Agía Fotiá ist nur eine winzige Ansiedlung, gelegen inmitten einer Spitzkehre an der Küstenstraße zwischen Ierápetra und Makrigialós entlang eines ausgetrockneten Flusslaufes, der hier ins Meer mündet. Der Strand ist fantastisch! So wird dieser tolle Ort die Basis für unsere Erkundungen an der Südküste von Ost-Kreta.
Von Móchlos, unserem ersten Stopp der Kreta-Reise 2021 reisen wir weiter nach „gegenüber“ an die Südküste.
Der Strand von Agía Fotiá ist etwa 300 m lang und eine Mischung aus Sand und Kies. Neben einem Restaurant gibt es auch eine Strandbar, Schirme und Liegen können gleich am Kiosk gemietet werden. Das Wasser ist perfekt sauber, fast egal, wie weit man hinaus schwimmt, immer kann man den Grund erkennen. Man fühlt sich wie in einem riesigen, türkisfarbenen Pool!
Unsere Unterkunft „Markos Studios“
Entgegen der Beschreibung in unserem Reiseführer (Affiliate-Link zu Amazon siehe weiter unten im Text) sind die Markos Studios in 2021 wieder geöffnet.
In herrlicher Hanglage überblickt man die Bucht. Die Studios selbst sind sauber, geräumig, effizient eingerichtet und 1A ausgestattet mit allem, was ein Selbstversorger so braucht.
Hier der Link zu unserem Reiseführer:
Rechtlicher Hinweis: Wer auf diesen Link klickt, wird auf Amazon weitergeleitet. Im Falle eines Kaufs bekomme ich eine kleine Provision, der Käufer trägt natürlich keinerlei Kosten hierfür.
Restaurants und Cafés in der Region
Taverne Stavrodoxari in Stavrochóri – mitten am winzigen Platz im kleinen Bergdörfchen am Rande der Thriptí-Berge. Griechische Hausmannskost, die ultra-nette Wirtin kocht ausgezeichnet.
Achtung, nicht zu viel bestellen, denn neben den georderten Speisen gibt’s laufend weitere Leckereien aus der Küche geliefert. Umsonst, versteht sich. Ausgezeichnet, ein echter Tipp! Man sitzt dort wunderschön am wild bewachsenen, plätschenden Brunnen unter alten Platanen.
Blue Sea in Koutsouras – kleines Café mit allerlei leckeren Snacks, an der Strandpromenade gelegen.
Das Meer rauscht und man vergisst die Zeit. Die Toiletten schauen übrigens aus, als wären sie von einem Designer entworfen. Picobello!
Kalliotzina in Koutsouras – entspannt sitzen im typischen griechischen Lokal unter Tamarisken am Meer. Teils mit Tischen direkt am Strand, teils unter dichten Bäumen vor dem Lokal. Lecker und preislich normal angesiedelt. Sehr angesagt, am besten reservieren (oder Glück haben, wie wir). Hier lässt sich ein Beach- und Wandertag entspannt ausklingen!
Fazit: Auch wenn Koutsouras sonst nicht so wahnsinnig viel hergibt, kann man hier entspannt einen Stopp einlegen.
Alatsi in Koutsounári – man sitzt perfekt am gefühlt endlos langen und nur dünn besiedelten Kiesstrand unter Tamarisken und wird von leiser, angenehmer Musik berieselt.
Leckeres Essen (Tagesgerichte) und nettes Personal. Entspanntes Genießen ist vorprogrammiert!
Auf unserem Tagesauflug etwas weiter im Westen haben wir ebenfalls hervorragend eingekehrt!
Ausflüge rund um Agía Fotiá, von Ost nach West
Einsame Strände bei Goudouras
Hier ist der bewohnte Teil des Ostens von Kretas Südküste endgültig zu Ende. Die weit verstreute Ansiedlung Goudouras besteht hauptsächlich aus teils verfallenen Gewächshäusern und zieht sich sanft die wüsten-ähnlichen Hänge hoch. An den kahlen braunen Bergen stechen die Oliven-Plantagen deutlich hervor.
Vor dem Ort streckt sich ein langer und sauberer Sand- und Kiesstrand entlang, der an einigen Stellen zum Baden einlädt. Einzelne Tamarisken spenden spärlichen Schatten. Wir sind völlig alleine hier und verbringen dösend unter einem Baum die Mitttagszeit.
Kloster Kapsá
Das Kloster klebt förmlich an den Felsen am Ausgang der Perivolákia-Schlucht. Eintritt frei, aber „sittsame“ Kleidung ist vorgeschrieben.
Erscheint man während der Öffnungszeiten und das Eingangstor ist trotzdem verschlossen, darf man selbständig das kleine Sichtfenster öffnen und den Riegel dahinter lösen. Hab‘ ich gemacht und entsprechend in verwunderte Gesichter der bereits länger wartenden französischen Touristen geblickt. Nach etwas Bedenkzeit sind uns diese aber doch gefolgt… 😛
Innen gleicht das Kloster einem kleinen botanischem Garten. Mit Liebe gepflegt, man wundert sich, was in der trockenen Gegend dann doch so alles gedeiht, natürlich dank einer Quelle. Die Klosterkirche ist ebenso klein, aber wunderschön!
Oberhalb des Klosters führt ein Pfad am Steilhang entlang mit sensationellen Tiefblicken in die Perivolákia-Schlucht, zu einer Höhle, in der Jerontojánnis, der Wieder-Erbauer der Klosterkirche, gelebt haben soll.
Empfehlenswert, kann dort oben aber am Nachmittag unfassbar heiss werden. Nicht nur das Kloster klebt am Fels, auch unsere Klamotten kleben am Leib 😀
Wanderung hinein in die Perivolákia-Schlucht
Unterhalb vom Kloster Kapsá parkt man quasi im Flussbett und marschiert nach gegenüber zum unteren Eingang der Schlucht. Laut Hinweistafel soll die Distanz zum gleichnamigen Örtchen etwa 3,5 km sein, die Höhendifferenz beträgt satte 500 m. Der Beschreibung nach ist der Weg einfach, wenn man sich denn nicht von den Steinmännchen irreleiten lässt, die irgendwelche Checker in den ausgetrockneten Flusslauf gebaut haben. Denn dann verpasst man schon nach wenigen hundert Metern den eigentlichen „Panoramaweg“ und kämpft sich mühsam tief im Flussbett über Felsblöcke und teils dichtes und stachliges Gebüsch nach oben.
Irgendwann, nach vielleicht einer 3/4 Stunde, ist es dann auch uns gedämmert, das kann so nicht richtig sein. Einfach zu gehen? Mal sicher nicht…
Weit oben sind nach einiger Zeit mit etwas Fantasie die Wegpfosten zu erspähen. Weglos nach oben? Zu steil, unmöglich. Also zurück und bei der ersten Gelegenheit crossen wir hoch zum Weg.
Der führt zwar immer noch stramm nach oben, aber zivilisiert eben. Auf diese Weise schaffen wir dann immerhin noch ein Viertel der Schlucht, bevor wir unter den senkrechten, mehrere hundert Meter hohen Wänden schließlich umdrehen und auf gepflegten Pfaden wieder unseren Wagen erreichen.
Makrigialós
Hat uns nicht so gut gefallen! Zu groß und zumeist Pauschal-Tourismus, irgendwie steril und entsprechendes Show-Programm. Strände haben wir gar nicht erst angeschaut. Einiges Plus: laut unserer Info befinden sich hier die einzigen Bancomaten in der Region, soviel zahlreiche Shops. Das war’s dann aber auch… Sorry…
An der Strandpromenade von Koutsouras
Zwar eher unspektakulär, dafür liegen hier an der kurzen Uferpromenade einige nette Restaurants (z.B. das Kalliotzina) und eine tolle Bar/Café, das Blue Sea (beides siehe oben bei Essen und Trinken). Bademöglichkeiten vorhanden und, soweit gesehen, ganz ok.
Badestopp in Achliá
Ähnelt ein bisschen unserer Bucht, alles nur viel kleiner und auch wieder in einer Kehre der Uferstraße. Am Beach grobkörniger Sand und Kies, türkises Wasser, steile Klippen zu beiden Seiten. Ein Restaurant, am anderen Ende eine kleine Bar, dahinter Studios zum Mieten. Ein Top-Beach!
Oberhalb an der Straße befindet sich das gleichnamige Lokal, das aber leider am frühen Abend den Grill noch nicht angeworfen hatte. Schade, das hätten wir gerne ausprobiert nach unserem Badestopp, denn es wird allseits sehr gelobt!
Agía Fotiá
Hier ist unser Heim-Strand! Neben dem zuvor erwähnten Strand von Achliá unserer Meinung nach der schönste und „türkiseste“ an der Küste hier im südlichen Osten. Aber das ist wie so vieles im Leben – Geschmackssache 😉
Rundtour über die Sträßchen südlich der Thiptí-Berge
Nach einem Mittagsstopp in Koutsounári steht uns der Sinn nach Weitblick. So kurven wir hoch nach Ágios Ioánnis, wo wir uns auf’s „5ifty 5ive Music Café“ gefreut hätten, wäre es denn geöffnet gewesen. Aber dank Corona sind auch heuer wieder einige Lokalitäten geschlossen, so auch diese. Schade, wäre sicher ein Highlight gewesen… Der Ort selbst wirkt ziemlich ausgestorben, allerdings deuten einige nagelneu renovierte Häuser darauf hin, dass sich hier neues Leben entwickelt. Wäre auch ein Wunder, wenn nicht – bei dem Ausblick auf Berge und Meer!
Die Straße zieht sich weiter in endlosen Schleifen durch erstaunlich grünen Kiefernwald. Man erreicht Schinokápsala und später Kalivítis, bevor man bei Mávros Kólimbos wieder auf die Uferstraße trifft.
Große Rundtour westlich von Ierápetra
Bummel durch Mírtos
Früh brechen wir auf, es wird eine große Tour heute. Unser erstes Ziel ist Mírtos, wo wir im Beach Café, dem westlichsten Restaurant am Meer, bei einem zweiten kleinen Frühstück nochmals Kräfte sammeln. Geparkt haben wir östlich des Ortes und sind vor dort aus die kleine aber feine Strandpromenade entlang gewandert.
Gemütliche Restaurants, Cafés und Shops aller Art stehen dicht an dicht, aber nicht aufdringlich.
Davor ein Kiesstrand mit Sonnenschirmen und Liegen, die deren Gästen meist kostenfrei zur Verfügung stehen.
Parallel zum Uferbereich befindet sich hinterhalb die Hauptstraße mit allerlei Einkaufsmöglichkeiten. Aber tendenziell eher hochwertig, kaum Ramsch.
Ein außerordentlich nettes Örtchen, das auf der nächsten Kreta-Reise mal definitiv ein Standort von uns wird!
Zum Wald von Sélakano
Wir setzen unseren Trip in Richtung Berge fort, der nächste Stopp ist Mithi. Im Zentrum am Brunnen, mitten im Grünen, befindet sich das gemütliche „Café Snack Point“, das wir aber leider auslassen müssen, da noch immer gut gesättigt. Hier wäre eigentlich eine Wanderung in die Sarakínas-Schlucht angesagt gewesen. Haben wir nicht gemacht, später aber bereut, als wir von weiter oben hinunter sehen konnten. Beim nächsten Mal dann!
Bei Máles biegen wir durchs fast unbesiedelte Dorf Christós zum Wald von Sélakano ab. Die Straße wird unglaublich schlecht, wir fordern unserem in die Jahre gekommenen Toyota Yaris alles ab. Doch er meistert die schweren Hürden, allerdings mit ordentlich Geräuschentwicklung…
Das (durch Brände leider etwas ausgelichtete) Waldgebiet am Fuße des Díkti-Gebirges ist schön, allerdings zieht es hier oben wie Hechtsuppe, ausgerechnet heute zieht ein Sturm durch und es hat nur noch 16°. Also keine Wanderung und nichts wie zurück, runter ans Meer!
Krönender Abschluss in Kalamáfka
In Kalamáfka machen wir nochmals Halt. Im Panorama Restaurant, das seinem Namen alle Ehre macht, kehren wir zur Nachmittags-Verköstigung ein, traditionelle griechische Speisen, von Mama gekocht. Exzellent!
Dann ein letzter Treppen-Aufstieg mit 230 Stufen zur Höhlenkapelle Tímios Stavrós auf den Felsrücken Kastellós mit herrlicher Fernsicht. Der leichte Sprühregen lässt einen tollen Regenbogen entstehen, der Wind allerdings pfeift in Orkanstärke!
Durch eine kleine Tür gelangt man in die weiß getünchte Höhle hinein. Schlicht aber sehenswert.
Nach diesem letzten Halt folgt die Rückfahrt und wir kurven, hoch über dem weißen Meer aus Gewächshäusern unten bei Ierápetra, zurück nach Agía Fotiá.
Wir ziehen weiter!
So schnell sind die ersten 6 Tage unserer Reise um! Nach unseren beiden Stützpunkten in Ostkreta , Móchlos und Agía Fotiá, schließen wir den Besuch in dieser wunderschönen Ecke ab und setzen unsere Reise fort, es geht nun einmal längs durch die komplette Insel; das Ziel ist nun Soúgia in Westkreta, ebenfalls an der Südküste!
Ach übrigens: Auch schon im Jahr 2020 waren wir auf Kreta – alle unsere Berichte mit der kompletten Tour in West- und Mittel-Kreta findet Ihr hier!
Und wie immer gilt – Nennung von Namen von Restaurants und Unterkünften stellen keine Werbung dar und geben nur unsere persönlichen Eindrücke wieder!
Servus Hannsel, sehr schöner Bericht, macht Lust auf mehr. Bin schon gespannt, was du aus meiner Lieblingsecke berichtest! Gruss vom Martin
Danke Martin! Ja, heute sind wir wieder mal in Soúgia angekommen. Schön wie eh und je, nur heuer viel voller als sonst. Der nächste Bericht ist schon in Arbeit 🙂 Viele Grüße aus dem Süden!