Pitsidia, hier haben wir uns die letzten drei Tage unserer diesjährigen Kreta-Reise eingebucht. Wir fahren hinüber zum Hippie-Örtchen Matala, schwimmen in der Bucht von Agia Galini, baden am Kommos Beach und besuchen abends den Raki-Markt in Pitsidia.
Letzte Nacht hat es geregnet, so starten wir bereits kurz nach 9 Uhr, von unserem letzten Reise-Stopp Tsoutsouros los, hier haben wir uns die Südküste Kretas zu Fuß und mit dem Wagen erkundet.
Die Straßen sind erneut vom Geröll verschmutzt, was aber bei der kleinen, aber bestens ausgebauten Bergstrecke hinauf ins Hinterland kein Problem darstellt.
Fahrt nach Tris Ekklesies
Bei der anschließenden Querung im Hinterland erwischt uns der Regen doch noch, dann kommt der Abzweig nach Tris Ekklesies. Erst unspektakulär, auf sehr kleiner Straße kurven wir zu einer Art Hochebene. Aber dann! Selbst zu meinen wildesten Motorradzeiten habe ich so etwas selten erlebt!

In unzähligen Spitzkehren zieht sich die sehr gut ausgebaute Straße an einer beinahe senkrechten Abbruchkante über 500 Höhenmeter nach unten. Dabei mit annehmbarem Gefälle, so dass es nie übermäßig stressig für die Bremsen wird.

Wie gefährlich diese Strecke unter Umständen sein kann, sehen wir an einem offenbar kürzlich abgegangen Felssturz, dessen Überreste wir am Straßenrand passieren.

Dann taucht Tris Ekklesies auf. Am Ausgang einer Schlucht drängen sich bunte Häuser um die kleine Bucht.

Tris Ekklesies hat im zweiten Weltkrieg lokale Berühmtheit erlangt. Es diente als eine abgelegene Landestelle für alliierte Agenten und evakuierte Soldaten, die mit Hilfe des kretischen Widerstands versuchten, vor den deutschen Streitkräften zu fliehen.
Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klicken aktiviert. Mit dem Laden des Videos gelten die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen von Google,
Der Ort war Teil eines Netzes von Küstenpunkten, über die britische, australische und neuseeländische Truppen evakuiert wurden. Eine Erinnerungstafel würdigt diese Aktion sowie die lokale Bevölkerung, die dabei half und Risiken auf sich nahm.
Ein kurzes Video mit einem Überblick über den Ort:

Wir steuern also den einzigen, kleinen Parkplatz im Ort am und stellen unseren Kia ab, dann gehen wir die paar Meter vor zum Kiesstrand.

Frühstück in Tris Ekklesies
Unmittelbar am Beach gibt es mehrere Lokale, wir wählen Maria’s Gialos Coffee Bar aus und genehmigen uns ein Frühstück.

Unsere Wahl fällt auf das riesige und daher sehr reichhaltige Spezial-Omelette (kann man sich teilen und beide werden satt). Der Cappuccino ist hier übrigens erste Klasse.

Es folgt ein kleiner Rundgang im Ort.

Etwas westlich, hinter dem Hügel, befindet sich noch ein einsamer Sandstrand mit schattenspendenden Tamarisken. Der Stadtstrand selbst ist eher schmal und bei unserem Besuch wenig einladend, da die Wellen nur so reinkrachen.

Okay, dann wieder hoch über die Panoramastraße und hinüber ins weite, grüne Tal.


Weiter geht’s nach Pitsidia!
Über Nebenstraßen arbeiten wir uns nach Pitsidia vor. Unterwegs ein durchaus skurriles Objekt am Straßenrand, ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg.


Die Onira Traumfabrik in Pitsidia
Am Zielort angekommen geht’s erst mal zur Onira Traumfabrik, einer 125 Jahre alten Mühle, die komplett restauriert wurde.

Dort haben wir uns bei unseren vergangenen Besuchen immer wieder ein Schmuckstück aus deren sehr spezieller und kreativer Kollektion gekauft, siehe dazu meine Matala-Berichte aus den Jahren 2020 und 2021.
Und zudem kann man dort auch ganz vorzüglich essen! Mein Highlight heute – ein Schoko-Brownie mit Eis, zergeht auf der Zunge…! Hmmmm…
Unsere Unterkunft in Pitsidia, die Pension Aretoussa
Nur ein paar Hundert Meter weiter – unsere Unterkunft „Aretoussa“, gelegen an der Hauptstraße, die durch Pitsidia nach Matala führt.

Hier hatten wir uns bereits vor 15 Jahren schon einmal eingebucht, es hatte uns damals sehr gut gefallen. Darum diesmal gleich wieder hin!
Unser EG-Zimmer zeigt zum Garten, vor unserer kleinen Terrasse steht eine mächtige Palme.
Ein kurzer Abstecher nach Matala , in memory quasi
Ich hatte es ja schon befürchtet, aber das betrifft echt alle Erwartungen.

Die Zufahrtstraße, die breit ausgebaut ist, ist völlig zugeparkt. Auch alle (und es gibt echt viele!) Parkplätze sind dicht. So parken wir 500 m außerhalb des Ortes. Und das an einem Freitag, um 17 Uhr!

Der Hype um Matala ist ungebrochen!

Am Ortseingang drängen sich besoffene Pseudo-Hippies in eine überfüllte Bar. Die Höhlen, mit denen Matala berühmt wurde, sind eingezäunt und mittlerweile mit Geländern versichert. Der ganze Ort ist die perfekte Insta- und Facebook-Kulisse, und das macht sich eben an diesen Auswüchsen bemerkbar.

OK, das war er früher auch schon, aber das Ausmaß hat mich dann doch etwas schockiert. Wobei das Foto-Posing gerade heute etwas schwieriger ist, denn die Wellen krachen nur so herein: Frisuren werden zerstört und Designerbrillen gehen verloren 😉

Wir legen uns im hinteren Bereich an den Beach und beobachten die Szenerie, die so einen super Unterhaltungswert bietet. Also schön ist der Strand ja immer noch. Es wurde nichts neues hinzu gebaut, was uns positiv stimmt. Und die Massen ziehen auch langsam ab, zurück in die Bettenburgen an der Nordküste.

Also gut, ich bin wieder versöhnt :-). Matala hat schon was!
Hier also noch ein ganzer kurzer Rundblick:
Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klicken aktiviert. Mit dem Laden des Videos gelten die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen von Google,
Nach einem kleinen Erinnerung-Bummel an unsere Aufenthalte hier in den Jahren 2010, 2020 und 2021 fahren wir die 4 km zurück zur Pension Aretoussa.
Abends Rockband in Pitsidia
Wir essen beim „Meeting Place“ am zentralen Platz in Pitsidia. Gut und überraschend preiswert.

Eine österreichische Band spielt Ami-Biker-Sound, und die Alt-Hippies gehen richtig ab. Irgendwie sprechen hier auch alle Deutsch, die meisten sind in bereits gehobenem Alter, so wie wir 🙂
Strand-Ausflug nach Agia Galini
Wir starten den Tag in der grandiosen Bäckerei und Konditorei Zouridákēs gleich in der Nähe unserer Pension, an der Hauptstraße. Schokocroissant und ein Vanille-Teilchen. An der Kuchen-Theke kann man sich gar nicht sattsehen, so schön angerichtet werden die hausgemachten Leckereien hier präsentiert. Aber wir widerstehen der Versuchung!

Danach weiter zum Kommos Beach. Oberhalb der Ausgrabungen parken wir erstmal den Wagen und genießen die Weitsicht über den langen Strand, der mit kleinen Unterbrechungen bis hinüber zu unserem heutigen Tagesziel, dem Örtchen Agia Galini reicht.

Kurzfristig beschließen wir, ein Stück den Strand entlang zu wandern und so fahren wir hinunter zum Parkplatz bei den archäologischen Stätten. Einen guten Kilometer marschieren wir so durch den weichen Sand am Saum der Brandung in Richtung Norden, dann geht’s zurück zum Auto.

Auf der Weiterfahrt nehmen wir noch eine junge französische Tramperin mit, die wir zuvor schon von oben beim wilden Zelten am Strand gesehen haben. Sie erzählt uns ein bisschen von ihren Erlebnissen – sie macht auf Kreta eine wirklich interessante Tour!
Strandtag in Agia Galini
Dann also ab nach Agia Galini. Wir parken östlich des Ortes am Strand-Parkplatz. Beim Strand-Café und Minigolf „Karolos“ am Ende des Bereichs mit Infrastruktur gönnen wir uns für 6€ Schirm und Liegen.

Hier chillen wir dann den restlichen Tag, unterbrochen nur von einer Mittags-Mahlzeit im Strand-Restaurant Romantika, gleich nebenan.

Gegen Abend ziehen wieder Wolken auf und der Wind wird frischer. Also packen wir zusammen und wandern hinüber nach Agia Galini.
Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klicken aktiviert. Mit dem Laden des Videos gelten die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen von Google,
Hier waren wir 2021 nur zu einem Kurzbesuch, so wie auch heute.




Wir wandern die Hafenmole aus, von hier hat man die beste Sicht auf den Ort.
Zurück nach Pitsidia, heute ist Raki-Fest!
Das Raki-Fest, immer am ersten Samstag im Oktober, ist DAS Highlight des Jahres. Aus der ganzen Region kommen die Kreter, um die neueste Raki-Produktion zu verkosten und die hausgemachten Produkte aus Pitsidia zu verspeisen.

Es spielt eine bekannte Band traditionelle Musik, ab 21 Uhr sind alle Plätze besetzt und alles isst, trinkt und tanzt. Ein tolles Erlebnis, natürlich auch für uns Touristen!
Ein relaxter letzterStrand-Tag am Kommos-Beach
Heute probieren wir auch noch das Frühstück im Aretuza aus, zubereitet von Kerstin und ihrer Mitarbeiterin.

Das Sportler Frühstück, ein klasse Omelette plus ein leckerer Becher mit Joghurt und Früchten mit Honig, frischer Orangensaft und Kaffee inklusive, die zwölf Euro sind perfekt angelegt!

Nun hinunter zum Kommos Beach. Um ein vielfaches größer als der Strand in Matala, vom Aretoussa in 2 km Fahrt zu erreichen, beste Parkmöglichkeiten; so verbringen wir heute unseren letzten Urlaubstag.

Das Gelände ist so weitläufig, dass sich die zahlreich Badegäste (es ist Sonntag) trotzdem locker über den Strand verstreuen. Natürlichen Schatten gibt’s nicht, aber Kerstin hat uns vorher noch einen ihrer Leih-Sonnenschirme mitgegeben, unter dem wir es uns nun gemütlich gemacht haben und das türkise Meer mit seinem sanften Wellengang und die ganze Szenerie bestens beobachten können.
Abendessen in Aleko’s Fish Taverne Vrachos
Spektakuläre Aussicht über die gesamte, riesige Bucht. Selbst Preveli an der westlichen Südküste kann man im Dunst noch erahnen.
Hier ein kurzes Video dazu:
Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klicken aktiviert. Mit dem Laden des Videos gelten die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen von Google,
Und dazu Thunfisch in zwei Variationen. Einen besseren Ausklang einer Kreta-Reise kann man sich fast nicht wünschen.

Sunset in Matala
Zum Sonnenuntergang fahren wir dann noch zum endgültigen Abschluss unserer Tour nach Matala, das zu dieser Stunde schon wieder entspannt leer geworden ist.

Das war’s dann für dieses Jahr auf Kreta!


Morgen Vormittag geht unser Heimflug mit der Discovery Airline zurück nach Deutschland. Und wir haben bereits viele Ideen für ein nächstes Mal!
Die Zusammenfassung aller 6 Berichte von dieser Reise 2025 findet Ihr hier.
Und wie jedes Mal: Alle genannten Namen stellen keine Werbung dar, sondern dienen der Unterstützung für alle, die unsere Reisen nacherleben wollen!
Sehr schöner Bericht, lieber Hannsl!