El Médano, übersetzt „die Düne“, wird der erste Stützpunkt unserer Reise nach Teneriffa. Eigentlich der legendäre Hotspot für Starkwind-orientierte Wassersportler, ist der nette Ort auch der zentrale Platz, um den Süden der Insel zu erkunden. Flankiert von Stränden und einem Naturreservat lassen sich bereits direkt vom Ort aus kleine Wandertouren unternehmen. Selbst anspruchsvollere Ziele im Hinterland, an der Südflanke des Teide, oder die Küstenregionen im Südwesten sind in 45 Minuten gut zu erreichen.
Durch die prima Verkehrsanbindung erreicht man das nur einen Katzensprung vom Flughafen entfernte Hotel Médano in gerade nur mal 10 Minuten. Ausreichend weit von Massentourismus und Bettenburgen entfernt, beziehen wir das zwar betagte, aber insgesamt sehr hübsch aufgefrischte Hotel.
Im Jahr 1964 erbaut, war es das erste und seinerzeit auch beste Hotel am Platz! Auf Stelzen ins Meer hinein gebaut, ist es auch heute noch ein Blickfang.
Der Blick aus unserem Zimmer ist klasse, der längste Naturstrand von Teneriffa liegt quasi vor unserem Balkon. Diese Seite, zum Strand hin, ist nach Westen ausgerichtet und wir freuen uns gerade jetzt, im Frühjahr, über die wärmenden Sonnenstrahlen bis weit in die Abendstunden.
Der Ort El Médano ist stark touristisch ausgerichtet, jedoch auch als Wohnort konzipiert. Erst in den 60er Jahren überhaupt elektrifiziert, findet man aber keine historischen Gebäude. Die meisten Häuser und quasi alle Hotels sind seit dem Einzug des Tourismus auf Teneriffa erst entstanden. Man darf hier keine außergewöhliche Architektur erwarten.
Doch hat der Ort durchaus seinen Reiz. Etwas mehr dazu im „Fazit“ unten im Bericht.
Unsere Touren von El Médano aus!
Wanderung auf die Montaña Roja
Am Ende des schönen Sandstrandes von El Médano beginnt das Naturschutzgebiet Montaña Roja. Entlang der nur durch ein paar Felsen getrennten Strände Playa del Médano und Playa de Montaña Roja flanieren wir zum gleichnamigen Naturschutzgebiet hinüber. Der abendliche Wind ist frisch, die Surfer und Kiter freut’s, uns weniger.
Nach etwa einer Stunde strammen Marsches sind wir oben auf dem markanten Berg und überblicken einen weiten Teil des Südens von Teneriffa! Die Sonne steht bereits tief, in der Ferne glänzen die letzten Schneereste hoch oben auf dem Teide.
Nach dem Abstieg tauchen wir wieder ein ins abendliche El Médano. Touristen sind Mangelware, es dominiert spanisch auf den Straßen – einer der erfreulichen Pluspunkte dieses Ortes.
Wandern von Las Vegas zur Mulino
Die Tour auf dem Camino de Las Vegas ist eine nette, aussichts- und abwechslungsreiche Wanderung im Hinterland der südlichen Küste von Teneriffa.
Sie führt durch zumeist durch Kiefernwälder und eine alte Kulturlandschaft mit Trockenfeldern und zahllosen Wasserkanälen.
Vorbei an verlassenen Wohnhöhlen…
…und durch grünen Kiefernwald.
Ist die Tour Nr. 48 aus dem Rother Wanderführer. Dauer ist etwa 3 Stunden, man bewegt sich auf Höhen zwischen 650 uns 850m.
Durch die grandiose Höllenschlucht!
Einer der bekanntesten Ausflüge auf Teneriffa ist definitiv die Wanderung durch die „Barranco del Infierno“, ein besonderes Naturerlebnis!
Unbedingt sollte man sich aber vorab anmelden unter…
https://www.barrancodelinfierno.es/de/
…und gleich die Online-Registrierung durchführen. Man bucht sich hier seinen Zeit-Slot. Dann geht’s am Eingang flotter. Kostet für nicht-Einheimische aktuell 11€ pro Person.
Der Einstieg zur Schlucht befindet sich am oberen Ende von Adeje. Hier am Besucherzentrum bekommt man seinen obligatorischen Helm ausgehändigt, dessen Tragen ist Pflicht! Zudem sind geschlossene (Wander-)schuhe Vorschrift, ausreichend Wasser mitnehmen!
Der gut ausgebaute Weg leitet uns zuerst zu Beginn hoch oben, am Schluchthang entlang.
Die Vegetation ändert sich bald, erst dominieren Kakteen und trocken-bunte Büsche, je tiefer wir aber in den Barranco eintauchen, umso grüner wird die Schlucht. Von tief unten aus dem Bachbett schallt das Quaken der zahllosen Frösche empor, Rotkehlchen und Finken zwitschern lautstark um die Wette.
Auf den letzten 400m wird die Schlucht zu engen Klamm. Die Felsen ragen in den Himmel und die Vegetation gleicht einem Urwald mit langen Ranken und dicken, alten Esskastanienbäumen. Achtung Steinschlaggefahr!
Am hinteren Ende stürzt ein Wasserfall 80m in die Tiefe. Heute allerdings wenig dramatisch, den Wassermangel merkt man auch auf Teneriffa deutlich.
Auf gleichem Weg geht’s zurück, anschließend lohnt sich ein Bummel durch das verschlafene kleine Örtchen Adeje, mit seiner uralten Kirche Santa Ursula und der Hauptstraße mit seinen Indischen Lorbeerbäumen.
Gegessen haben wir hier ebenfalls, oben am Eingang zum Barranco, im „Otelo“. Hier serviert man typisch kanarische Speisen zu erstaunlich moderaten Preisen. Lecker war’s!
Die Tour ist wirklich ein Tipp, auch für Kinder gut geeignet, weil abenteuerlich und nicht so schwer.
Playa de la Tejita
Schöner langer Sandstrand zwischen Los Abrigos und El Médano. Die Montaña Roja fest im Blick.
Hinterhalb befindet sich gleich die Startbahn des Flughafens. Stört jedoch nicht sonderlich.
Ein Tipp ist die am westlichen Rand des Strandes gelegene „Piratenbar“ Chiringuito Pirata mit guter und günstiger Küche sowie diversen Cocktails. Den Flair stört lediglich die unfertige Hotelruine im Hintergrund. Das macht aber der Traumstrand Playa de la Tejita locker wieder wett.
Viele weitere Ausflugziele…
Die vier Tage hier in El Médano waren zu kurz – offen geblieben ist Fisch essen in Los Abrigos, wandern in San Miguel und Vilaflor, sowie die Mondlandschaft Paisaje de Lunar. Die Anfahrt zu letzterer haben wir abgebrochen, weil hier oben undurchdringlicher Nebel herrschte (ja, auch das ist nicht unüblich). Stattdessen bewunderten wir die 600 – 800 Jahre alte und riesige Pinie „Pina Gordo“ mit gigantischen Ausmaßen.
Fazit:
Wer mit den (aus unserer Sicht!) beiden Nachteilen von El Médano klar kommt – dem nahen Flughafen und dem teilweise massiven Wind (was für die Wassersportler selbstverständlich EINEN VORTEIL darstellt) – der findet einen authentischen und leicht alternativ angehauchten Urlaubsort, bei dem noch kein Massentourismus Einzug gehalten hat. Die Gäste hier sprechen häufig spanisch (soll heißen, sind Spanier :-)), und trotz der vielen Unterkünfte wähnt man sich eher in einer Kleinstadt denn in einem angesagten Urlaubsort.
Uuups, fast vergessen, die Verpflegung – da braucht man sich gar keine Gedanken zu machen! Etliche Restaurants, Bars, Eisdielen, Crepes-Läden usw. warten auf Besuch. Wir haben vieles ausprobiert und wurden nie enttäuscht!
Die ganze südliche Hälfte von Teneriffa ist mit allen seinen Sehenswürdigkeiten von hier aus schnell zu erreichen. Zum Start der Reise durch die Insel somit UNSER TOP Standort!
Weiter geht unsere Tour nun entlang der Westküste ins wunderschöne Städtchen Garachico. Hier ist der Bericht dazu!
Eine Zusammenfassung unserer Touren und ein Fazit mit weiteren Tipps findet Ihr hier auf der Hauptseite:
Und eine Galerie mit allen Bildern der Touren befindet sich hier:
Und zu guter Letzt, damit keine Unklarheiten aufkommen – alle Namensnennungen von Hotels und Restaurants stellen keine Werbung dar.
mach mich nur neidisch 🙂 geniesst Eure Zeit!
Danke Marc, das machen wir definitiv 🙂
Hallo Hanns, wieder eine schöne Reisebeschreibung.
Hi Hanns,
werde dieses Jahr auch mal Teneriffa schauen. Zum Klettern natürlich. Sind dann auch im Süden unterwegs. In der Nähe von Arico. Deine Berichte sind ein toller Vorgeschmack. 🙂
Noch viel Spaß und bis bald.
Servus Benedikt,
da kannst Du Dich schon mal vor-freuen, das wird sicherlich ein sehr toller Urlaub hier.
Für Fragen stehe ich Dir auch nächste Woche gerne zur Verfügung
Grüße, Hanns