Achlia Beach an der Südostküste von Kreta. Eine spannende Anreise über die Berge ganz im Osten von Kreta, mit Besuch in einem Geisterdorf und venezianischen Ausgrabungen; dann zwei Tage komplett zurücklehnen und entspannen in dieser wunderschönen Bucht. Besonders erwähnenswert – unsere hervorragende Unterkunft!
Abreise aus Kato Zakros
Morgens lassen wir uns in Kato Zakros noch gemütlich Zeit (hier der Link zum Bericht). Unsere neu eingezogenen Nachbarn aus Dänemark sind absolute Kreta Experten und haben jede Menge Tipps im Portfolio. Die müssen wir uns erst mal alle notieren. Dann aber los! Unser Ziel ist der Achlia Beach im Südosten von Kreta. Aber erstmal ist der Weg das Ziel!
Gleich nach Ana Zakros cruisen wir auf der Bergstraße von Adravasti nach Chandras über schier endlose Serpentinen nach oben.
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Nach jeder Spitzkehre ein neuer Ausblick!

Besonders spannend ist auch, wie sich die Vegetation ändert. Zakros ist ja ziemlich grün, entlang der Berghänge wird es dann fast schon wüstenähnlich. Aber – je höher wir kommen, desto mehr Vegetation. Im Reiseführer wird diese Route als eine der schönsten Strecken im Osten Kretas beschrieben. Können wir absolut bestätigen.
Erster Halt beim Geisterdorf Karydi
Karydi, ganz im Osten Kretas gelegen, entstand vermutlich in der venezianischen oder frühen osmanischen Zeit, etwa im 16. Jahrhundert, als kleines Agrardorf und diente über Jahrhunderte der lokalen Oliven- und Viehwirtschaft. Mit der Abwanderung vieler Bewohner in die Städte oder ins Ausland während des 20. Jahrhunderts verfiel der Ort zunehmend, sodass heute nur noch wenige Menschen dort leben. Bei der letzten Zählung im Jahr 2021 wurden nur noch 14 Einwohner dort gemeldet. Mitte des 20. Jahrhunderts waren es noch weit über 300.

Die verlassenen Steinhäuser und engen Gassen verleihen Karydi den Charakter eines „Geisterdorfs“, das ein stilles Zeugnis traditioneller kretischer Lebensweise geblieben ist.
Wir machen Halt an der Bushaltestelle, etwas oberhalb der Ortes. Ziellos schlendern wir hindurch und lassen den morbiden Charme aus längst vergangenen Zeiten auf uns wirken.
Schwer vorstellbar, dass hier noch von einem dreiviertelten Jahrhundert reges Dorfleben herrschte! In der Luft liegt ein Hauch von Vergänglichkeit und Niedergang.

Na gut, das ist dann vielleicht doch etwas übertrieben 🙄 Bevor wir nun noch völlig schwermütig werden, fahren wir weiter auf unserer Tour der landschaftlichen und kulturhistorischen Impressionen. Unser nächstes Ziel ist gerade mal 20 min entfernt, dort wir wollen eine alte venezianische Siedlung besuchen.
Die venezianische Siedlung Voila bei Chandras
Voila bei Chandras ist kein klassisch ausgegrabener archäologischer Fundplatz im Sinn von Ausgrabungen, sondern ein mittelalterliches verlassenes Dorf, etwa 1 km von Chandras entfernt.

Laut venezianischen Steuerverzeichnissen von 1583 hatte Voila ca. 301 Einwohner, und während der venezianischen Herrschaft war es Besitz adeliger Familien.

Unter osmanischer Herrschaft schrumpfte die Bevölkerung stark, und im 19. Jahrhundert wurde das Dorf endgültig aufgegeben; nach der Revolution von 1897 war es bereits verlassen.

Voila bei Chandras wurde nicht durch ein dokumentiertes einzelnes Zerstörungsereignis wie zum Beispiel ein Erdbeben oder Krieg zerstört, sondern sein Verfall und die Aufgabe erfolgten schrittweise. Es ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben worden und liegt heute in Ruinen mit vereinzelten gut erhaltenen Bauwerken wie der Kirche Agios Georgios und einem Wohnturm. Die Überreste zeugen von venezianischen Ursprüngen und späterer osmanischer Nutzung, ohne dass eine plötzliche Zerstörung belegt ist.

Wir parken in der Nähe des Brunnen bei den Infotafel und wandern gemütlich durch die Ruinen.

Tatsächlich ziemlich spannend, denn einige Häuser sind noch so gut erhalten, dass man sich sogar noch etwas vorstellen kann, wie man hier seinerzeit gelebt hat.

Vom kleinen Kirchlein oben haben wir einen hervorragenden Blick über die gesamte Anlage. Und wir haben Glück, normalerweise ist sie nämlich verschlossen. Heute, am Sonntag (und auch Tag des Denkmals in Griechenland), kann man sie besichtigen.

Ein uraltes Fresko der Jungfrau Maria befindet sich an einer Wand, es soll noch aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Nun ist es nichts mehr weit bis zum Tagesziel, eine gute halbe Stunde, dann sind wir…
…angekommen im Blue Paradise am Achlia Beach!
Eine letzte Steilrampe von der Hauptstraße hinunter, und wir sind da! Vor uns liegt die kleine Bucht mit dem Achlia Beach. Grauer Sand-Kiesstrand vor einem türkis schimmerndem Meer!

Nachdem wir uns gerade wieder an Basic-Unterkünfte gewohnt hatten, ist das hier nun eine ganz andere Hausnummer. Liebevoll und mit Gefühl fürs Detail eingerichtet, bietet unser Apartment alles, was man für einen (autarken) Urlaub braucht.



Das Bad ist geräumig und vor allem recht witzig gestaltet.

Es stehen Sunbeds/Liegen für den Strand bereit, selbst ein SUP kann gegen Aufpreis ausgeliehen werden.
Die sehr nette Besitzerin Christina wartet mit einer Vielzahl an Vorschlägen auf, was in der Region unternommen werden kann, und gibt gute Essentipps.
Dann gleich mal ab an den Strand!
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Abendessen in der Galina Taverne
Auf der ersten Blick „nur“ eine Strand Taverne, das Essen dort ist aber tatsächlich ausgezeichnet. Der griechische Salat ist gigantisch groß und sehr gut, dazu nehmen wir speziell zubereitete Artischocken mit Kartoffeln.
Und bei unserem zweiten Besuch, abends, gibt’s Pastizio und mit Hackfleisch gefüllte Zucchini.
Dann gute Nacht!

Achlia Beach – heute ist Strandtag!
Der Morgen beginnt bewölkt. Ein Mittelmeertief schickt seine Ausläufer bis hinüber nach Kreta und soll heute ein paar Regionen ein kleines Bisschen des lange ersehnten Regens bringen. Insgesamt ist es auch auf Kreta heuer viel zu trocken. Gleich in der Nachbarbucht Agia Fotiá, die wir vor 4 Jahren besucht haben (hier der Link zum damaligen Bericht) hatte es im Anfang Juli 2025 verheerend gebrannt.
Die Wolken stören aber erstmal gar nicht – a Swim geht immer! Das sanfte Meererrauschen und das Vogelgezwitscher zieht uns aus den Betten und so begeben wir uns frühmorgens hinüber zum Strand, der gleich vor unserer Terrasse beginnt.

Es hat Wellen, dafür keinen Wind. Die ganze Szenerie wirkt fast schon tropisch. Extrem schwül, zu der frühen Stunde bereits 25°.
Während des Frühstücks geht es dann richtig zur Sache. Ein Gewitter kommt auf, der Sturm tobt und es regnet wie aus Eimern!
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Nach einer halben Stunde hat der Spuk ein Ende und schon nach kurzer Zeit ist es so, als wäre nichts gewesen. Irre!
Weiterhin schwerer Seegang, erstmal wird das nichts mit einem erneuten Bad. Und das mit dem „Pool-Feeling“ hat sich nun auch erledigt 🙂

Auf unserer Terrasse lässt es sich aber bestens aushalten. Und als der Hunger sich anmeldet, was liegt näher als die für unerwartet gut befundene Galina Taverne.

Wir bestellen unten den alten, schattenspendenden Tamarisken einen „Fresh Green Special“ Salat, der mit Schafskäse, Walnüssen und Cranberries zu unserer größten Zufriedenheit beiträgt.

Ein messerscharfes Tzatziki rundet das vollauf sättigende Mittagsmahl ab.

Kleine Tour zum Nachbarstrand
Es folgt ein Spaziergang zur nächsten Bucht, die nennt sich, warum auch immer, „Beach the old hag’s jump“.

Soll den Rezensionen nach (und der Meinung unserer Gastgeberin) einer der schönsten Strände der Insel sein. Weil klein, versteckt und nur wenig los.
OK… Heute kann ich das nicht bestätigen. Die Wellen krachen nur so über die Felsen, und mit denen mag man nicht in Kontakt treten. Aber, heut‘ ist ja eine Ausnahme. Also Pech gehabt.

Auf einem kleinen Küstenpfad komme ich an einem einladenden Aussicht-Bänkchen vorbei. Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest dass der Felsen, auf dem es steht, bereits zu einem großen Teil unterhöhlt ist… 😯 Wenn mir da so der Starkregen von heute früh in den Sinn kommt, könnte es vielleicht gar nicht mehr so lange dauern, bis die Bank samt ihren Fundament im Meer versinkt…?

Wie dem auch sei, zurück ins „Paradise“, das seinem Namen schließlich alle Ehre macht 😎
Zum Abendessen nach Koutsouras
Im Kaliotzina waren wir bereits im Jahr 2021 (Link zum damaligen Bericht, siehe weiter oben). Und weil es uns damals dort so gut geschmeckt hat, kommen wir heute wieder hierher!

Octopus und Thunfisch, wieder mal einwandfrei!
Nach dem Essen wandern wir noch ein bisschen die um diese Zeit sehr verlassene Strandpromenade entlang. Dabei fällt uns ein weiteres Lokal auf, die Robinson Taverne. Vom Eindruck her, ebenfalls klasse, dass behalten wir für einen späteren Besuch in der Gegend mal im Hinterkopf!
Fazit:
Ein Stopp in Achlia ist eine richtige Wahl! Auch wenn uns das Wetter am Vormittag noch nicht ganz wohl gesonnen war, so hat der Tag doch einen absolut versöhnlichen Abschluss genommen! Ab Mittag schien wieder die Sonne bei um die 30°, und wir jetzt, nach 22 Uhr, noch immer draußen sitzen, den langsam verschwindenden Halbmond beobachten und das nächtliche Meeresrauschen in uns aufsaugen.
Morgen früh geht’s wieder weiter, die Südküste entlang, gen Westen. Unser Ziel wird das kleine Örtchen Tsoutsouros sein. Klickt auf den Link, hier geht’s zum nächsten Bericht!
Und wie jedes Mal: Alle genannten Namen stellen keine Werbung dar, sondern dienen der Unterstützung für alle, die unsere Reisen nacherleben wollen!