Flecknerhütte auf 2.100m

Flecknerhütte – Aussichtskanzel über dem Passeiertal

Wintereinstand auf der Flecknerhütte! Oberhalb des Jaufenpasses, auf dem Bergrücken zwischen Skigebiet Ratschings und dem Passeiertal gelegen, verbringen wir Mitte Dezember vier wunderschöne Frühwintertage auf der aussichtsreichen Hütte, bei bestem Wetter! Skifahren, Schneewanderungen und ein Ausflug nach Meran stehen auf dem Programm unserer diesmal sehr großen Gruppe.

Ein Gastbeitrag, verfasst von Luisa-Marie Nahrath!

Die Sonne strahlt voller Kraft, als wir uns an einem Dezemberwochenende mit dem Auto die langen Passstraßen an der österreich-italienischen Grenze hochschrauben. Der immer weiter werdende Blick in die Ferne, verändert sich mit jeder Kurve und fasziniert mit jedem gewonnenem Höhenmeter noch mehr.

Ankunft auf der Flecknerhütte

Die Flecknerhütte, auf die wir uns (zu achtzehnt!) eingemietet haben, liegt auf gut 2.100 Metern über dem Meeresspiegel und ist mit dem Auto im Winter nicht zu erreichen.

Abholung mit Ski-doo in der Römerkehre der Jaufenstraße
Abholung mit Ski-doo in der Römerkehre der Jaufenstraße

So parken wir in einer Spitzkehre der Jaufenpass-Straße, werfen unser Gepäck auf den motorbetriebenen Schlitten des Hüttenwirts Roland, welche es dort mitnimmt, und setzen zu Fuß den Weg fort.

Andrea & Hanns sind auch mit dabei
Andrea & Hanns sind auch mit dabei

Unser Gepäck liegt schon im Wintergarten, als wir, verzaubert vom ersten Schneespaziergang, in die Hütte treten.

Ankunft auf der Flecknerhütte
Ankunft auf der Flecknerhütte

Es werden die Zimmer bezogen, Sachen sortiert und sogleich das erste Bier bestellt.

Flecknerhütte auf 2.100m Höhe
Flecknerhütte auf 2.100m Höhe

Einige zieht es nochmal raus in die funkelnde Schneelandschaft, die einsam zu unseren Füßen liegt.

Abendstimmung auf der Flecknerhütte
Abendstimmung auf der Flecknerhütte

Der Handyspeicher ist bald voll von Fotos, die einen szenischen Sonnenuntergang entlang der Bergketten zeigen und Bilder, wie wir bis zum Oberschenkel im Schnee versinken!

Schneewanderung über die Pisten zur Kalcheralm

Das widerfährt uns auch am nächsten Tag, als wir zu dritt aufbrechen, um die Hänge zu Fuß zu erkunden.

Wanderung zur Kalcheralm, in der Mitte die Autorin des Berichts
Wanderung zur Kalcheralm, in der Mitte die Autorin des Berichts

Während ein Großteil der Gruppe Ski fährt, wandern wir über einsame Wege, kreuzen zwei Mal die Piste und freuen uns auf eine kulinarische Belohnung beim Kalcher-Wirt: Germknödel!!

Wanderung auf dem Ratschinger Almerweg
Wanderung auf dem Ratschinger Almerweg

Aber es kommt leider anders… Nach stundenlangem Laufen, unter ständiger Beobachtung der Wintersonne, folgt die Ernüchterung, die aber nur kurz anhalten mag. Die Hütte hat – entgegen unseren Rechercheergebnissen – vorläufig geschlossen.

Auf fast leeren Pisten wandern wir durchs Skigebiet Ratschings
Auf fast leeren Pisten wandern wir durchs Skigebiet Ratschings

Dafür kommt endlich der mitgeführte „Popo-Rutscher“ zum Einsatz, als wir mit ihm die – aufgrund mangelnden Schneefalls gesperrte – Piste runtersausen. Das erweckt ungeahnte Kräfte, den steilen Anstieg immer wieder erneut aufzunehmen, um noch einmal schneller und weiter rodeln zu können.

Leckere Stärkung auf der Flecknerhütte!

Beim letzten Anstieg aber, winken wir lediglich noch einmal der Hütte zu und treten den Rückweg zur Flecknerhütte an, von der wir wissen, dass dort die heißersehnte Stärkung auf uns wartet. Und was für eine!!! Nicht nur die Portionen sind riesig, es schmeckt auch noch hervorragend und ist frisch zubereitet vom Hüttenwirt Roland höchstselbst.

Knödel-Tris - unfassbar gut!
Knödel-Tris – unfassbar gut!

Danach sind wir alle platt. Mehr als die etlichen Höhenmeter oder Skischwünge, lassen uns die bis oben hin gefüllten Bäuche, lethargisch und schweigsam werden, was später durch die außerordentlich vielfältige Getränkekarte, stimmungsvolle musikalische Untermalung und einen kleinen Verdauungsspaziergang im Licht des Vollmonds ausgeglichen wird.

Hüttenwirt Roland im vollen Einsatz
Hüttenwirt Roland im vollen Einsatz

Die Nacht ist wunderschön – Sternklarer Himmel, der Schnee reflektiert das Leuchten des Mondes, sodass es trotz fortgeschrittener Stunde noch hell wirkt – und vor allem ist sie lang. Als ich um drei Uhr die Biege mache, bin ich zwar nicht die Erste aber lange auch nicht die Letzte, die sich ins Zehnbettzimmer kuschelt.

Skifahren, Gipfelsturm und Ausflug nach Meran

Am nächsten Morgen ist die Stimmung an der üppig gedeckten Frühstückstafel eher ruhig. Die vorlauten Gespräche des Vorabends hängen noch leise in der Luft. Besonders motiviert scheint niemand, sich jetzt auf die Piste zu begeben.

Roland's Beförderungsdienst zur Piste auf dem Ski-doo
Roland’s Beförderungsdienst zur Piste auf dem Ski-doo

Wieder einmal teilt sich die Gruppe auf. Es finden sich einige Skifahrer, einen Wanderer und Tagesausflügler, die in Meran nach Mitbringseln, Schinken, vielzitierten „Lecker Bierchen“ und Palmen machen.

Mit dem Ski-doo zur Piste
Mit dem Ski-doo zur Piste

Mangels Skiausrüstung können mein Freund und ich nicht von der Hütte aus auf die Piste starten – zu diesem Zweck zieht der Hüttenwirt die Gäste ein Stück den Berg hinauf, bis Schwerkraft und Können allein reichen, um das untere Ende des Lifts zu erreichen – sondern nehmen die Passstraße, die uns zwei Tage zuvor in dieses Winterwunderland geführt hat, bergab und fahren eine Dreiviertelstunde ins Tal ins Skigebiet von Ratschings, um mir Skischuhe auszuborgen.

Endlich wieder Skifahren!

Weil ich seit Jahren nicht mehr auf den Brettern stand (und mich dabei noch nie allzu geschickt angestellt habe), geht es erstmal auf den Übungshang, auf dem ich geduldig eingewiesen werde und Fahrsicherheit erlangen soll. Als das dann klappt – ich fühle mich deutlich besser und schneller, als es auf den Videos aussieht (das liegt aber sicher nur an der Kameraführung 😉 ), nehmen wir den Lift in höhere Gefilde und es folgt die erste lange Abfahrt.

Skispaß In Ratschings
Skispaß In Ratschings

Es macht unheimlich viel Spaß, auch wenn bei mir noch lange nicht die Rede von Können sein kann und dann komme ich auf einer Mittelstation ENDLICH in den Genuss von Germknödeln! Ein voller Erfolg.

Hanns erklimmt die nahegelegenen Gipfel

Hanns macht sich parallel auf den Weg hinauf, zu den nächstgelegenen Gipfeln. Der Schnee ist gut zum Gehen, jedoch etwas weich, vor allem an der Südseite wird es etwas rutschig. So ist kurz vor dem Gipfel des Fleckner (2.331m) dann leider Schluss – er dreht um und genießt die herrliche Sonne.

Die letzten Meter hoch zum Fleckner-Gipfel 2.331m
Die letzten Meter hoch zum Fleckner-Gipfel 2.331m

Ein bisschen Gipfelglück gönnt er sich aber dann doch noch – der Fasnachter mitseinen 2.268m ist heute gut zu erreichen und bietet eine ebenso fantastische Aussicht nach Süden, weit hinuter ins Passeiertal, fast bis nach Meran.

Auf dem Gipfel des Fasnachter 2.268m
Auf dem Gipfel des Fasnachter 2.268m
Alle zurück auf der Flecknerhütte – „erschöpft aber glücklich“

Erschöpft aber glücklich bringen wir die ausgeliehenen Skischuhe zurück, holen das Auto, fahren den Jaufenpass wieder hinauf, und spazieren der Nachmittagssonne entgegen zur Hütte, in der auch schon das nächste reichhaltige Mahl auf uns wartet. Nur die Getränkebestellungen fallen heute noch etwas kleiner aus.

Der Ofen bollert in der Stube, knistert und knackt und heizt ordentlich ein. Mit glühenden Wangen von Wind, Wetter und Wärme, sitzen wir noch lange am Tisch und führen heitere Unterhaltungen. Mich treibts nochmal nach draußen.

Abendstimmung im Passeiertal
Abendstimmung im Passeiertal

Ich begleite den Hüttenwirt zu seinem Skido, welchen er ein paar Meter weiter hat stehen lassen. Ich darf hintendrauf mitfahren und später sogar selbst das Steuer in die Hand nehmen. Ein Traum wird wahr!

Abschied von der Flecknerhütte – ein Bummel durch Sterzing

Aber ein nächster geht zu Ende, als wir am nächsten Tag unsere mit kariertem Bettbezug ausgestatteten Kojen verlassen, ein letztes Mal die Taschen packen und nach dem Frühstück erneut den Skido mit ihnen beladen.

Einen Zwischenstopp gibt es auf der Rückreise noch, um den Abschiedsschmerz zu schmälern: Wir treffen uns alle nochmal zum Bummeln in Sterzing. Eine Stärkung noch auf dem Weihnachtsmarkt (ein Hungergefühl hatte nach dem Wochenende sicher niemand mehr) und dann ging es zurück. Autobahn Richtung München.

Ein großes DANKESCHÖN an Luisa-Marie, die diesen wirklich sehr netten Bericht über unseren Kurztrip auf die Flecknerhütte in Südtirol verfasst hat!

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