Hanns mit dem Ara "Papa"

Namibia – Okambara Elephant Lodge

Zum Abschluss der Reise durch Namibia nun noch ein bisschen relaxen. Das funktioniert hervorragend auf der Okambara Elephant Lodge. Ein wunderschönes Farmhaus, nette Leute, aber auch viel Action mit wilden Tieren ist hier nun drei Tage lang angesagt!

Los geht’s zur Lodge

Unser 4×4, mit dem wir die Rundreise durch Namibia gemacht haben, ist nun zurückgegeben (letzter Beitrag dazu siehe hier).

Mit unserem frisch angemieteten Kleinwagen brausen wir somit vom Flughafen aus gen Osten. Auf etwa halber Strecke nach Gobabis biegen wir auf eine kleine Schotterstraße (hey, in gutem Zustand!) ab. Erste Eland’s und Oryx’ grüßen vom Straßenrand. Weiter auf eine noch kleinere Straße, durch eine Farm hindurch und auf roter Sandspur schließlich zur Lodge.

Angekommen auf der Okambara Farm

Okamabara Elephant Lodge
Okamabara Elephant Lodge

Was für ein Anblick! Farm und Lodge schmiegen sich malerisch zwischen zwei Hügelketten. Die Unterkünfte sind vielfältig, man kann im Haupthaus wohnen, aber auch in außerhalb gelegenen kleinen Häuschen. Wir sind recht schick in Rondavels untergebracht.

Rondavel auf der Okambara
Rondavel auf der Okambara
Rondavel auf der Okambara Lodge
Rondavel auf der Okambara Lodge

Die Farm beherbergt neben etlichen Pfauen, einem Papagei, mehreren Hunden, Katzen, einem riesigen Schwein, Gänsen, Hühnern usw. auch mehrere Raubkatzen, allesamt „Sozialfälle“; deren Eltern wurden getötet oder sie haben sie als Kinder verstoßen; oder sie wurden als Babys aufgefunden und großgezogen. Alle haben gemeinsam, dass sie aus verschiedenen Gründen nicht mehr ausgewildert werden konnten. Diese Tiere werden hier in großen Gehegen und so artgerecht wie nur irgendwie möglich gehalten. Außer natürlich den Raubtieren bewegen sich alle Tiere völlig frei auf dem Lodge-Gelände.

Unser Abendessen stammt zumeist aus den Wildbeständen der Farm, geschlachtet wird auf dem Gelände. Somit ist alles immer absolut frisch! Hervorragend…!

Es gibt ummittelbar am Haupthaus zwei Wasserlöcher, an denen sich den ganzen Tag Tiere tummeln – entweder Wasserböcke, alle möglichen Antilopen, oder auch Affen, die zu einem schnellen Snack aus den Hügeln herunter kommen.

Ein versteckt am Hang, idyllisch gelegener Pool macht die Hitze erträglich.

Pool auf der Okambara Lodge
Pool auf der Okambara Lodge

Das Farmhaus selbst, ein Traum. Obwohl relativ neu, wirkt es außen wie eine kleine altertümliche Burg, innen wie ein historisches Herrenhaus. Bilder, alte Schilder und Fotos erinnern an die Kolonialzeit. Ausgestopfte Wildtiere zieren die Wände. Romantische Stimmung kommt auf.

Gegessen wird abends mit allen Gästen gemeinsam an einer langen Tafel, bei gutem Wetter draußen. Unter Sternenhimmel, nebenan die Tiere am Wasserloch, besser geht’s kaum…

Abendessen gleich beim Wasserloch
Abendessen gleich beim Wasserloch

Die Hauptattraktion von Okambara sind aber neben der tollen, völlig abgeschiedenen Lage sicherlich die Raubtierfütterung und der Game Drive auf dem riesigen, 150 km2 großen Farmgelände.

Nervenkitzel am Nachmittag! Raubtierfütterung!

Es beginnt entspannt. Man darf mit zu zwei Karakalen ins Gehege. Diese sehr schönen Wildkatzen zeichnen sich durch eine enorme Sprungkraft aus, was an den langen Hinterbeinen zu erkennen ist. Die ihnen zugeworfenen Fleischstücke fangen sie mühelos in der Luft auf. Sehr beeindruckend!

Wir besuchen zwei Geparden

Wir gehen weiter zu zwei Geparden. Unruhig laufen sie vor dem Gatter auf und ab. Unsere Führerin Svenja geht hinein, die beiden nehmen kaum Notiz von ihr.

Mit Svenja bei den Geparden
Mit Svenja bei den Geparden

Völlig unerwartet bittet sie uns nun ebenfalls hinein. Etwas zögerlich kommen (nicht) alle dem Vorschlag nach. Die Geparden streifen uns um die Beine… Erfreulicherweise denken sie nur an die sich ankündigende Brotzeit, für die wir aufgrund unserer Größe und Vielzahl gerade nicht in Frage kommen.

Im Geparden Gehege
Im Geparden Gehege

Von außen wirft ein Gehilfe große Fleischbrocken über den Zaun, um die ein kurzer Kampf aufflammt. Der endet schnell, als der zweite Fetzen fliegt.

Gepard auf der Okambara Farm
Gepard auf der Okambara Farm

Wir beobachten die beiden Geparden noch eine Weile, dann geht‘s völlig überwältigt wieder raus aus dem Gehege. Raubtiere in solch kurzer Distanz – irre!

Bei der Fütterung der Geparden
Bei der Fütterung der Geparden

Auge in Auge mit Lulu, dem Leoparden

Wir gehen ein paar Schritte zum Nachbar-Gehege. Nichts zu sehen. Dann ein Rascheln, das Gras teilt sich, und zum Vorschein kommt – ein Leopard! Er trägt den den Namen „Lulu“ und kam als Findelkind vor vielen Jahren auf die Farm. Majestätisch gleitet er lautlos auf uns zu. Waren die Geparden noch sportlich schlank in der Figur, steht vor uns nun die pure Kraft. Deutlich größer als seine Kameraden nebenan ist er aber auch ein gutes Stück älter. Erfreulicherweise werden wir durch einen Zaun getrennt, zu ihm traut sich niemand hinein. Fotowirksam brüllt er dann auch noch, dann bekommt auch er seine Mahlzeit. Fantastisch anzusehen!

Beim Leoparden am Gehege
Beim Leoparden am Gehege

Schock im zweiten Geparden-Gehege!

Um zu drei weiteren, relativ wilden Geparden zu gelangen, muss man erst ein benachbartes Areal mit Ziegen durchqueren. Seltsam, die Geparden lassen sich nicht blicken…? Normalerweise warten sie bereits am Gatter?

Dann der Schock! Mindestens 20 Ziegen stehen im Geparden-Gehege! Wie sind die denn hinein gelangt? Mit äußerst ungutem Gefühl fahren wir mit dem Fahrzeug hinein. Die Ziegen werden von unseren Guides wieder hinaus getrieben, das Tor verriegelt.

Sofort wird klar – diese drei Jungs haben heute keinen Hunger mehr… Nach wenigen Metern liegen die sterblichen Überreste der ersten Ziege unter einem Busch. Zwei Geparden kauen genüßlich an einer zweiten Ziege herum. Wenige Meter weiter finden wir den Dritten – auch er frisst gemächlich eine Ziege. Unser Führer geht wütend auf ihn zu. Gefährlich facht ihn der Gepard an. Die Ziege wäre ohnehin nicht mehr zu retten gewesen…

Etwas frustriert verlassen wir alle wieder das Gehege. So war das nicht geplant, unser eigentlich zur Fütterung angedachtes Fleisch nehmen wir wieder mit…

Aber das ist Natur. Geparden sind wilde Tiere, egal, ob sie behütet in Gefangenschaft leben, oder in freier Wildbahn. Kommen ihnen unerwarteterweise Ziegen in die Quere, dann werden die eben gegessen – wer soll’s ihnen verdenken?

Überraschende Vielfalt beim Gamedrive

Wir steigen um auf’s Auto und fahren hinaus auf’s weite Farmgelände. Schon bald kommen sich gen Himmel reckende Hälse in Sicht – Giraffen. Und nicht wenige. Das hätten wir hier nun nicht erwartet.

Giraffen auf der Okambara Farm
Giraffen auf der Okambara Farm

Ein paar Kilometer weiter – Nashörner. Wir schauen ihnen zu, wie sie entspannt das ausgelegte Heu futtern. Auch hier hat es zu wenig geregnet, so dass sie sich kaum selbst ernähren können

Nashörner auf der Okambara Farm
Nashörner auf der Okambara Farm

Als wir ihnen jedoch etwas zu nahe kommen, marschiert eines der Nashörner grimmig auf uns zu. Unser Driver hat jedoch alles im Griff und steuert den Wagen schnell ein Stückchen weiter. Nashorn beruhigt, wir auch.

Nashörner aus nächster Nähe!
Nashörner aus nächster Nähe!

Wir treffen auf Gnus, sowohl einheimische als auch hier angesiedelte aus Südafrika. Außerdem Warzenschweine und die allgegenwärtigen Antilopen.

Selbst die kompletten 9 hier ansässigen Elefanten treffen wir an – allerdings treiben sich diese im dichten Buschwerk herum, so dass Fotos eher Suchbildern gleichen.

Elefanten auf der Okambara Farm
Elefanten auf der Okambara Farm

Trotzdem bleiben wir mit dem Wagen sicherlich eine Viertelstunde stehen und beobachten sie aus der Ferne.

Blick über's Farmgelände bis weit in die Kalahari
Blick über’s weite Farmgelände

Zum krönenden Abschluss fahren wir auf winzigen Holperpisten zu einem Aussichtpunkt. Kühle Getränke werden verteilt und wir geniessen die unfassbare Fernsicht über die Kalahari. Kein Haus, keine Straße, nichts außer Wildnis und blanker Natur. Erst die Erdkrümmung setzt dem Blick die Grenzen! Unten schreitet dann auch noch ein einzelner Oryx gemächlich dahin – und wir gehen äußerst berührt zum Wagen zurück…

Ein absolut lohnendes Erlebnis, das bei einem Besuch auf der Okambara Lodge nicht verpasst werden sollte.

Nach drei Tagen reisen wir ab, gerne wären wir noch länger geblieben, so ruhig, entspannt und erholsam, und trotzdem ereignisreich war die Zeit auf der Farm. Weiter geht’s nach Kapstadt und in die umliegende Weinregion! Hier findet Ihr den Bericht dazu!

Ein Gedanke zu „Namibia – Okambara Elephant Lodge“

  1. Hallo Hanns und Andrea, war schon sehr gespannt auf den Bericht von Okambara. Das freut mich das es euch dort gut gefallen hat. Wurde viel neues dazugebaut – sehr schön…
    Weiterhin einen interessanten Urlaub. LG Sabine

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