Nach den Strand- und Wandertagen in Sougia haben wir nun Lust auf eine quirlige Hafenstadt. Wir brechen am Vormittag, vom aktuell durchziehenden “Medicane” und dem gestrigen Erdbeben unbeeinträchtigt, nach Chania auf. Die Fahrt führt uns wieder über die herrlichen Berge, wie schon auf dem Hinweg. Diesmal ist der Himmel allerdings grau, was aber für die kurvige Fahrt eher angenehm ist. Nach etwa 1,5 Stunden und 60 Kilometer erreichen wir Chania.
Chania liegt an der Nordwestküste von Kreta. Vor allem ist die Stadt bekannt für seinen venezianischen Hafen aus dem 14. Jahrhundert, enge Gassen mit unzähligen Kunsthandwerkern und Restaurants rund um das U-förmige Hafenbecken.
Die Altstadt von Chania
Wir beziehen die kleine Pension Nora unweit der mittelalterlichen Mauern, die fast die gesamte Altstadt umgeben. Wir beziehen ein etwas größeres Zimmer im 2. Stock. Es kostet uns 80€ für zwei Nächte und liegt damit etwa im Durchschnitt der hier angebotenen Unterkünfte.
Rund um den venezianischen Hafen
Der Sturm naht und wir wollen heute noch die Stadt entdecken, so starten wir umgehend los.
Eine lange Promenade zieht sich um das Hafenbecken, welches noch aus venezianischer Zeit stammt.
An dieser befinden sich Cafés und Tavernen, aber auch drei Museen, eine Moschee und große, teilweise noch intakte Schiffshallen. An den Anlegestellen liegen Ausflugs- und Fischerboote, aber auch vereinzelt einige Yachten.
Den besten kompletten Ausblick auf das Hafenareal hat man von gegenüber – eine lange Hafenmauer führt hinüber zum Leuchtturm.
Hinter der Uferpromenade, im Gassengewirr der Altstadt, stehen mehr oder weniger erhaltene Stadtpaläste, unterbrochen von dachlosen Ruinen jahrhundertealter Häuser.
Essen bekommt man an allen Ecken. Entlang der Promenade ist es etwas nervig, hier stehen die typischen Abfänger und werben um Kundschaft. Ruhiger und offenbar mehr von Einheimischen besucht sind die Restaurants direkt am Hafen.
Ein guter Tipp in der Altstadt ist das Tamam in der Gasse hinter dem Hafen mit guter griechischer Küche. Wir haben es ausprobiert und waren rundum zufrieden.
Ausflug von Chania aus
Zu den Klöstern Agia Triada und Gouverneto mit Wanderung durch die Avlaki-Schlucht
Äußerst lohnenswerter Halbtages-Ausflug! Wir starten zum Kloster Agia Triada, ca. 20 km ab Chania, gleich hinter dem Flughafen gelegen.
Der Aufbau ist sehr ähnlich dem berühmten Kloster Arkadi (siehe mein Bericht mit Ausflügen ab dem Strandörtchen Bali). Von großen Mauern umgeben befindet sich in der Mitte, gleich hinter dem Eingang, eine orthodoxe Kirche. An den Seiten des Klosters befinden sich die Unterkünfte der Mönche. Auch ein kleines Museum kann man besuchen. Die Kirche ist von einem wunderschönen Garten umgeben.
Wir fahren auf einer malerischen, steil ansteigenden Straße durch eine enge Schlucht zum Kloster Gouverneto weiter. Dort endet die Straße an einem Parkplatz. Das Kloster ist leider geschlossen am Nachmittag. Macht aber nichts, wir wollen ohnehin wandern.
So folgen wir dem gepflasterten Pfad, der zum Meer hinabsteigt. Nach etwa 20 Minuten Abstieg stoßen wir auf die Höhle von Arkoudospilio.
Einige Höhenmeter und zahlreiche Steinstufen tiefer erreichen wir das zerstörte Kloster Katholiko und die Höhlenkirche vom Hl. Johannes, wo der Einsiedler in einer Höhle in der Schlucht Avlaki lebte.
Nach erneut ca. 15 Minuten Marsch endet die Schlucht in einem schmalen Felsfjord mit wildem Wasser. Baden heute definitiv Fehlanzeige. Das geht vielleicht bei ruhigem Wasser, aber nicht bei Wellengang wie heute. Wobei Baden und unzüchtige Kleidung ohnehin offiziell verboten ist. Wir befinden uns auf klostereigenem Gelände und da herrschen strenge Regeln.
Der Aufstieg zurück zum Kloster-Parkplatz ist erstaunlich schnell wieder geschafft. Der frische Wind kühlt und schützt erfolgreich vor maßlosem Schweißausbruch.
Wie immer – alle Verknüpfungen und Namensnennungen dienen nur der Veranschaulichung und sind keine Werbung!
Weiter geht unsere Reise an die Südküste von Kreta zum Palmenstrand von Preveli!
Hallo Hanns und Andrea
Super der Bericht eurer jetzigen Tour. Wünsche euch noch viele schöne Eindrücke. LG Sabine