Königstour auf das Dach von Madeira, Pico Ruivo 1862m

Dreimal umdisponiert und sich für das Richtige entschieden! Bei perfektem Wetter sind wir heute die laut Rother Wanderführer spannendste Bergwanderung von Madeira gegangen. Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht…Die Wettervorhersage sagte einen absoluten Traumtag vorher. Strahlend blauer Himmel und zum Wandern eine perfekte Temperatur um die 20°. Auf der Fahrt Richtung Ribeiro Frio dann doch die neue Entscheidung: wir fahren erst mal zum Pico do Arieiro auf 1820m hoch. Den Gipfel “schmückt” eine weithin sichtbare Radarkuppel und er ist Ausgangspunkt des Höhenwegs zum höchsten Gipfel von Madeira, dem Pico Ruivo.

Pico do Arieiro 1820m

Nach einigen Schwierigkeiten, das Auto zu parken (außer uns waren gefühlt weitere 2000 Personen an der Gipfelsäule) gingen wir erst mal ohne Bergschuhe und ohne jeglichen Proviant los. Wir wollten ja nur mal schauen. So ging es dann weiter: von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt…

Abgebrannter Heidebuschwald

Der Weg stellte sich dann als äußerst anspruchsvoll heraus, teils auf gepflasterten und gestuften, teils auf steinigen Pfaden, teilweise ziemlich ausgesetzt, zumeist aber relativ gut gesichert. Drei längere Tunnel erforderten eigentlich eine Taschenlampe, die wir natürlich ebenfalls nicht dabei hatten. Stattdessen leuchteten uns die Smartphones eher kläglich den Weg durch die teils mit Tropfwasser aus dem Gestein gefluteten Passagen.

Gut gesicherter aber steiler Pfad

Spektakulärste Ausblicke entschädigten für die Mühen. Und nach wie vor kein Wölkchen am Himmel!

Endlich kam der Gipfel in Sicht. Ab der Wegeskreuzung mit dem Pfad, der aus Achada do Teixeira herauf kommt, wurde es hoch frequentiert. Der dortige Anstieg geht deutlich schneller und ist erheblich leichter zu bewältigen.

Am höchsten Punkt Madeiras dann ein überwältigender Ausblick! Man weiß nicht, in welche Richtung man zuerst schauen möchte.

Da die Tour durch die vielen extrem steilen Anstiege – teilweise ging es über kühn montierte Stahltreppen hinauf – schon zur Halbzeit ziemlich anstrengend war, sind wir mit etwas gemischten Gefühlen und, klar, ohne etwas gegessen zu haben, zum Rückweg aufgebrochen.

Vom Pico do Arieiro auf den Pico Ruivo 1862m

Inzwischen sind leichte Nebelwolken aufgezogen, die von der Nordseite nach oben drückten und sich dann am Kamm auflösten. Das gab der Natur wieder einen völlig neuen Anstrich. Scheinbar ewig ging es steil bergauf und bergab, bis endlich wieder die weiße Kuppel in Sicht kam. Noch etwa eine Stunde und wir waren zurück an der Cafeteria am Pico do Arieiro, wo wir uns mit Tomaten-Zwiebelsuppe und Kuchen verwöhnten.

Insgesamt hatte unser ungeplanter Trip dann etwa 1300 Höhenmeter, 11km und 6 Stunden gedauert, es war es aber jede Minute wert!

Gefunden auch im Rother Wanderführer MADEIRA, Tour 34.

Eine gute Idee ist es, wenn man sich vor der Tour die Webcam vom Gipfel des Pico do Aireiro ansieht. Man bekommt einen guten Eindruck über die aktuelle Wetterlage und ob es sich lohnt, die Tour überhaupt erst zu starten.

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