des Zugangs zur Badeanlage Barreirinha…. Man sitzt sehr nett, ist raus aus den Touristengewusle und die Snacks sind sehr gut!

    Birgit und Stefan

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