Lindos im Südosten von Rhodos gilt als schönstes Städtchen der Insel. Aber nicht nur der Ort begeistert uns, auch einige der langen Strände in der Umgebung sind wunderschön. Zudem hat der an sich recht karge Süden von Rhodos so einiges zu bieten, neben hervorragenden Fisch-Tavernen, alten Kirchen und Kastellen findet man hier sogar einen TOP-Surf-und Kite-Spot!
Wir wohnen am Rand von Lindos, mit bestem Blick über den Ort
Der letzte Stopp unserer Reise nach Rhodos & Symi steht an. Nach dem Start in Rhodos Stadt, der Insel Symi, dem Strandort Stegna und dem Bergdorf Embonas, sind wir nun in Lindos angekommen.
Unsere Unterkunft ist das “Chrysa Studios” mit bestem Blick über Lindos. Unser Studio ist zwar vom Ambiente etwas “angestaubt” und kann z.B. mit dem Afroditi in Stegna nicht mithalten, jedoch ist die ruhige und aussichtsreiche Lage absolute klasse.
Über ein paar Treppen hinunter, und schon tobt das Leben um uns herum!
Eines ist klar – alleine ist man hier in Lindos nicht. Wer hier ein paar Tage verbringt, freut sich auf die Morgen- und Abendstunden, wenn der Strom der Bus- und Pauschaltouristen wieder abebbt und Lindos den “Locals” gehört. Es empfiehlt sich sehr, antizyklisch den Ort zu erkunden, quasi während des Tages für Ausflüge zu verschwinden oder einen Tag am nicht ganz so übervölkerten Strand zu verbringen.
Die Stadtstrände von Lindos
Tatsächlich ist man vor 9 Uhr morgens nahezu alleine in der Stadt unterwegs. Auch bei unserem Morning Swim sind wir um diese Zeit noch die einzigen im Wasser am Lindos Beach, der größeren der beiden Badebuchten von Lindos.
Tolles Wasser, zwei Liegen plus Schirm kosten hier 15€.
Am Rand des Lindos Beach befindet sich auch noch ein kleinerer Strand, vor dem Yachtclub, der Pallas Beach. Gleich daneben legen auch die diversen Ausflugsboote ab.
Südlich der Stadt und gleich unterhalb des Antiken Theaters befindet sich eine zweite, kleinere Bucht, die Agios Pávlos oder auch St. Pauls Bay genannt. Optisch gefällt mir diese fast besser als die große, aber das ist Geschmackssache. Was jedoch absolut abschreckt, sind die Preise dort. Hinlegen darf man sich nur in Verbindung mit einer Liege, das Ensemble zwei Liegen plus Schirm soll aktuell tatsächlich 50€ kosten, mitgebrachtes Essen darf nicht verzehrt werden. Völliger Wucher, geht gar nicht!
Akropolis von Lindos
Mit der Akropolis ist es so eine Sache – einerseits natürlich ein MUST, andererseits werden auch hier seit einigen Jahren Mondpreise für den Eintritt verlangt (verglichen z.B. mit den herausragenden und deutlich günstiger zu besichtigenden Sehenswürdigkeiten in Rhodos Stadt). Aktuell sind es hier 15€. Somit lassen wir die Besichtigung (leider) aus. Schade, aber das machen wir dann doch nicht mit.
Wanderung zum Grab des Kleóboulos
Nette, kurze und aussichtsreiche Wanderung (Rother Nr. 30). Dass das auf der Landspitze gelegene Grabmal tatsächlich das vom Tyrannen Kleóboulos sein soll, ist wohl nur eine fiktive Geschichte.
Egal, die Tour ist schön und ideal in der Abendstimmung bei untergehender Sonne und nach einem chilligen Badetag mit anschließendem reichhaltigem Essen.
Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke zurück auf Lindos und die vorgelagerten Mini-Felseninseln. Dauert etwa 1,5 Stunden.
Restauranttipps direkt in Lindos…
…möchten wir eigentlich gar keine geben. Im Vergleich zum Rest der Insel sind die Preise erheblich höher und die Qualität hält da oft nicht mit. Weiter unten sind aber Lokale beschrieben, die wir auf unseren Touren weiter unten im Süden besucht haben!
Nur zwei haben uns ganz gut gefallen. Im “Ginger”, ein gutes Stück oberhalb des Hafens waren wir beim Frühstücken. Gehobene Preise, versteht sich; aber lecker und eine top-Aussicht!
Ebenfalls gleich nach dem morgendlichen Schwimmen waren wir im Melia, vor dem Antiken Theater. Leckere Gerichte, tolle Smoothies und Kaffees.
Unsere “Best-Off-Touren” von Lindos aus
Wandern und Surfer-Watching in Prasonísi
Wer sich für Surfen oder Kiten interessiert, für den ist Prasonísi ein MUSS. Getrennt durch einen schmalen Sandstreifen heizen Wassersportler in Luv bzw. Lee entsprechend auf Welle oder Flachwasser auf und ab. Wind gibt’s hier eigentlich immer, was den breiten Strand zum Baden wiederum wenig attraktiv macht.
Jedoch lohnt sich eine Wanderung zum Kap mit Leuchtturm (Rother Nr. 37). Dauert etwa 1,5 Stunden hin und zurück. Auf der Ostseite befinden sich sogar ein paar ganz kleine Strände.
Die großen Restaurants sind auf Masse ausgelegt, allerdings ist das gesamte Ambiente ok, so genehmigen wir uns einen (tatsächlich recht leckeren) O-Saft und natürlich einen Frappé. Ein Besuch in Prasonísi muss sein!
Fisch essen und Baden in Plimíri
Natürlich – hierher kommt man eher nicht wegen des Strandes, sondern man isst in der weithin bekannten Taverne Plimíri – und klar – natürlich Fisch!
Schon alleine die zum Trocknen aufgehängten Oktopusse sind eine Schau!
Der Strand selbst ist gar nicht so übel, wie er auf den ersten Blick erscheint. Feiner Kies, Sandboden im Meer, ein bisschen kommt Schwimmbad-Feeling auf. Und wenn man weit genug von den Pauschal-Anlagen entfernt ist, ist man (zumindest um diese Jahreszeit) fast alleine hier. Ist halt alles ein bisschen karg hier im Süden, aber das hatte ich ja bereits erwähnt 🙂
Hoch zur Ruine des alten Kastells in Asklipío
Ein altes Johanniterkastell oberhalb eines reizvollen Dorfes. Von der Ruine aus sieht man bis weit in die Berge hinein. Besonders das Kiesbett eines ausgetrockneten Flusslaufs prägt das Bild.
Auch die Ostküste mit ihren langen Stränden und dem Urlaubsort Gennádi ist von hier oben gut zu erkennen.
Schotterstraße zwischen Mesanagrós und Arnítha
Einfach zu fahrende Schotterstraße mit Wahnsinns-Ausblicken bis weit hinunter auf die Westküste. Hier kann unser FIAT Panda “Cross” endlich mal zeigen, was er so drauf hat 🙂 Man fährt durch die “Badlands”, die einst abgebrannten Bergrücken, heute nur noch sehr spärlich bewachsen und von der Erosion stark angegriffen.
Eindrucksvoll, aber auch sehr traurig, wenn man bedenkt, dass hier noch vor wenigen Jahren Wald war…
Bummeln und gut essen in Lachaniá
Die Taverne Platanos ist im Süden berühmt für ihr hervorragendes Essen. Unter der schönen großen Platane sitzt man am Besten, uns hat’s geschmeckt.
Auch ein Bummel durch den Ort lohnt sich. Wer im Urlaub nicht direkt am Meer wohnen möchte, findet hier einige recht exklusiv revovierte Unterkünfte.
Und nochmal Baden am Ortsrand von Kiotári
Wir waren am südlichen Ende von Kiotári, am Restaurant Lighthouse, an dem permanent Busse stoppen. Selbige spucken eine Vielzahl an Touristen aus, verschwinden aber nach einer halben Stunde wieder. Das wussten wir narürlich vorher nicht.
Hat aber nicht gestört, der Strand hier ist nicht nur endlos lang, sondern auch etwa 40m breit, so dass sich alles verläuft. Toller bunter Kiesel, klares Wasser. Wer’s etwas einsamer will und die Weite mag, der ist hier richtig!
Fazit
Der Ort Lindos und ein Großteil des südlichen Rhodos sind zwei grundverschiedene Dinge – Lindos und die benachbarten Küstenabschnitte zu beiden Seiten sind extrem touristisch ausgelegt, hochpreisig und kein bisschen ruhig. Trotzdem ist es wunderschön hier, man muss eben nur zur rechten Zeit am rechten Platz sein!
Weiter nach Süden die Küste entlang wird alles viel weitläufiger. Die Strände sind lang, kiesig und tendenziell optisch weniger reizvoll. Haben aber trotzdem ihren Reiz, sofern keine Anlagen hingeklotzt wurden.
Die Landschaft ist an vielen Stellen auch äußerst kahl (Waldbrände haben hier v.a. im Landesinneren vieles zerstört). Trotzdem finden sich immer wieder tolle Ausflugsziele, die von uns beschriebenen sind ja nur ein kleiner Auszug davon.
Ein Mietwagen (oder Moped) ist sinnvoll, wenn man sich individiuell umschauen will.
Anmerkung in eigener Sache: Alle genannten Namen sind nicht als Werbung zu verstehen!