Eine Nacht im Gondwana Camp Klein-Aus Vista, und weiter geht’s nach Lüderitz, in die geschichtsträchtige Stadt aus der Kolonialzeit. Wir bummeln durch die Hafenstadt an der Lüderitzbucht, essen fantastischen Fisch und machen eine Führung durch die Diamantensiedlung Kolmanskuppe.
22. Dezember: Abhängen am Pool in Klein-Aus Vista
Nach zwei sehr erholsamen Tagen auf der Ranch Koiimasis in den einsamen Tirasbergen geht die Reise für uns weiter. Trotz einer für namibianische Verhältnisse eher kurzen Strecke, erreichen wir erst gegen Mittag das kleine Städtchen Aus, wo wir auf einen Kaffee einkehren.
Man kann sich hier zudem mit Lebensmitteln versorgen, auch eine Tankstelle und sogar ein Hotel ist für die (zumeist) Durchreisenden vorhanden.
Keine 10 Minuten später erreichen wir dann unser heutiges Tagesziel, das Desert Horse Campsite in Klein-Aus Vista.
Wir lassen den Tag ausklingen: Relaxen am Pool und gemütliches Grillen im Camp
Der Pool im Zentralbereich des Gondwana Camps ist so schön angelegt, wie wir auch erwartet hatten.
Wir verbringen nochmals entspannte Stunden.
Im Café gibt’s hervorragenden Kaffee und sehr leckeren Kuchen!
Am frühen Abend fahren wir die gut 3 km hinüber zum Campingplatz. Dieser ist allerdings etwas eng angeordnet, was aufgrund der riesigen Weite des Areals dann doch etwas verwundert. Es gibt 10 Stellplätze ingesamt.
Toilettenanlagen sind aber klasse.
Abends kommen zwei Ranger vorbei und klären und über die möglichen Gefahren am Platz auf: Schlangen (die flüchten üblicherweise), Skorpione (flüchten nicht), Paviane (die kommen bewusst vorbei) und ein Schakal, der Schuhe stiehlt. Soso…
Bei uns gab’s aber keine entsprechenden Begegnungen, so dass wir am nächsten Morgen wieder mit allen Habseligkeiten und gesundheitlich unversehrt von dannen ziehen 🙂
23. Dezember: Lüderitz – Geisterstadt und Diamantenminen
Kurz nach Aus passieren wir auch eine Gruppe von den berühmten namibianischen Wildpferden den Namib Wild Horses, die aussehen, als ob sie auf den Bus warten würden 😆
Gerade einmal 120 km sind wir heute gefahren. Lüderitz liegt an einer der wenigen Buchten der unwirtlichen, durch den kalten Benguelastrom und der daraus resultierenden Trockenheit der Namib-Wüste geprägten Diamantenküste.
Es ist kurz vor Weihnachten, die meisten Läden schließen heute am 23.12. bereits um 13 Uhr. Bis zum 26. geht hier im Land nun so gut wie nichts mehr. Folglich dauert unser Einkauf eine kleine Ewigkeit…
Ein kurzes Stück hinaus auf die Halbinsel Shark Island und wir ziehen für eine Nacht ins Kairos Cottage ein.
Der Wind pfeift hier in relativ exponierter Lage dermaßem massiv, dass uns bei unserer anschließenden kleinen Stadtrunde der Sand nur so um die Ohren fliegt.
Ein stürmischer Spaziergang durch Lüderitz
Der 1883 von Adolf Lüderitz gegründete Ort war bis etwa zum Beginn des ersten Weltkriegs ein bedeutender Stützpunkt der deutschen Kolonialtruppen. Einen extremen Boom erlebte der Ort, als 1908 beim Bau einer Schmalspurbahn Diamanten entdeckt wurden. Dazu später mehr, morgen besichtigen wir die Geisterstadt Kolmanskuppe.
Nun aber machen wir eine kleine Runde durch die Stadt, nachfolgend ein paar Eindrücke.
Noch ein Snack im Diaz Coffee, dann marschieren wir mit Rückenwind zurück zum Cottage.
Wir essen später mit unserer Freundin Anke, die mit ihrem Besuch zufällig zur gleichen Zeit hier ist, zu Abend im Ritzi’s.
Geführte Tour zur Geisterstadt Kolmanskuppe
Ein leckeres Frühstück im Kairos Cottage, dann geht’s los nach Kolmanskoppe!
Die Diamantensiedlung Kolmanskuppe befindet sich 10 km östlich von Lüderitz, direkt an der Zufahrtsstraße B4.
Es ist der Heiligabend und wir freuen uns, dass es heute trotzdem eine Führung durch Kolmanskuppe gibt. Pünktlich um 10 starten wir (130 N$ pro Person) mit unserer äußerst kompetenten, deutschsprachigen Führerin Nicole (bereits in 6. Generation in Lüderitz ansässig) durch die Geisterstadt.
1908 wurde hier der erste Diamant gefunden. Schon kurze Zeit später begann man mit der Errichtung des Dorfes: Häuser für die Arbeiter, Einkaufsläden, Eisfabrik, Schlachthaus, Schule, später sogar ein Schwimmbad, Kegelbahn, Kino… Schon 1911 gab es elektrischen Strom, viel früher als vielerorts in Europa.
Alle benötigten Materialien wurden aus Deutschland herangeschafft. Unzählige technische Raffinessen werden selbst heute noch als höchste Ingenieurskunst betrachtet.
Das erste Röntgengerät Afrikas (das dritte weltweit) wurde hier installiert. Nicht ganz ohne Hintergrund. So konnte man nämlich stichprobenartig kontrollieren, ob jemand vielleicht Diamanten zur späteren Entnahme verschluckt hatte…
Bereits in den ersten Jahren wurden etwa 1 Tonne gefunden, was zu unfassbarem Reichtum der Claimbesitzer geführt hatte!
Der Diamantenboom schwächte sich mit dem ersten Weltkrieg deutlich ab. Spätestens als man auch in Oraniemund Diamanten entdeckt hatte, ging es rapide bergab. Seit 1956 ist das Dorf verlassen und die Wüste hat unübersehbar Einzug gehalten.
Der Besuch von Kolmanskuppe ist ein absolutes Muss, wenn man in dieser Region ist. Uns hat es sehr gefallen, eine Führung ist absolut anzuraten.
Auf der Fahrt zurück nach Aus begeben wir noch eine Herde Wildpferde, die diesmal gar nicht schüchtern sind.
Vermutlich werden sie von den Vorbeifahrenden abgefüttert, denn sie schauen direkt zum Autofenster herein…
Ein Mittag-Stopp in Aus
Ein letzter Stopp in Aus, wir kehren ein im Bahnhof Hotel.
Wir essen ausgesprochen gut in diesem wunderbar restaurierten, geschichtsträchtigen Hotel.
Nun geht es endgültig weiter, wir verlassen die Region, als nächstes fahren wir entlang des Namib Naukluft Parks nach Norden weiter. Unser erstes Ziel dort ist die Tiras Guestfarm, wo wir die kommende Nacht verbringen werden.
Wie immer gilt – alle Namensnennungen dienen der Beschreibung der Reise und unserer Aktivitäten und sind daher nicht als Werbung zu betrachten.
Soeben bin ich mit euch durch Namibia gereist und es war wie immer sehr kurzweiig und informativ erzählt. Die Pools sind schon ein Comfort bei der Hitze. Ja das war jetzt ein ganz anderes Weihnachten, aber bestimmt auch schön. Genießt die letzte Woche und bis bald
Rosi
Danke Rosi, ja, die Reise ist fantastisch. Weihnachten war in der Tat etwas komisch, bei 30 Grad und neben einer Palme sitzend. Gerade eben genießen wir den letzten Tag unserer Rundfahrt in der „Namib’s Valley of a Thousand Hills Lodge“ mit einem fantastischen Weitblick hinüber zum Gamsberg. Auf bald, Andrea & Hanns