Blick über Sougia

Kreta Tag 4 bis 7: Ausflüge und Beachen in und um Sougia

Sougia ist ein kleines Dorf, das sehr abgelegen an der Südküste von Kreta liegt. Ein etwa 1,2 Kilometer langer Kiesstrand zieht sich über die gesamte Bucht. Es ist damit der längste an Kreta’s Südwestküste. Mehrere Restaurants und Bars befinden sich entlang der Ufer- und der Zufahrtsstraße im Ort. Wobei „Straße“ eigentlich nicht wirklich passt, so klein und überschaubar ist das alles hier.

Entsprechend entspannt ist in Sougia auch das Publikum. Am Strand wird wildes Nächtigen toleriert. Folglich sammelt sich hier teils alternatives Publikum (inklusive einigen Alt- und Jung-Hippies aus diversen Ländern) und verbringen den Sommer am Beach halb-legal in ihren Zelten bzw. unter freiem Himmel. Die größte Gruppe hier ist allerdings deutschsprachig und natürlich griechisch. Übrigens wird auch Nacktbaden, sonst eher unüblich in Griechenland, hier in Sougia geduldet.

Entspanntes Treiben am Strand von Sougia
Entspanntes Treiben am Strand von Sougia

Diverse Camper teilen sich die (kaum schattigen) Stellplätze entlang der Schotterpiste am Strand. Ein nettes Potpourri aus historischen, kaum fahrbereiten Bussen bis hin zu modernen Allrad-Campern findet sich hier.

Blick zurück auf Sougia
Blick zurück auf Sougia

Aber auch Wandertouristen oder einfach solche wie wir, die die Abgeschiedenheit und das langsame, gemütliche Treiben im Dorf schätzen, finden sich hier in Sougia zuhauf.

Essen und Übernachten in Sougia

Nachfolgend einige Vorschläge, wo in Sougia übernachtet und gut gegessen werden kann. Wir haben alle genannten ausprobiert.

Lissos Rooms – hier sind wir untergebracht. Netter Besitzer, gute Lage, nach Osten und Süden schöner Ausblick. Auf der Homepage gibt’s ein Video, das einen super Eindruck von der Unterkunft und einen guten Überblick über Sougia vermittelt.


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Bilder von unserem Studio und dem Ausblick aus demselben findet man in unserem letzten Bericht. Wir zahlen für das Studio 60€, für das Zimmer 45€ (Nachsaison-Preise).

Griechisches Frühstück im Lotos
Griechisches Frühstück im Lotos

Lotos – gleich vorne am Strand. Hier waren wir mehrmals beim Frühstücken. Leckere Kombi-Menüs für jeden Geschmack. Tolle Aussicht auf’s Meer. Auch abends durchaus ein Tipp.

Frühstücksblick in Sougia
Frühstücksblick in Sougia

Omikron – direkt an der Uferpromenade. Super Essen. Jean-Luca und Angelika zaubern sensationelle Gerichte; vor allem sämtliche Variationen von Meeresfrüchten sind ein Traum hier!

Griechischer Salat mit Frappé
Griechischer Salat mit Frappé

Seaside – am hinteren Teil des Strandes. Große Terrasse und Garten, recht gepflegt. Prima für Snacks am Nachmittag und den obligatorischen Griechischen Salat.

Ein "Mythos" am Beach von Sougia
Ein “Mythos” am Beach von Sougia

Syva Snackbar – an der Uferstraße, ebenfalls immer für einen Imbiss gut. Gleich neben dem Lotos gelegen.

Dorade, gegessen im Anchorage
Dorade, gegessen im Anchorage

Anchorage – an der Hauptstraße gelegen. Gutes Essen mit dem etwas anderen Flavor. Kann man nicht so recht beschreiben. Es schmeckt sehr gut, aber eben geschmacklich “alternativ” zubereitet. Fisch ist hier spitze.

Rebetiko Taverna – Ebenfalls an der Hauptstraße, neben dem Anchorage. Spezialitäten sind z.B. Lamm oder gebackenes Huhn. Herrlicher Garten, sehr angesagt und gut geratet.

Ausflüge von Sougia aus

Große Sougia Rundwanderung
In der Schlucht nach Lissos
In der Schlucht nach Lissos

Üblicherweise startet man hinter dem Hafen und marschiert hinein in die Schlucht, die auch nach Lissos führt (siehe Beschreibung weiter unten). Wunderschön grünt es hier überall und es geht langsam ansteigend hinein in die Schlucht. Ziegen freuen sich hier über ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

Abzweig nach Lissos
Abzweig nach Lissos

Nach etwa halber Strecke in der Schlucht kommt der Abzweig nach Lissos; für die Rundtour geht man allerdings geradeaus weiter. Es wird steiler, einige kleine Absätze müssen überwunden werden, die Felsen ragen senkrecht nach oben. Man taucht tief in die Schlucht ein – und begegnet keinem Menschen mehr…

Etwa eine halbe Stunde geht das so dahin, dann weitet sich das Areal, und man biegt in einem Kiefernwäldchen nach rechts in steilen Spitzkehren hinauf ab. Die Bewaldung wechselt nun in dichte Macchia und man wandert über den langen Bergrücken oberhalb der Schlucht zurück in Richtung Sougia.

Wilde Landschaft, aber perfekt ausgezeichnet
Wilde Landschaft, aber perfekt ausgezeichnet

Als man den geschotterten Fahrweg erreicht, ist es nicht mehr weit bis zu einer fantastisch gelegenen Kapelle.

Kapelle oberhalb von Sougia
Kapelle oberhalb von Sougia

Unbedingt Pause machen und den Ausblick genießen! Ein paar Minuten und etliche Höhenmeter tiefer erreicht man schließlich wieder den Fahrweg, der zum Hafen bzw. in den Ort führt.

Großer Rundwanderweg von Sougia
Großer Rundwanderweg von Sougia

Ich bin die Tour in umgekehrter Richtung gewandert. Genauso schön. Gedauert hat’s ca. 2,5 -3 Stunden (ohne Pausen). Etwa 8 Kilometer würde ich schätzen. Bestens markiert. Auf dem Bergrücken ist man zu 100% der Sonne ausgesetzt (Kopfbedeckung nicht vergessen!). In der Schlucht ist’s teils schattig und kühler. Viel Wasser mitnehmen!

Wanderung nach Lissos
Wegweiser E4 Wanderweg am Hafen in Sougia
Wegweiser E4 Wanderweg am Hafen in Sougia

Wir starten morgens um 7 Uhr noch vor Sonnenaufgang. Am Hafen vorbei wandern wir in die Schlucht hinein. Alles sehr mystisch um diese frühe Zeit. Selbst die Ziegen scheinen noch zu schlafen.

Sonnenaufgang in der Lissos-Schlucht
Sonnenaufgang in der Lissos-Schlucht

Nach einer guten halben Stunde kommen wir an den Abzweig nach Lissos (geradeaus geht der oben beschriebene Sougia-Rundweg weiter.

Steil windet sich der Weg nun durch lichten Pinienwald. Offenbar hat es hier vor einigen Jahren gebrannt, schwarz verkohlte Überreste zeugen davon.

Aufstieg aus der Schlucht
Aufstieg aus der Schlucht
Auf der Hochebene
Auf der Hochebene

Etwa 15 Minuten später ist die freie, weite Ebene erreicht. In leichtem Zickzack geht es völlig schattenlos dahin.

Spärliche Vegetation auf der Ebene oberhalb von Lissos
Spärliche Vegetation auf der Ebene oberhalb von Lissos

Wir erreichen die Steilkante und sehen zum ersten Mal nach Lissos hinunter. Faszinierend, wenn man bedenkt, dass an diesem abgelegenen Ort bereits vor über 2.500 Jahren eine relativ hoch entwickelte Zivilisation lebte.

Abstieg nach Lissos
Abstieg nach Lissos

Vorbei an den alten Mosaiken (nicht betreten bitte!) erreichen wir eine alte Kirche mit ihren mächtigen Olivenbäumen.

Kirche vor uralten Olivenbäumen
Kirche vor uralten Olivenbäumen

Gleich daneben die Quelle mit Trinkwasser zum Nachfüllen unserer beinahe erschöpften Vorräte.

Kurz vor Erreichen der Bucht steht noch ein antikes Schmuckstück – die Kirche in der Nähe des Hafens.

Im alten Hafenbecken lässt es sich dann bestens schwimmen. Das Wasser ist nochmals klarer als ohnehin schon an dieser Küste.

Alter Hafen von Lissos
Alter Hafen von Lissos

wer nicht mehr zurück laufen mag, kann sich hier ein Taxiboot rufen. Die Telefonnummer steht auf einem Schild über der Anlegestelle.

Schlucht von Lissos am späten Vormittag
Schlucht von Lissos am späten Vormittag
Auf dem E4 Wanderweg
Auf dem E4 Wanderweg

Der Rückweg verläuft identisch wie der Hinweg, über den E4.

Wanderung zur Höhle des Polyphemus (auch Polyfimus Cave genannt)
Blick zurück auf Sougia
Blick zurück auf Sougia

Von unserer Unterkunft, den Lissos Rooms, gehts auf der anderen Seite des Kiesbetts los. Zwischen einzelnen Ziegen-Gehegen und Hühnerställen schraubt sich der E4 steil als Abkürzer nach oben, bis wieder der Hauptweg erreicht ist.

Nach Überschreiten der steilen Kuppe (an deren Felsen der Strand von Sougia endet), öffnet sich der Blick weit nach Osten. Unter uns das türkis-blaue Meer und vor uns lichte Kiefernwäldchen und der schmale Pfad des E4-Wanderweg.

E4 Fernwanderweg
E4 Fernwanderweg

Etwa 1,5 Stunden sind’s bis zum Abzweig weg vom E4 in Richtung der Polyphemus Höhle.

Kaum 30 Minuten später erreichen wir den – gut ausgeschilderten – Eingang zur Höhle. Ohne Hinweis wäre der sicher nicht so einfach zu finden gewesen.

Eingang zur Polyfimos Cave
Eingang zur Polyfimos Cave

Innen beeindruckt nicht nur die Größe der Höhle. Man spürt förmlich die tausende Jahre alte Geschichte der Höhle, in der sich hunderte von Generationen von Menschen seit Urzeiten aufgehalten und vor Sonne, Sturm und Regen geschützt haben.

Der Sage nach soll hier übrigens der einäugige Zyklop Polyphem als Schafhirte gelebt haben und Odysseus und seine Gefährten gefangen genommen haben, in dem er einen riesigen Felsen vor die Höhle gerollt hat. Nur durch eine List ist Odysseus entkommen.

Höhle des Polyphem
Höhle des Polyphem

Aber egal wie das seinerzeit abgelaufen sein soll, die Tour ist jedenfalls traumhaft! Im Netz finden sich auch zahlreiche Wanderhinweise. Die Ausschilderung ist recht gut, so dass man auch ohne elektrische Hilfsmittel hinfinden kann.

Weiter geht unsere Reise nach Chania!

Und wie immer gilt: Sämtliche Namensnennungen und Verknüpfungen dienen nur der ergänzenden Information und sind nicht als Werbung zu betrachten.

 

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