Im Anschluss an unsere Namibia-Rundtour fliegen wir weiter nach Südafrika. Weinregion, also die Cape Winelands, Küste, und natürlich geht’s danach auch in die „Mothercity“ Kapstadt! Aber eins nach dem anderen…
Auf geht’s nach Franschhoek
Ankunft am Flughafen Kapstadt, fluchs den Mietwagen geholt und ab nach Franschhoek. Wir wohnen in der Villa-Roux, einem kleinen Haus, etwas oberhalb des Zentrums.
In einer kleinen Sackgasse gelegen, mit herrlicher Aussicht auf die Berge rund um Franschhoek. Ein neuer, wie ein botanischer Garten angelegter Fußweg führt direkt hinter dem Häuschen an einem Teich vorbei hinunter an die Hauptstraße.
Dort liegen die Hauptattraktionen von Franschhoek – Shopping-Gelegenheiten au mas, Restaurants und Buchungsstationen für Wine-Tasting mit der Bummelbahn, Museum. So tummeln sich da ziemlich viele Menschen – Franschhoek ist eben eine der Hauptattraktionen in den Winelands.
Wir treffen uns hier vor Ort mit Freunden (Piro & Harry), die einen ähnlichen Trip wie wir hinter sich haben (Namibia und Botsuana) und den Urlaub nun mit Windsurfen in Kapstadt ausklingen lassen. Wir tauschen unsere lebhaften Erfahrungen aus, auch sie haben unheimlich spannende Sachen erlebt!
Abends dann Dinner und Sonnenuntergang wieder im Villa-Roux auf unserer kleinen Dachterrasse mit grandiosem Ausblick. Die Flasche Wein ist überraschend schnell leer…
Am nächsten Morgen dann zweimal die Hauptstraße rauf und runter flaniert, die nahe Passstraße rauf und runter gecruist, das reicht uns für Franschhoek dann aber auch wieder.
Ausflug auf die Weinfarmen
Gibt’s hier quasi an jeder Ecke. Wir schauen uns eine ganz kleine Auswahl an:
Boschendal
Im Boschendal gibt’s einen rustikalem Biergarten (“The Deli”) an einer alten Eichen-Allee, ein Restaurant (“The Werf”) mit Weitblick über die Gärten des Weinguts bis in die Berge und natürlich Wine-Tasting im alten Manor House.
Das besondere an diesem Gut – man kann sich „Baskets“ mit allen möglichen Leckereien kaufen und diese dann unter den Bäumen in den weiten Gartenanlagen picknicken. Klasse Sache, ist offenbar auch heiß begehrt!
Beyerskloof
Das Weingut Beyerskloof ist nett am Hang mit schöner Aussicht gelegen. Allerdings auch auf die Straße unten, was einen entsprechenden Lärmpegel mitbringt. Sehr freundliches Personal! Pizza und Wein schmecken gut!
Im Dunstone House
Unsere nächste Unterkunft. Extrem klasse! Im Jahr 2002 wurde das Dunstone House von einem Paar aus den UK gekauft und baulich ständig weiter entwickelt. Seit 2006 betreiben sie auch einen kleinen Weinkeller hier auf dem Gelände.
Unser Zimmer, das Lavender, hat neben Blick auf den Pool auch ein geräumiges Bad und eine kleine Küche. Draußen haben wir schattig unter Bäumen einen kleinen Tisch mit Dauer-Vogelgezwitscher. Das ganze Gelände ist eingehüllt vom Duft des Lavendel, der hier überall wächst.
Sogar eigene Liegen in unserem kleinen Vorgärtchen (auf dem Bild unten, links hinterhalb im Schatten). Richtig edel…!
Am frühen Abend genießen wir die Weinverkostung der hier hergestellten Sorten bei prächtiger Aussicht in der Lounge!
Wobei, nicht nur abends ist es in der Lounge nett – auch die Mittagshitze läßt sich hier sehr gut aushalten!
Abendessen im “The Stone Kitchen”. Gehört ebenfalls zum Dunstone dazu, sehr gute Küche, die Weine des Guts können verkostet werden. Sämtliche Details zur Herkuft der Trauben, der Ernte und der Verarbeitung werden ausführlich erklärt.
Natürlich darf ein kurzer Besuch des Weinkellers selbst nicht fehlen. Auch hier bekommt man einiges zur Geschichte von Dunstone, den Besitzern und den Weinen erzählt.
Toller Ausblick von hier oben inklusive.
Nur ungern brechen wir auf, so gut hat es uns hier im Dunstone gefallen!
Auf dem Weg zum Atlantik – was gibt’s zu sehen?
Die Fahrt führt uns gleich zu Beginn über den Bains Kloof Paß, 1854 vom berühmten Pässe-Erbauer Andrew Geddes Bain errichtet. Ganz andere Landschaft wieder, nach Überfahren der Passhöhe durchfahren wir einen wilden Canyon, alles erinnert uns stark an den Süden Frankreichs.
Unser erstes Ziel ist der kleine Ort Tulbagh, in dem eine ganze Straße mit 36 Reet-bedachten Häusern aus den 1850er Jahren denkmalgeschützt ist. Sehr schön anzuschauen. Sonst allerdimngs nix geboten.
Weiter geht’s dann über Riebeek Kasteel, ein nett gelegener, schicker Ort mit berühmter Kirche, in Richtung Küste. Mittlerweile stehen 37° auf dem Thermometer, erst kurz vor Erreichen des Atlantiks sinkt die Temperatur auf gemäßigte 26° und unsere Shirts trocknen wieder.
Paternoster am Atlantik
Paternoster wird hier ja auch als das Saint-Tropez von Südafrika bezeichnet. Das können wir allerdings so nicht bestätigen. Ich habe ja schon einige südfranzösische Städte gesehen, dort sieht’s definitiv anders aus. Mal ganz abgesehen davon, dass das Wasser dort nicht wie hier geschätzte 14° hat…
Es erinnert uns dafür an Griechenland, v.a. aufgrund der weißen Häuser mit blauen Fensterläden, die sich zwischen Felsen und Dünen ducken. Ist ja auch nicht schlecht!
Der Wind bläst mächtig, was einen gepflegten Strandspaziergang fast unmöglich macht. So marschieren wir stattdessen zum Abendessen ins Gaaitjie und verzehren lecker Seafood. Klasse!
So, nun schnell zurück zum Gilcrest Place, unserer Unterkunft. Wir haben in unserem Zimmer, der Bayview Suite, einzigartigen Blick auf‘s Meer und genießen bei Windstille (nur innen) den Sonnenuntergang und das Rauschen des Sturms (draußen).
Der lange Strandspaziergang am Morgen macht schnell klar – heute ist Windsurf-Tag: Es gibt Wind UND Welle. Leider nicht für mich, dafür habe ich den A… zu weit unten. Aber die Cracks aus Kapstadt reisen an. Darunter auch der Kumpel Harry (siehe oben) samt Piro. Toll anzuschauen, was die Checker aus der ganzen Welt (naja, vorwiegend waren Deutsche vor Ort) so alles drauf haben.
Ein weiterer netter Ausfug führt uns zum Leuchtturm am Cape Columbine.
Das Naturschutzgebiet, in dem er liegt (tolle Küste, draußen auf den vorgelagerten Felsen räkeln sich die Robben) schlägt mit 25,30 Rand pro Person (keine 2€) zu Buche, der Aufstieg auf den Turm weitere 16 Rand. Tatsächlich interessant, so nahe an die Technik käme man bei uns zuhause nie!
Neben dem oben bereits erwähnten Restaurant-Tipp ist auch noch das Voorstrandt einen Besuch wert.
Frisches Seafood, direkt am Strand, mit schöner Aussicht.
Entlang der Küste nach Kapstadt
Wir verabschieden uns von Paternoster und fahren weiter nach Süden gen Kapstadt.
Langebaan
Der Ort Langebaan hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten unglaublich verändert. In dieser Zeit ist er vom Geheimtipp zum Mekka für Windsurfer und Kiter geworden.
Wir legen einen Zwischenstopp ein und beobachten die Wassersportler.
West Coast National Park
In Höhe Langebaan biegen wir in den West Coast National Park ab. Die riesige, türkisblaue Lagune fällt sofort ins Auge und erinnert an die Karibik. Kurz nach dem Gate kommt gleich ein Aussichtpunkt, von dem aus der riesige Park komplett überblickt werden kann. Ganz in der Ferne schimmert sogar der Tafelberg aus dem Dunst hervor. Nicht verpassen!
Am Südende befindet sich das Geelbeck Restaurant (mit Visitor Center), wir kehren ein. Wir probieren Snoekballs, lecker!
Die Fahrt in den westlichen Bereich des Parks dann abwechslungsreich bis dramatisch. Die Fahrbahn zieht sich teils Richtung Atlantik mit seinen schneeweißen Dünen, teils zur Lagune hin mit schaumkronenübersähtem, türkisen Flachwasser.
Am Ende der Straße befindet sich dann ein Parkplatz am Atlantik. Es gibt etliche Braii-Stellen, die trotz Wind in Sturmstärke von einigen genutzt werden. Wir verweilen lange und beobachten die Szenerie – wilde Wellen crashen in die runden Felsen, die Boulder. Die Gischt spritzt bis zum Parkplatz. Und nach beiden Seiten verschwinden die weißen Dünen irgendwann im Sprühnebel.
Auf dem Rückweg zur Lagune – Vollbremsung! Eine ziemlich große Puffotter quert die Straße! Es soll sie hier ja überall geben, gesehen hatten wir bisher noch keine. Wir überdenken unsere Barfuß-Geherei nochmals…
An der Lagune dann ein kleiner Spaziergang entlang des schneeweißen Strandes. Einzelne Gäste sind im Wasser, das hier doch einige Grad wärmer ist als im freien Wasser außerhalb.
Nun aber schnell raus aus dem West Coast National Park, Kapstadt wartet. Lest dazu unseren kommenden Beitrag!