Leipzig, mitten im August? Verlängertes Wochenende? Genau die richtige Zeit! Sommerfeeling an der Leipziger Seenplatte, hippe Szeneviertel, chillige Kneipen. Wir verbringen 3 volle Tage in Stadt und Umland. Natürlich können wir in dieser Zeit nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten erkunden, aber für einen ganz guten Eindruck zu den herrlichen Bauwerken, den tollen Parkanlagen und den riesigen Naherholungsgebieten der Stadt hat es dann doch gereicht. Wir haben den Leipzig-Spirit voll aufgesaugt!
Anreise über den Steinwald
Halbe Strecke, wir fahren Mittwoch abends noch zum NaturCamp Steinwald in Thumsenreuth. Sehr netter, kleiner Platz mit Badesee, Moorwasser.
Keine Rezeption, Anmeldung am “Self-Service-Terminal” an der Einfahrt.
Gewöhnungsbedürftig, aber easy.
Abends coole Beachbar “Treibholz”. Liegestühle im aufgeschütteten Sand. Die Bar selbst ist ein umgebauter Container.
Und morgens natürlich nochmal hinein in den Erlenweiher!
Tag 1 – Ankunft am Kulkwitzer See
Unser Standort für die kommenden 3 Nächte ist der Campingplatz Kulkwitzer See im Westen von Leipzig. Großer Platz, trotz Ferienende in Sachsen voll bis auf den letzten Platz.
Wir kommen mittags an, die Rezeption ist erst ab 14 Uhr wieder auf. Unser Stellplatz ist klasse, direkt am Zaun zum öffentlichen Strand, mit Seeblick.
Am späten Nachmittag umrunden wir den See mit den Rad und kehren beim Griechen “Hellas” in Markranstädt ein. Alle zuvor angefahrenen Restaurants hatten geschlossen, nach den Schulferien ist vor dem Urlaub, so scheint’s. Das begegnet uns an den kommenden Tagen öfters. Aber was soll’s – exzellent gespeist und sehr freundliches Personal!
Tag 2 – Radtour zum Völkerschlachtdenkmal und in den Süden der Stadt
Heute radeln wir auf einer Runde durch den Süden der Stadt, erst zum Wahrzeichen von Leipzig, dem Völkerschlachtdenkmal, und anschließend zur Abkühlung an die südlich gelegene Seenplatte.
Einige unserer Ziele beschreibt die Stadt Leipzig übrigens auch auf ihrer offiziellen Seite, zusammen mit vielen anderen hilfreichen Informationen:
Sehenswürdigkeiten in Leipzig – Stadt Leipzig
Die Tour beginnt vom Camping weg erst auf der etwas nervigen Einfallstraße, der Lützner Straße; nach knapp der Hälfte der Fahrt schwenken wir dann ein zum Karl-Heine-Kanal. Ruhe kehrt ein!
Entlang diesem (organisierte Kanu- oder Ausflugs-Touren gibt’s da, unbedingt frühzeitig buchen!) passieren wir in herrlich grüner und idyllischer Flußatmosphäre alte Industrie-Ziegelbauten-Denkmäler, dann geht’s hinein in den Stadtteil Plagwitz, einem Geheimtipp im Südwesten von Leipzig. Hier findet man zahllose Kneipen, Clubs, Galerien und Cafés, für jeden Geschmack und jede Tages-/Nachtzeit.
Ungefähr 20 Minuten später erreichen wir das Völkerschlachtdenkmal.
Für 10€ (emäßigt 8€) erklimmen wir das etwa 90 Meter hohe Bauwerk und genießen einen fabelhaften Panorama-Ausblick über Leipzig.
Je weiter oben man im Denkmal ist, desto enger wird die Wendeltreppe. Laufrichtung beachten, Gegenverkehr ist ausgeschlossen, da geht dann nix mehr 😛
Nachmittags geht’s in die Erholungsphase
Mittags nun die Suche nach einem Restaurant, welches derzeit nicht wegen Urlaub geschlossen ist… Eine hilfsbereite Leipzigerin empfiehlt uns die Spreewaldschänke am Rande des “agra-Park” bei Markkleeberg. Gut gespeist, im Grünen, am kleinen Teich. Sehr entspannt!
Die Hitze wird langsam ungemütlich. Durch den hübschen Stadteil Markkleeberg radeln wir auf direktem Weg zum Cospudener See.
Hier bleiben wir knappe zwei Stunden. Die Sonne senkt sich, die Temperatur geht gaaaanz laaaangsam auf um die 30° zurück.
Der Weg zurück zum “Kulki” ist dann nicht besonders spannend. Er führt uns über weite Felder auf kleinen Sträßchen, bis wir endlich am Seeweg ankommen, und in umgekehrter Richtung zu gestern zum Campingplatz zurück cruisen.
Den Abend lassen wir, nach nochmaliger und absolut notwendiger Abfrischung, an unserem Parade-Platz auf dem Camping mit Köstritzer Schwarzbier ausklingen 😉
Tag 3 – durch die Innenstadt von Leipzig
Ähnlich wie gestern radeln wir ungefähr 10 km in die Stadt. Nach dem Karl-Heine-Kanal jedoch halten wir uns in nördlicher Richtung und erreichen beim monumentalen Bau des Bundesverwaltungsgerichtes die Innenstadt.
Hinter dem Neuen Rathaus stellen wir unsere Bikes ab.
Durch die Mädlerpassage hindurch, bummeln wir hinüber zum Alten Rathaus und dem Marktplatz.
Ein kleiner Rundgang durch die Nikolaikirche, und (ganz kurz) rein ins Getümmel des heute stattfindenden CSD. Dadurch war alles interessante auf dem Augustusplatz, wie Gewandhaus und Oper, leider ziemlich abgeschottet, schade, aber was soll’s.
Zu viel los, so ziehen wir uns zurück bzw. hoch, rauf auf die Aussichtplattform des Panorama Towers, im Volksmund u.a. auch “steiler Zahn” genannt.
Rundumblick über die Stadt, bis weit hinein ins Umland, der Hammer! Kostet 5€ pro Person, muss man als Münzgeld in den Automaten am Drehkreuz oben werfen. Empfehlenswert!
Wieder unten, nach kurzer Abstimmung entscheiden wir uns zum Mittagessen für das Café Barbakane in der Moritzbastei. Ausgezeichnet schmeckt’s hier, und ein Hauch von Mittelalter zieht hier unten zwischen den alten, dicken Mauern entlang…
Auf der Rückfahrt ein Stück in Richtung Vergangenheit!
Nächster Halt – auf einen Shake ins Café Puschkin in der Karl-Liebknecht-Straße. Hier in der “Karli” reihen sich die Jugenstil-Altbauten aneinander und es kommt sogar ein bisschen DDR-Flair auf, zumindest das, was man sich als Wessi so darunter vorstellt…
Die Shakes und vor allem der Kuchen sind absolute Klasse und ziemlich abgefüllt machen wir uns auf die Rückfahrt.
Ganz spannend wäre sicherlich auch das direkt daneben gelegene Restaurant „Kollektiv“ gewesen, das mussten wir aus nachvollziehbaren Gründen (siehe Shakes und Kuchen zuvor) leider auslassen.
Ein drittes Mal am hübschen Kanal entlang, dann hinüber ins westliche Plagwitz, vorbei an der alten Baumwollspinnerei. Hier im Kreativ-Viertel toben sich die Künstler aus und es gäbe sooo viel zu entdecken, wäre man nicht solch ein Kulturbanause, leider, wie ich nun mal einer bin… Aber egal, ich freue mich erneut über die alten Backsteinbauten mit teils morbiden Charme und wir finden sogar eine ganz nette Rad-Route zurück nach Hause. Südlich der Bahnlinie führt zwischen Plattenbauten und netten Häuschen ein Fahrradweg bis kurz vor unseren Campingplatz, quasi ohne Verkehr und schön ruhig.
Tiefenentspannt verbringen wir die Abendstunden unter der tief stehenden Sonne an unserem “Privat-“Camping-Strand und werden vom strammen Westwind angenehm angefönt. Was für ein Ausklang der ereignisreichen Tage in Leipzig!
Tag 4 – die Heimfahrt steht an
So vieles hätte es noch zu sehen gegeben! Am vierten Tag spielt das Wetter aber leider nicht mehr mit. Regen ist angekündigt, und so machen wir uns, natürlich erst nach einem kurzem Swim im weiterhin lauwarmen Kulkwitzer See, auf die Heimreise im diesmal sehr zuverlässigen RedBulli. Eines ist sicher – wir kommen wieder!
Wie immer sonst auch – nichts wurde uns geschenkt! Namensnennungen und Links stellen folglich keine Werbung dar, sondern dienen ausschließlich zur tieferen Information über unsere Tour.