Die kommenden beiden Tage verbringen wir auf der Ranch Koiimasis in einer der wohl schönsten Regionen Namibias – den Tirasbergen. Schon die Anfahrt zu unserer Unterkunft ist spektakulär. Die D707 zwischen Bergen und Wüste st einfach nur genial. In traumhaft schöner und absolut einsamer Umgebung genießen wir unsere Freiheit in einer weiten und schier endlosen Landschaft, inmitten von rot leuchtenden Granitfelsen!
20. Dezember: Anfahrt zur Ranch Koiimasis
Die Ranch Koiimasis ist unser nächstes Etappenziel auf unserer Reise durch den Süden von Namibia. Nach unserem schönen Aufenthalt auf der Duwisib Guestfarm reisen wir über die D707 an.
Etwa 24 km sind es noch bis zur Farm, vom Abzweig von der wohl schönsten Straße von ganz Namibias aus.
In völliger Einsamkeit am Rande einer Schlucht in den Tirasbergen gelegen. Nach vorne weitet sich eine wüstenartige Savanne aus.
Unser Ziel hier ist: In der totalen Einsamkeit eine Verschnaufpause von unserer bisherigen sehr intensiven Reise einlegen und die Stille und die Natur in vollen Zügen zu erleben.
Die Tirasberge sind bei weitem nicht so touristisch entwickelt wie die Gegend rund um das nördlich gelegene Sesriem (hier der Link zu meinem Bericht aus dem Jahr 2018). Sie grenzen Westen direkt an die Dünen der Namib Wüste.
Angekommen auf der Ranch Koiimasis
Die Ranch Koiimasis beherbergt neben der Vieh- auch eine große Vogelzucht und bietet unter anderem Reit-Touren in die umliegenden Berge an. Wir haben uns hier für zwei Nächte eingebucht.
Die vier weit voneinander entfernten Campsites liegen 1 km und damit gut 20 Minuten Fußmarsch von der Farm entfernt. Wir beziehen Platz Nummer drei.
Wenige Schritte davon entfernt befinden sich eine in die Felsen integrierte Dusche wie auch eine separate Toilette. Toll angelegt!
Die Spüle ist open air.
Am Platz sind gemauerte Sitzgelegenheiten und ein Tisch unter einem Schattendach. Grill, separate Feuerstelle, Wasseranschluss mit Trinkwasser, alles vorhanden und durchdacht und gemütlich in die umgebenden Granitfelsen integriert.
Nach hinten geht es nur noch ein kleines Stück in die Schlucht weiter, welche sich dann in den umliegenden Bergen ausläuft. Einsamer geht es nicht mehr…!
Wir teilen uns unseren Platz mit ein paar kleinen Rehen, die uns neugierig, jedoch sehr schüchtern, beobachten. Ein Klipschliefer wohnt oben auf den runden Granitfelsen mit Premium-Blick.
Abends dreht ein äußerst giftiger, brauner Skorpion auf unserem Platz seine Runden. Auf den hätten wir gerne verzichtet, aber der ist eben hier zu Hause, wir sind ja nur die Gäste.
Wir kaufen Oryx-Fleisch an der Farm und werfen den Grill an. Oryx medium gegrillt, als Beilage Chakalaka, großartig!
Insektentour mit Anke
Abends buchen wir die Insektentour bei der Farmleiterin Anke. Treffpunkt ist 20:30 Uhr, es ist bereits komplett finster. Wir lernen, wie man einen Gecko fängt, wie aggressiv sich Ameisen verteidigen können, wenn sie angegriffen werden, was ein Skarabäus so treibt und wie sich Ameisenlöwen in ihren kleinen Löchern verschanzen und gegen ihre Feinde verteidigen. Hochinteressant! Ziemlich erschöpft schlafen wir danach in unserem Dachzelt sofort ein.
Tag 2 auf Koiimasis
Am nächsten Morgen starten wir um kurz nach 6 Uhr los zur Wanderung hinüber zum Aussichtspunkt. Sollte man eigentlich abends zum Sunset machen, aber das passt leider nicht in unser Programm. So marschieren wir die gut 8 km noch in der morgendlichen Frische. Welche allerdings schon ab etwa 7:30 Uhr gegen die erneut brachiale Hitze ersetzt wird. Ein ausgiebiges Frühstück mit frischen Eiern von der Farm darf natürlich im
Anschluss nicht fehlen!
Nun folgt der ruhige Teil des Tages. Unter dem schattigen, luftigen Dach lauschen wir dem Vogelgezwitscher und dem sanften Rauschen des Windes und genießen die spektakuläre Aussicht auf die Kameldorn- und einzelnen, kleinen Köcherbäume und natürlich die grandiosen rot-orangen Farben der allgegenwärtigen Granitfelsen. Was für ein fantastischer Ort!
Am Nachmittag besuchen uns dann unsere Freunde Harry und Piro. Gemeinsam verbringen wir zusammen einen chilligen Grill-Nachmittag und starten abends nochmal zu Fuß zur Sundowner-Runde.
Eine spektakuläre Stimmung umgibt uns, ganz weit in der Ferne die glutrot eingefärbten Berge. Es wird uns zutiefst bewusst, wie weit wir uns hier fernab jeglicher Zivilisation hier befinden…
Weiterreise nach Klein-Aus-Vista
Die Zeit auf Koiimasis ist schnell vergangen, am nächsten Morgen brechen wir auf. Auf den weiten 24 km bis zur Hauptstraße quert eine 30-köpfige Orxy-Herde unseren Pad. Was für ein Abschied!
Wir fahren auf der D707 nach Süden, unser nächstes Ziel ist das Gondwana Desert Horse Campsite in Klein-Aus-Vista. Wir besuchen Lüderitz und machen eine Führung durch das verlassene Diamantendorf Kolmanskuppe.
Wie immer gilt – alle Namensnennungen dienen der Beschreibung der Reise und unserer Aktivitäten und sind daher nicht als Werbung zu betrachten.