Klausen in Südtirol – weil es so schön war, reisen wir gleich nochmals nach Italien! Diesmal geht’s für vier Tage nach Klausen im Eisacktal. Wir wandern entlang dem Keschtnweg, dem alten Weg entlang der Kastanienhaine, und kehren ein zum Törggelen in urigen Buschenschanken. Wir freuen uns über blauen Himmel, eine traumhafte Fernsicht auf der Villanderer Alm, sowie spannende Wege zu beeindruckenden Wasserfällen, mitten durch die bunten Herbstwälder!
Angekommen in Klausen!
Unsere Unterkunft beziehen wir im Hotel Zum Klostersepp. Direkt an der alten Brenner Landstraße gelegen, ist vor allem das hauseigene Restaurant ein Tipp unter Einheimischen, es ist bekannt für seine exzellente Küche. Mittags wimmelt es nur so vor Handwerkern, ein gutes Zeichen!
Und diese Küche probieren wir gleich aus. Wir nehmen zum Einstand Nudelgerichte, jeweils wirklich perfekt zubereitet. Sehr zu empfehlen!
Unser Zimmer im Klostersepp ist geräumig, gemütlich und geschmackvoll eingerichtet, alles neuwertig. Toll!
Dann starten wir gleich los auf eine kleine Erkundungstour in die nähere Umgebung! Wir steigen steil hinauf zur Buschenschank Hieng Hof, mit exzellentem Weitblick übers Tal und hinüber zum Kloster Säben. Jetzt im Herbst aber leider nur samstags und sonntags geöffnet, sonst wäre das DIE Gelegenheit für ein Begrüßungs-Weinchen gewesen 😎
Weiter führt uns unsere kleine Wanderung oberhalb des Eisacktals durch die bunten Weinhänge nach Norden, und nochmals ein Stück höher am Hang geht’s wieder zurück.
Nach einer guten Stunde erreichen wir das Kloster Säben. Die Besichtigung des Geländes ist kostenfrei.
Wir schlendern durchs Klostergelände, besichtigen die Kapelle und die berühmte Heilig Kreuzkirche.
Danach auf steilem Steinweg wieder hinunter, ins Dorf Klausen. Zwischen den jahrhunderte-alten Häusern fühlt man sich ein bisschen wie im Mittelalter.
Zurück im Hotel, wechseln wir gleich hinunter in die Sauna – Finnisch, Bio und Dampf ist im Angebot. Ganz oben auf der Dachterrasse hat’s sogar zwei Jacuzzi’s – blubbern mit Aussicht auf’s Kloster Säben und weit über’s Eisacktal, das hat schon was 🙂
Zu Abend essen wir nochmals bei uns im Klostersepp und gönnen uns eine ausgezeichnete Pizza „Südtirol“! Uns ist nun klar, warum’s hier so voll ist!
Weite, aussichtsreiche Wanderung auf der Villanderer Alm
Ein Highlight hier in Südtirol ist die Gästekarte, die man zu seiner Übernachtung gratis mit dazu bekommt, und die damit verbundenen Leistungen. Zum Beispiel ist der komplette öffentliche Nahverkehr inklusive! Von Brenner bis nach Bozen kann man Bus und Bahnen kostenfrei nutzen! Und das probieren wir heute doch gleich mal aus. Gleich neben bzw. unmittelbar gegenüber dem Hotel befinden sich die Bushaltestellen.
Mit dem Bus 345 geht’s also eine knappe 3/4 Stunde steil hinauf zur Villanderer Alm. An der Gasser Hütte ist dann Endstation. Von dort laufen wir los ins extrem weitläufige Almgelände.
Unser erstes Etappenziel ist die kleine Kapelle „Am Toten“ auf 2.186m. Gelegen genau in einer Scharte haben wir von hier oben zum ersten Mal auch Aussicht auf die weiter im westen gelegenen Berge und Täler.
Nun kann man wählen: entweder man wandert etwa höhengleich zum Totensee und anschließend über einen langen Kamm hinunter; oder ein paar Meter bergauf, über den Totenrücken auf 2.221m und dann eine weite Runde über die Villanderer Alm zurück.
Wir entscheiden uns für letztere Tour und genießen von hier oben auch die Ausblicke übers benachbarte Sarntal hinaus, zu den dortigen Gipfeln. Wie z.B. den Hirzer, siehe auch meine Berichte zu Meran aus den vergangenen Jahren.
Am Ende unserer Runde kehren wir ein im „Mair in Plun„, einer Traditionshütte auf der Villanderer Alm. Ausgezeichnetes Essen, und auch hier ist die Aussicht bis weit in die Dolomiten hinein der reine Wahnsinn!
Zurück ab der Gasser Hütte wieder mit dem 345er Bus, direkt vor die Haustüre vom Klostersepp – so einfach, kostengünstig und nachhaltig kann ein wunderschöner Wandertag ablaufen!
Weite Runde zu den Barbianer Wasserfällen
Okay, ich muss sagen, besseres Wetter als heute geht nicht zu dieser Jahreszeit. Wir haben den 2. November, es hat 20° und kein Wölkchen ist am Himmel.
Wir starten unsere Tour in Barbian Dorfmitte, hierher gefahren sind wir mit dem Bus Nummer 346 in 20 Minuten Fahrzeit.
Erstmal ein kurzes Stück auf dem Keschtnweg. Gleich zu Beginn erwarten uns grandiose Ausblicke hinunter ins Eisacktal, dann geht’s steil hinauf zu den Barbianer Wasserfällen.
Schon die Unteren Wasserfälle, ein Erlebnis! 85 Meter stürzt das Wasser hier in die Tiefe.
Etliche enge Spitzkehren später erreichen wir erst das kleine Plateau des Beginns des Unteren Wasserfalls.
Hier lässt es sich perfekt ausruhen, bevor es auf die letzten Meter zum Oberen Wasserfall geht.
Wir drehen um und wandern weiter, leicht bergauf und -ab durch lichten Wald und Wiesengelände zum kleinen Weiler Dreikirchen.
Mystisch, am Waldrand gelegen, ist hier quasi die Welt zu Ende. Ein schickes Hotel mit uralter Geschichte, drei ineinander verschachtelte kleine gotische Kirchen, und ein Gasthof.
Der Ursprung der ältesten Kirche geht bis ins 13. Jahrhundert zurück!
Wir kehren also ein im Gasthof Messnerhof…
…und genießen Suppe und Speckplatt, sowie die grandiose Aussicht!
Gut gesättigt laufen wir sodann wieder steil hinunter, mit flottem Schritt über das Dorf Sauders nach Villanders.
Der Friedhof von Villanders gilt als einer der schönsten in ganz Südtirol!
Mit Bus 345 geht’s wieder zurück nach Klausen. Tolle Runde! Abends genießen wir nochmals alle Annehmlichkeiten im Hotel Zum Klostersepp!
Auf dem Keschtnweg, von Feldthurns über Kloster Säben nach Klausen
Letzter Tag – mit dem Bus 343 fahren wir hinauf nach Feldthurns. Sonntag, es ist reger Betrieb auf dem Keschtnweg. Wir steigen am Schloss in Feldthurns aus.
Zugegeben, dieser Abschnitt ist wirklich eines der Paradestücke dieses Wegs!
Wie im Bilderbuch reihen sich die rot-gelb verfärbten Kastinenbäume entlang des Weges in Richtung Kloster Säben.
Es geht moderat dahin, an einem besonders malerischen Wegstück verkaufen einheimische Bauern Wein, Apfelsaft – und logisch – Kastanien!
Vorbei an der Buschenschank „Moar Zur Viersch“ (lassen wir heute aus) und weiter, unterhalb von Verdings verläuft der Weg hinüber zum Gasthof Huber. Auch dieser bleibt links liegen.
Heute passiert nichts mehr , es steht nur noch die Heimfahrt an. Bei dem tollen Wetter aber hat das keine Eile.
Unterhalb vom Kloster Säben umrunden wir den Felsen auf einem kleinen Steig, und weiter auf dem Weg vom letzten Mal, hinunter nach Klausen.
Hier ist hier gar nichts mehr los, nur noch ein Café hat offen. Also ab nach Hause. Ein wirklich herrlicher Kurztrip nach Südtirol war das, natürlich begünstigt auch durch das fantastische Wetter!
Fazit:
Klausen ist ein hervorragender Stützpunkt, um die Region zwischen Brixen und Bozen zu erkunden. Das Hotel Klostersepp punktet hier mit seiner guten Lage. Kurzer Weg ins Dorf, unmittelbar an den Bushaltestellen.
Abstriche muss man allerdings machen, das Hotel liegt halt auch direkt an der Brenner Bundesstraße, die Autobahn auf der anderen Talseite hört man immer rauschen. Das wird allerdings kompensiert durch einen wirklich exzellenten Service, beste Küche, TOP-Ausstattung und super-freundliches Personal. Wir kommen gerne wieder!
Und auch hier wieder – nichts wurde uns geschenkt! Namensnennungen und Links stellen keine Werbung dar, sondern dienen ausschließlich zur tieferen Information über unsere Tour.