Eiskalt erwischt – bei klirrender Kälte durchs frisch verschneite Mangfalltal. Von Valley bis hinter Weyarn entlang der Mangfall und des M-Wasserwegs – auch im Winter ein besonderes Erlebnis!
Entlang der Hangwege von Valley zur Mangfallbrücke
Unsere Wanderung vor exakt einer Woche führte uns ebenfalls durchs Mangfalltal, da waren es jedoch gute 20° Differenz zu heute und man konnte bereits einen Hauch von Vorfrühling erahnen. Was für ein Unterschied, nun hat der Winter nochmals mit voller Macht zugeschlagen.
Beim Aussteigen aus dem Auto am Parkplatz vor der Schloßbrauerei Valley knirschen die Schneekristalle unter den gut eingepackten Füßen. Das Thermometer zeigte eben noch -10°, dafür scheint die Februarsonne vom tiefblauen Himmel.
Auf dem Talweg gleich neben dem Bräustüberl starten wir hinunter in Richtung Mangfall. Hier verläuft auch ein Teilstück des M-Wasserweg, dessen Verlauf wir heute immer wieder kreuzen werden.
Entlang diesen Weges lernt man allerlei historisches und technologisches zur Erschließung des Münchner Trinkwassers kennen. Der M-Wasserweg beginnt am Deutschen Museum in München und erstreckt sich bis nach Gmund am Tegernsee.
Wir passieren die Maxlmühle, leider immer noch geschlossen dank Lockdown, und erreichen auf der kleinen Waldstraße etwa 25 Minuten später die ersten Häuser der Ansiedlung Mühlthal, direkt unter der Autobahnbrücke bei Weyarn gelegen. Auf der Hauptstraße laufen wir Richtung Weyarn, bis wir wieder den Fluß erreichen.
Auf breitem Weg weiter nach Süden
Noch vor der Mangfall biegen wir auf den breiten Rad- und Wanderweg ab, die Wegweiser zeigen Richtung Miesbach. Zwischen Bahnlinie und Fluß führt das Wald-Sträßchen etwas weniger spektakulär gen Süden. Der eine oder andere Biber lebt hier recht zufrieden, diverse abgekaute Bäume sind sterbende Zeugen seines Wirkens.
Wir tauchen erneut in die Zivilisation ein, auf einer kleinen geteerten Landstraße queren wir etwa auf der Höhe von Thalham auf einer alten Eisenbrücke die hier doch sehr gezähmte Mangfall.
Wilde Pfade durch die Flußauen nach Weyarn
Zunächst noch auf ordentlichem Weg, bis zum rustikalen Areal des „Kräuterwastl“, dann weiter auf wieder schmalen Pfaden, bergauf und bergab, bis schließlich die Hangkante erreicht ist.
Bei beißendem Ostwind zieht es uns deutlich beschleunigt zum windgeschützen Kloster von Weyarn.
Wer sich diesen Ort mental nur als Autobahnausfahrt abgespeichert hat, ist überrascht. Sehr lieblich schmiegen sich die teils recht alten Häuser an den Sonnenhang unterhalb des Klosters. Im Ort leider nicht viel los, das einladend anmutende Klostercafé – geschlossen wegen Corona. Schade…
An der Westflanke von Weyarn wandern wir, vorbei an der Kletterhalle, bis zur Mangfalltalbrücke.
Mit Fernblick über die Hügel an der Weyarner Linde
Nach Unterqueren der Autobahnbrücke (eine Ebene unterhalb der Autostraße führt ein Fuß- und Radweg auf die andere Talseite) bleiben wir östlich des Mangfalltals.
Der Weg zieht hoch über die weiten, weiß verschneiten und kargen Wiesenhänge. Bei weiterhin frostigem Ostwind und Sonnenschein fühlt man sich weit in den Norden Europas verschlagen, wären da nicht die dichten Wälder, die die Flanke des Abbruchs kennzeichnen.
Wir umrunden die höchste Erhebung, die Weyarner Linde, sowie die benachbarten Höfe und tauchen zum letzten Mal an diesem Tag hinab ins Mangfalltal.
Offroad-Pfade zurück nach Valley
In Sichtweite der Maxlmühle halten wir uns rechts, auf einen parallel zur Mangfall führenden Höhenweg. Die letzten menschlichen Fußspuren im Schnee sind schnell verschwunden, lediglich die Tatzen eines Fuchses markieren den einsamen Pfad. Rechts über uns ragen die Felsen der Talkante empor, wir queren kleine Wasserläufe und arbeiten uns langsam wieder zum Fluß hinunter.
Wie schon letzte Woche stellt uns ein größerer Bach, der in die Mangfall mündet, auf die Probe. Trügerisch zugefroren, verleitet er zum kühnen Sprung. Eindeutige Einbruchspuren vorangegangener Wanderer lassen uns jedoch zögern, nasse Füße kurz vor dem Ende der Tour sind zu vermeiden.
Ein paar Meter oberhalb finden wir wieder eine gute Stelle, ein beherzter Sprung, geschafft!
Zehn Minuten später erreichen wir die Brücke unterhalb von Valley. Hinüber geht’s und hoch auf der Straße in Richtung Ort.
Stop am Bräustüberl, beim netten Wirt das Abendessen zum Mitnehmen und natürlich ein prickelndes Zwickl bestellt. Das krönende Ende einer vollwertigen Wintertour.
Wir empfehlen das Brauerschnitzel und die Knödel-Trilogie!
Fazit: Kaum Pausen gemacht, dafür war’s zu kalt, nirgends eingekehrt, trotzdem 5 1/2 Stunden gebraucht. Etwa 17 Kilometer waren’s ingesamt. Traumtour!
Wie immer – erwähnte Namen von Gaststätten usw. sind natürlich nicht als Werbung zu betrachten!
Eine sehr schöne Tour. Bei dem Wetter natürlich ein Traum. Jetzt wenn die Wirtshäuser noch offen hätten…. Viele Grüße Christian
Ja, das wäre sozusagen das i-Tüpfelchen gewesen…
Aber zumindest das Bräustüberl in Valley hatte geöffnet und so konnten wir dort unser Abendessen mitnehmen.
Und beim Getränkemarkt ums Eck ein Tragl Valleyer Zwickl 🙂
Viele Grüße!