Zwei stolze Löwen!

Kgalagadi Nationalpark – Raubtiere, rustikale Camps

Auf unserer Reise im Süden Afrikas erkunden wir als nächstes den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, mit seinem spärlichen Bewuchs ausgedehnten Dünenfeldern. Wir erleben die faszinierende Tierwelt mit einer riesigen Dichte an Raubtieren im Dreiländereck von Namibia, Südafrika und Botswana hautnah. Unsere Übernachtungsplätze sind äußerst rustikal und liegen beide auf den botswanischen Seite des Parks.

15. bis 17. Dezember 2023: Faszinierende Tierwelt im Kgalagadi Transfrontier Park

Es ist nur ein kurzes Stück, 17 km, von unserem letzten Stopp auf unserem Trip quer durch die Kalahari, bis zum Mata Mata Gate, durch das wir, von Namibia aus kommend, in den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark (Südafrika) einfahren.

Mata Mata Gate
Mata Mata Gate
Einchecken im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Ausreise Dokumente ausgefüllt, im Park angemeldet, nochmals getankt, den Reifendruck auf 1,4 Bar reduziert, und hinein geht’s in den Park! Hinweis, ab hier zahlt man in südafrikanischen Rand, Namibia $ werden nicht akzeptiert. Oder natürlich mit der Karte.

Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Unsere erste Etappe führt uns zum Parkeingang von Südafrika bzw. Botswana, Two Rivers, wo wir die Einreiseformalitäten für unsere Camps auf der botswanischen Seite des Parks durchführen werden.

Rastplatz im Kgalagadi Park
Rastplatz im Kgalagadi Park

Der Weg dorthin ist aber schon äußerst abwechslungsreich. Die Sandstraße verläuft im verhältnismäßig schön bewachsenen Tal des trockenen Auob Rivers (derselbe wie gestern auf der Kalahari Game Lodge).

Erste Sichtungen - Giraffe ohne Ende!
Erste Sichtungen – Giraffe ohne Ende!

Immer wieder passieren wir etwas abseits der Hauptstraße Wasserlöcher, teils völlig vereinsamt, teils mit richtig Trubel. Es tummeln sich dort etliche Giraffen, Oryx Antilopen, Gnus und Springböcke. Es lässt sich leider nicht vorhersagen, wo sich gerade Tiere aufhalten. Immerhin ist Mittagshitze, da kriecht man hier nicht aus dem Busch. Was wir heute gar nicht sehen, sind die für diesen Park berühmten Löwen. Aber mal schauen, was die nächsten beiden Tage noch so parat haben!

Offizielle Einreiseformalitäten für die Camps auf Seiten von Botswana

Die Formalitäten in Two Rivers (Achtung, den botswanischen Teil im Rundbau ansteuern), gestalten sich recht einfach. Wir zeigen lediglich unsere Reservierung für unsere beiden Wilderness Camps vor und tragen uns in eine Liste ein. Das war’s.

Erstes Camp - Rooiputs
Erstes Camp – Rooiputs

Zum Rooiputs Campsite sind es dann noch etwa 20 km auf der Hauptverbindung nach Nossob. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Lodge, die ist privat, während der Campingplatz staatlich geführt ist. Lange vorher reservieren lohnt sich, die wenigen Plätze sind während der Saison meistens belegt.

Einsamer Stellplatz im Rooiputs Camp
Einsamer Stellplatz im Rooiputs Camp
Das erste Camp – Rooiputs Campsite

Unser Platz im Camp (die Nr. 1) jedenfalls ist wunderschön, nur ca. 2 km abseits der Straße gelegen. Insgesamt befinden sich hier sechs Stellplätze, alle ein gutes Stück voneinander entfernt. Auf einer kleinen Anhöhe, mit toller Aussicht in die Weiten der Kalahari. Jeweils zwei teilen sich eine rustikale Dusche und ein Plumpsklo.

Weite Landschaft im Rooiputs Wilderness Camp
Weite Landschaft im Rooiputs Wilderness Camp

Aber nochmals Achtung! Die Camps auf der botswanischen Seite des Nossob Rivers sind “Wilderness” und somit nicht eingezäunt! Heißt, hier können alle sich im Park befindlichen Tiere vorbei laufen. Auch die Raubtiere! Also nicht so wie gestern auf der Kalahari Game Lodge, diese waren dort in einem separaten, und eingezäunten Areal)! Auch gibt es hier nur Selbstversorgung.

Erstmal ankommen im Camp!
Erstmal ankommen im Camp!

Beim abendlichen Rundgang finden wir tatsächlich noch Spuren von vermutlich zwei Löwen, die direkt zwischen unserem und dem Nachbarplatz durchmarschiert sind. Ziemlich frisch…

Noch ein kleiner Rundgang am Abend - frische Löwenspuren gleich neben unserem Waschbereich...
Noch ein kleiner Rundgang am Abend – frische Löwenspuren gleich neben unserem Waschbereich…

Wieder ein sensationeller Sonnenuntergang. Und wir sind gar nicht traurig darüber, dass fünf der sechs Plätze heute belegt sind.

Ein Gin am Abend darf nicht fehlen...
Ein Gin am Abend darf nicht fehlen…

Denn so ganz alleine, wie gestern, wäre es uns hier wohl fast ein bisschen unheimlich…

Fantastischer Sonnenuntergang im Rooiputs Wilderness Camp
Fantastischer Sonnenuntergang im Rooiputs Wilderness Camp
Früh raus und ab auf die Piste!

Um 5:30 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang, stehen wir auf. Tatsächlich fahren um diese Zeit schon die meisten Camper los.

Zwei am Frühstück interessierte Wüstenfüchse
Zwei am Frühstück interessierte Schakale
Wach-Fuchs
Wach-Schakal

Ein zackiges Frühstück, die  beiden hungrigen, aufdringlichen Schakale in Schach gehalten, Dachzelt eingeklappt und auch wir sind auf der Gravel Road.

Erste Sichtung, eine Gnu-Herde auf dem weg zum Wasserloch
Erste Sichtung, eine Gnu-Herde auf dem weg zum Wasserloch

Keine 10 km weit gefahren, eine Gnu Herde mit einem Jungen passiert und schon sind sie da! Die ersten beiden Löwen! Zwei (vermutlich) junge Männchen, sie chillen gemütlich unter einem Baum. Wir beobachten sie ausgiebig!

Zwei stolze Löwen!
Zwei stolze Löwen!

Bis zum Nossob Camp, welches wir gegen Mittag erreichen, ist dann relativ wenig los mit Tiersichtungen. Im Camp ändert sich das dann schlagartig. Eine kleine Herde Kudu-Antilopen wird am Wasserloch zunehmend nervös.

Wasserloch am Nossob Camp
Wasserloch am Nossob Camp

Eine andere Tier-Beobachterin am View Point gibt uns den Hinweis, dass in einiger Entfernung ein Löwe unter einem Baum lauert, der diese Irritationen auslöst. Doch der hat wohl bereits ausgiebig gefrühstückt, so trollt er sich, offensichtlich gelangweilt, in die Dünen davon.

Oryx am Wasserloch
Oryx am Wasserloch

Das Nossob Camp selbst ist relativ klein, aber doch weitläufig, sauber und übersichtlich angeordnet. Es gibt eine Tankstelle, einen Shop und ausreichend Platz für Tagesbesucher.

Unser zweites Wilderness Camp, Polentswa Campsite

Eine Stunde verweilen wir dort, dann zieht es uns weiter auf der Sandstraße nach Norden. Wir erreichen gegen 15 Uhr unser nächstes Camp, Polentswa, wieder auf der botswanischen Seite des Parks. Wir haben Platz Nummer drei (von drei) schon vor 9 Monaten reserviert. Hier haben wir eine grandiose Weitsicht in den nördlichen Ausläufer des Kgalagadi Transfrontier Nationalpark.

Zweiter Stellplatz - Polentswa Wilderness Camp
Zweiter Stellplatz – Polentswa Wilderness Camp

Wir kochen im Schatten unseres Holzzelts ein einfaches Nudelgericht, unter sengender Sonne, bei 39°. Völlige Stille umgibt uns, nur die Grillen zirpen ihr monotones Lied, und in der Ebene vor uns toben sich Hitze-Windhosen aus und schleudern den grau-braunen Sand weit in die Höhe. Unsere einzigen Gäste sind ein paar Tauben und ein Erdmännchen, das jedoch vergeblich auf seinen Anteil am Mittagessen warten muss.

Platz mit Weitsicht
Platz mit Weitsicht

Um 17 Uhr fahren wir dann nochmal los. Weiter der Hauptroute entlang nach Norden.

Nochmals Löwen - gleich in der Nähe unseres Camps...!
Nochmals Löwen – gleich in der Nähe unseres Camps…!

Eigentlich sollte man zu den Schließzeiten der großen Gates nicht mehr auf den Pisten sein. Darum fahren wir nur 45 Minuten in eine Richtung und drehen dann um. Keine Tiere, außer einer einsamen Gnu-Herde…

Das Löwen Männchen liegt abseits von seinen drei Damen
Das Löwen Männchen liegt abseits von seinen drei Damen

Letzte Chance, letztes Wasserloch vor unserem Camp. Doch dann! Vier Löwen! Ein alter Herr und drei Damen lassen sich in keinster Weise von uns irritieren. Sie liegen mitten auf dem Fahrweg und hecheln, ihnen ist es genauso heiß wie uns, noch immer hat es 38°.  Wir fahren nur in einem knappen Meter Abstand an ihnen vorbei. Wahnsinn!

Wieder in Polentswa zurück. Schnell das Zelt aufbauen!
Wieder in Polentswa zurück. Schnell das Zelt aufbauen!

Blöd nur, dass wir hier ziemlich genau 1 km von unserem Übernachtungsplatz entfernt sind. Entsprechend gestaltet sich der Abend kurz.

Kommen die Löwen bei uns vorbei...?
Kommen die Löwen bei uns vorbei…?

Mit Einbrechen der Dunkelheit, und nach einem schnell und leicht nervös gekipptem Gin Tonic, verschwinden wir hoch in unser Dachzelt.

Tag 3 im Park, zurück nach Mata Mata

5:30 Uhr aufstehen, um sechs geht’s schon auf die Piste. Doch wieder zeigt sich, letztenendes ist es immer Zufall, wen man an den Wasserlöchern antrifft. Trotz der frühen Stunde, nicht viel los dort.

Nossob Camp
Nossob Camp

Erst kurz vor unserem ersten Ziel, dem Camp Nossob, dann doch noch ein Löwe in der Ferne. In der selbst am frühen Morgen schon brütenden Hitze sieht er aus, als wäre er einfach aus Erschöpfung umgefallen. Täuscht aber 😉 . Leider zu weit weg für ein gutes Foto.

Frühstück im Nossob Camp
Frühstück im Nossob Camp

Wir frühstücken im Camp (anderswo darf man den Wagen ja nicht verlassen) und fahren weiter Richtung Parkausgang, gen Süden. Nochmals ein Löwe an einem Wasserloch, etwas aktiver als der zuvor. Aber auch er ist von der Hitze sichtlich gezeichnet.

Giraffe am Wasserloch
Giraffe am Wasserloch

Wir müssen nun zurück zum Parkeingang in Mata Mata, so nehmen wir die Abkürzung nach Westen, in wildem auf-und-ab durch fantastische Dünen-Landschaften. 60 km vor dem Parkausgang dann noch eine einsame Giraffe!

Einsame Giraffe im Kgalagadi Park
Einsame Giraffe im Kgalagadi Park

Dort, wo wir vor zwei Tagen noch insgesamt etwa 20 von diesen riesigen Tieren gesehen haben, nun keine einzige weitere mehr.

Eine Nacht im Kalahari Farmstall

Am späten Nachmittag des 17. Dezember verlassen wir den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark erneut bei Mata Mata. 14 km vor den Toren sind wir eingebucht.

Kalahari Farmstall
Kalahari Farmstall

Auf der sehr nett gelegenen Farm “Kalahari Farmstall“, einer kleinen Lodge mit Zimmern und auch einem Stellplatz für Dachzelter wie wir.

Unser Platz im Kalahari Farmstall
Unser Platz im Kalahari Farmstall

Immer  noch Bullenhitze, wir nehmen ein Bad im kleinen Pool.

Erfrischung im Pool. Es hat 41°.
Erfrischung im Pool. Es hat 41°.

Der Pool ist klein aber erfrischend, es gibt ein Café und einen Mini-Shop. Für Selbstversorger, kein Restaurant.

Sehr hübsch - Café im Kalahari Farmstall
Sehr hübsch – Café im Kalahari Farmstall

Sehr nett gelegen, wir auch unsere zuvor besuchte Nachbarfarm Kalahari Game Lodge, direkt am trockenen Flussbett des Auob gelegen.

Kalahari Farmstall - eine aktiv betriebene Farm
Kalahari Farmstall – eine aktiv betriebene Farm

Wir stehen am nächsten morgen sehr früh auf und machen eine kleine Wanderung durch die roten Dünen hinter der Farm.

Früh morgens in den Dünen hinter Kalahari Farmstall
Früh morgens in den Dünen hinter Kalahari Farmstall

Das war‘s in dieser Region, wir nehmen Abschied von der Kalahari, hin zu Köcherbaumwald und Giant’s Playground bei Keetmanshoop.

Ausgemustert - Oldi im Kalahari Farmstall
Ausgemustert – Oldi im Kalahari Farmstall
Fazit

Wer den Kgalagadi Transfrontier Nationalpark günstig und sehr basic erleben möchte, der bucht am besten die einsamen Camps in Botswana. Für eine wirklich sehr geringe Gebühr (wir haben für beide Nächte für zwei Personen und einen Wagen samt Park-Eintritt umgerechnet gerade 25 € bezahlt) hat man hier in den Wilderness Camps Abenteuer pur!

Wie geschrieben sind Tiersichtung immer ein bisschen glücklich, Hyänen gibt es eigentlich unzählige, gesehen haben wir nur eine. Ein Leopard war schon wieder weg, als wir am Beobachtungs-Spot ankamen, und Geparden haben wir gar nicht gesehen. Dafür mehr Löwen als gedacht, und viel mehr Giraffen. als die meisten Besucher zu Gesicht bekommen.

Traumstraße auf dem Weg durch die Kalahari
Traumstraße auf dem Weg durch die Kalahari

Hier der Link zum  nächsten Blogbeitrag, unsere Reise im Süden von Namibia geht weiter, zum Köcherbaumwald und Giants Playground.

Wie immer gilt – alle Namensnennungen dienen der Beschreibung der Reise und unserer Aktivitäten und sind daher nicht als Werbung zu betrachten.

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