Symi liegt wenige Kilometer von Rhodos entfernt und ist mit dem Schiff in etwas über einer Stunde zu erreichen. Symi-Stadt ist äußerst malerisch gelegen und begeistert mit seinen teils aus dem 19. Jahrhundert stammenden neo-klassizistischen Häusern in wunderschönen Farben. Im Sommer stark überlaufen, im Herbst jedoch finden wir viele kleine Strände und Wandertouren, auch ohne Massenauflauf.
Anreise von Rhodos
Nach zwei Tagen in Rhodos Stadt, hier der Link zum Bericht, verlassen wir die Insel schon wieder, um die kommenden 4 Tage auf der Nachbarinsel Symi zu verbringen. Die Fährfahrt dauert 1 Stunde 20 Minuten und kostet, je nach Reederei, ab etwa 17 € pro Person.
Vom Wasser aus zeigt sich Symi ziemlich trocken, Bewuchs gibt es nur sehr spärlich. Dieser Eindruck täuscht jedoch, wie wir in den kommenden Tagen erfahren werden.
Dafür ist dann die Einfahrt in den Hafen umso spektakulärer. Die wunderbar bunten und herausgeputzten, sich steil den Hang hinauf ziehenden Häuser im neo-klassizistischen Stil leuchten den ankommenden Schiffen schon von weitem entgegen.
Gleich an der Fähranlegestelle lernen wir die heftigen Höhendifferenzen auf dieser Insel kennen! Wir schleppen uns samt unseren Rucksäcken über ausgetretene Steintreppen in steilen Spitzkehren nach oben zum Stadtteil Ano Symi (Oberstadt). Enorm schweißtreibend, gut dass es nicht mehr ganz so heiß ist Ende September!
Unsere Unterkunft auf Symi
Die Mühe wird aber belohnt, denn unsere Unterkunft, das Hotel Fiona, ist wirklich ausgezeichnet. Die Höhenmeter aber werden wir in den folgenden Tagen noch öfter auf uns nehmen 🙂
Von unserem Studio im Obergeschoss aus haben wir einen tollen Blick hinunter in die Bucht und auf den Hafen von Symi.
Auch auf unseren Erkundungs-Spaziergängen in Ano Symi finden sich immer wieder tolle Ecken mit Aussicht.
Die Lage hier oben ist prima. Komplette Infrastruktur mit allen Dingen des täglichen Lebens ist gegeben. Gleich nebenan mehrere Restaurants, Supermarkt, Bäcker, Kafenion…
Zudem liegen hier am Berghang auch einige Sehenswürdigkeiten und die Aussicht ist natürlich unschlagbar.
Das Preisniveau ist spürbar niedriger als unten im Ort.
Unsere Ausflüge und Badestopps auf Symi
Tag 1: Wanderung zur Bucht Agía Marína
Einen Teil der Höhenmeter müssen wir für diese Tour gar nicht marschieren, denn unser Hotel liegt bereits am Ausgangspunkt der heutigen Wanderung (Nummer 50 aus dem Rother Wanderführer Rhodos).
Auf dem Anstieg hinauf zum Pontikókastro, vorbei an den Überresten der Windmühlen von Chorió, kann man Symi nochmals aus verschiedenen Blickwinkeln in seiner ganzen Pracht und Ausdehnung bewundern.
Der Hafen von Symi soll einer der schönsten in der ganzen Ägäis sein. Nun bin ich ja beim besten Willen kein Experte für griechische Häfen, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dieses Ambiente hier irgendwo zu toppen ist…
Der Weg hinauf zum Höhenrücken ist nun nur mäßig markiert, extrem steinig und man muss sehr aufpassen, wohin man tritt. Die Landschaft in dieser Ecke der Insel ist äußerst karg, nahezu nichts wächst hier auf diesen Felsen.
Da wirkt die Bucht Marina, die nach etwa 1,5 Stunden weit unten in Sicht kommt, mit ihrer vorgelagerten Insel samt Kapelle wie eine kleine Oase. Gartenartig angelegt, mit schickem Restaurant und Liegestühlen, die man für 5 € pro Stück inkl. Schirm mieten kann. Ideal für den längeren Badestopp, den wir hier einlegen!
Weiter geht’s, auf dem Rückweg wandern wir über das kleine Örtchen Pédi. Bis dahin dauert‘s nochmals etwa 45 Minuten. Die Bucht ist lange nicht so touristisch wie sein berühmter Nachbar, doch liegen auch hier etliche Schiffe vor Anker.
Uns zieht’s aber gleich weiter, parallel zur Hauptstraße marschieren wir erst durch ein beinahe grün erscheinendes Tal, zwischen eingezäunten Schafweiden hindurch, und nach einigen Baracken wieder steil hinauf nach Ano Symi zu unserem Hotel, dem Fiona.
Insgesamt ist das eine recht schöne, jedoch nicht unanstrengende Tour; man bekommt aber einen prima Eindruck von diesem nordöstlichen Zipfel von Symi!
Tag 2: Mit dem Taxiboot zum Nanoú Strand
Im Hafen von Symi legen die Boote in alle Richtungen ab. Man kann wählen zwischen halben Umrundungen der Insel oder gleich der Ganzen. Zumeist ist dann Verpflegung inklusive. Wir haben uns für eine Einzelfahrt mit dem Taxiboot zum Strand von Nanoú entschieden.
Das Boot fährt mehrere andere Strände ab, unter anderem die Agía Marína, wo wir gestern bereits waren.
Ein völlig andere Seite von Symi zeigt sich am Strand von Nanoú – die eine Seite beherrschen schroffe, senkrechte Felswände, auf der anderen Seite ziehen sich Nadelbäume steil steil die Hänge hoch. Das Wasser ist kristallklar und schimmert in schönsten türkisblauen Tönen.
Es gibt eine kleine Verpflegungsstation. Gutes Essen und normale Preise. Haben hier den ersten Café Frappé bekommen, der auch tatsächlich schmeckt! Zwei Liegen samt Schirm sind für nur 6 € ganztags zu haben.
Der Strand bildet das Ende einer langen Schlucht (s.a. Wanderung 46 aus dem Rother) und besteht aus groben, grauen Kieselsteinen. Wer hierher wandern mag – eine Tour durch die Schlucht kann bestens mit dem Taxiboot kombiniert werden, z.B. mit Bus bis zum Ausgangspunkt an der Hauptstraße und zu Fuß hinunter und Boot zurück. Aber Achtung – sehr anstrengend!
Kleiner Verdauungsspaziergang hinein in die Schlucht: Etwas weiter hinten haben Unwetter massive Spuren hinterlassen! Geröll und kilometerweit angeschwemmter Müll türmen sich bis hinunter zum Meer auf.
Die Tour kostet 14 € pro Person für die Hin- und Rückfahrt. Abfahrten ab Symi um 10, 11 und 12 Uhr. Rückfahrten ab Nanoú um 14, 16 und 17 Uhr.
Tag 3: Mit dem Moped zum Kloster Panormitis, eine Wanderung und zwei Strände
Gleich um 9 holen wir unsere “scharfe 150er” ab und wir cruisen über etliche Spitzkehren hoch zur Inselmitte. Heute hat sich allerdings die Wetterlage verändert, es ist deutlich schwüler und hier oben hängen dichte Wolken.
Daher ändern wir unser Programm leicht ab und fahren direkt zum Kloster Panormitis, neben Symi Stadt die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Insel.
Eine kluge Entscheidung, denn so wir sind noch haarscharf vor den Touristenmassen am Start, die mit teils gigantischen Fähren nun nach und nach eintrudeln.
Im Kloster selbst gibt es eine Mini-Kirche und ein kleines Museum (1,50 €), somit ist alles recht übersichtlich. Wer Lust hat, kann hier übernachten und das Kloster von seiner ruhigen Seite kennenlernen. Günstige Unterkünfte sind reichlich vorhanden.
Wir entfliehen dem rapide einsetzenden Trubel und wandern die Bucht auf der gegenüberliegenden Seite aus. Von der Windmühle an der Buchteinfahrt hat man einen herrlichen Ausblick auf‘s Kloster Panormitis.
Weiter geht’s zum Marathounda Strand. Eine sehr steinige Bucht mit einer netten Taverne. Zum Baden ein bisschen ungemütlich wegen der unangenehm großen Kieselsteine. Dafür sind die Liegen umsonst.
Wanderung zu den byzantinischen Weinpressen
Auf der Rückfahrt legen wir einen Wanderstopp ein. Ein kleiner Pfad führt in den Bergwald, zu uralten byzantinischen Weinpressen. Den im Rother Führer (Wanderung 45) beschriebenen Rundweg in seiner kompletten Länge zu gehen, kann man sich allerdings aus unserer Sicht sparen.
Zwar hat man im zweiten Teil der Runde nochmals einige schöne Ausblicke hinunter aufs Meer und zurück zum Kloster, jedoch ist der Marsch dann zurück auf der Straße eher nervig.
Eine letzte Pause machen wir dann am Toli Beach. Gemischt aus dunklen Kies und Sand, kleine Taverne am Rande der Bucht.
Wir genießen sie noch immer heiße Abendsonne und fahren als letztes von dort wieder los; ein perfekter Ausklang eines tollen Tages!
Die Kosten für das Moped betragen 25 € pro Tag plus Sprit, Helme bekommt man gestellt. In Symi Stadt gibt es mindestens zwei große Verleihstationen (Jimmy’s und Glaros) sowie mehrere kleine.
Fazit
Wir wurden zu Beginn der Reise oft verwundert gefragt, warum wir gleich 4 Nächte auf Symi verbringen wollen. Denn viele kommen nur auf einen Tagesausflug hierher. Das ist auf jeden Fall zu wenig! Denn Symi ist ein dermaßenes SCHMUCKSTÜCK mit so vielen Facetten, dass man hier locker zwei Wochen verbringen könnte (immer vorausgesetzt, man ist gut zu Fuß!!!) und man hätte noch lange nicht alles gesehen!
Das war’s leider schon auf Symi – wir nehmen die Fähre zurück nach Rhodos und weiter den Bus nach Stegna, wo wir die kommenden 5 Tage vorwiegend in Meeresnähe verbringen werden!
Anmerkung in eigener Sache: Alle genannten Namen sind nicht als Werbung zu verstehen!
Vielen Dank für die kurze und informative Beschreibung. Ich kannte Symi vorher gar nicht. Wünsche Euch noch einen wunderschönen Urlaub.
Hey, ich bin ganz schockverliebt in diese kleine Insel …..
Bekannte, die schon ewig nach Rhodos fliegen, haben mir von Symi vorgschwärmt. Wir fliegen am 16.09.2024 und Symi steht jetzt auf jeden Fall auf unserem Programm, wenn auch nur als Tagesausflug.
Danke für die vielen Tipps und Einblicke und Euch eine gute Zeit!
Achim
Hallo Achim,
das solltet Ihr unbedingt tun! Selbst auf einem Tagesausflug kann man im kleinen Städtchen von Symi, rund um den Hafen, einiges entdecken. Und selbst von der Fähre aus bekommt man schon einen ganz guten Eindruck von der Küstenlinie, zumindest von der Ostseite der Insel.
Viel Spaß auf Rhodos und einen tollen Urlaub, Hanns