Palekastro, ganz im Osten von Kreta. Die trockenste Region von Kreta überrascht mit grünen Olivenhainen, langen Stränden und herrlichen Wanderungen in karger Natur. Wir chillen an herrlichen Stränden mit Palmen, marschieren auf die felsigen Hügel und beobachten die Surfer am berühmten Kouremenos-Beach.
Am frühen Morgen ist es windstill, gleich nochmal ein ganz anderer Flair als die vergangenen beiden Tage. Schweren Herzens verabschieden wir uns aus Plaka, gerne hätten wir noch einmal einen Tag verlängert, leider hatte unser Gastgeber Manolis in den Athina Villas kein weiteres Apartment mehr frei.
Hier geht’s zum Bericht und den ersten 3 Tagen von unserer diesjährigen Kreta-Reise.
Daher Planänderung – wir fahren eine knappe halbe Stunde hoch ins kleine Bergdorf Kritsa, auf rund 300 m Seehöhe gelegen. Dort wollen wir durch die dortige Schlucht wandern!
Wir erwandern die Kritsa-Schlucht
Wir ergattern den letzten Parkplatz direkt am Schluchteingang und marschieren los, hinein in die Kritsa-Gorge.

Video: Einstieg in die Kritsa-Schlucht
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Schon nach kurzer Zeit ragen die Steilwände links und rechts von uns 150 m nach oben!
Nach einem Ziegengatter ist der Höhepunkt der Tour erreicht. Die Schlucht so schmal, dass man beide Wände mit den Händen berühren kann.
Wir kraxeln über Felsblöcke, teilweise sind Eisenkrampen verbaut, ein Seil hilft über die teils spiegelglatt gewaschenen Felsen.
Video: Kraxeln über Felsblöcke
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Nach grob einer Stunde wird der Weg moderat, wir bewegen uns nun in einem breiteren Flussbett, die immer noch steilen Hänge sind nun mit dichtem mediterranen Wald bewachsen.
Die Möglichkeit zum Ausstieg und einem Rückweg am oberen Rand der Schlucht lassen wir aus, stattdessen drehen wir um und geben uns den Spaß ein zweites Mal auf dem Rückweg. War einfach zu schön.
Ausgezeichnet Essen in der Taverne Paradisos
Die Belohnung – wir gehen deftig zum Essen! Strategisch auf dem Weiterweg gelegen liegt die Taverne Paradisos. Wir speisen vorzüglich und halten einen netten Plausch mit dem außerordentlich freundlichen Wirt. Sehr zu empfehlen (und ganz nebenbei – halbe Preise wie zuvor noch in Plaka 😉 .

Und etwas Kultur soll nicht fehlen – gleich gegenüber: Das Kirchlein Panagia Kera, eine Byzantinische Kirche aus dem Mittelalter, bekannt für ihre Fresken mit Szenen aus der Bibel. Leider heute bereits geschlossen (ab 15:00 ist zu), so bleibt es bei einer Umrundung des Gebäudes. Auffallend schön und grün, diese Region am Rande der Lasithi-Hochenbene.

Auf dem weiteren Weg in den äußersten Osten von Kreta kommen Erinnerungen auf.

Am mittlerweile geschlossenen und völlig verwahrlosten „Café with Seaview“ machen wir einen kurzen Stopp und genießen die Aussicht auf die Küste rund um Mochlos.

Auf einen Frappé am Kouremenos Beach
Angekommen! Wir lassen es uns nicht nehmen, nochmals kurz zum Beach zu fahren, bevor wir einchecken.

Die Surfer und Foiler packen bereits zusammen, nach den extrem stürmischen letzten Tagen war es hier heute wohl eher ruhig.

Ein paar letzte Wing-Foiler kommen gerade zurück und gehen wie wir in der Surf Beach – Snack Bar Kouremenos auf einen Drink.
Unsere Unterkunft – Castri Village Hotel
Im Castri Village Hotel steigen wir für die kommenden vier Tage ab. Recht schick und mit Pool.



Markant am Hang gelegen, haben wir von hier aus beste Sicht auf den Kouremenos-Beach und bis weit ins Hinterland, einschließlich Palekastro.

Wir beziehen eines der obersten Apartments/Studios – und haben eine grandiose Sicht über die gesamte Bucht samt Hinterland!

Man mag das Areal ein bisschen als Bausünde bezeichnen, aber wir konnten nicht widerstehen, uns hier einzubuchen.
Beach-Hopping unter Palmen und eine nette Fisch-Taverne
Das allmorgendliche Bad nehmen wir heute am Kouremenos Strand. Gute 10 Minuten läuft man von unserem Studio hinunter zum Beach. An der ersten funktionierenden Dusche springen wir ins (heute) ruhige Meer.

Das anschließende Frühstück im Hotel Castro ist picobello. Wir sitzen am Pool und genießen den Blick hinunter in die weit ausladende Meeresbucht.

Erster Strandstopp am Itanos-Beach
Der Itanos Beach erstreckt sich über drei Buchten, die sich auf dem gesamten Ausgrabungsgelände verteilen.

Am der mittleren Bucht spenden einige Tamarisken Schatten, die nördliche ist der Sonne völlig ausgesetzt.

Durch die Ausgrabungsstätte hindurch begeben wir uns zum südlichsten Strandabschnitt, mit seinen riesigen, alten Palmen. Ist ein FKK Strand.

Das Wasser ist traumhaft, türkisblau wie im Pool. Der Einstieg ins Meer gestaltet sich durch die scharfkantigen, rutschigen Felsplatten im Wasser etwas schwierig. Wenn man aber mal drin ist, nur noch der Wahnsinn!

Wir bleiben bis in den Nachmittag hinein, nur einzelne Badegäste verirren sich heute hierher.
Weiter geht’s zum Palmenstrand Vai
Der Vai Beach gehört bei einem Besuch in Kretas Osten offenbar mit zum Standardprogramm. Scheinbar bei allen Touristen der Insel…? Reihenweise ziehen sich die teuren Sunbeds am eher schmalen Strand entlang. Einsäumt wird er beiderseits von Felsen. Mittig befindet sich eine Verleihstation für Jetskis und allerlei Wasserspaß-Schnickschnack.
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Das Betreten des Palmenwaldes ist verboten, macht bei diesen Menschenmassen absolut Sinn. Im Vergleich zum einsamen Nudisten Strand Itanos gerade eben fühlen wir uns hier ein klein wenig überrumpelt.

Also zahlen wir die 3,50 € Parkgebühr, parken den kleinen Kia auf dem Großparkplatz, gehen zielstrebig ins Kafenion und bestellen uns zur Gemütskühlung einen Frappé. Zumindest dessen Preis ist ganz normal, 4 Euro.
Anschließend steigen wir hoch auf den Viewpoint und verschaffen uns einen Überblick über das touristische Debakel. Wobei – wir dürfen nicht lästern, schließlich sind wir auch da…

Am hinteren Ende des Strandes sind die Schirmreihen schon abgebaut (es geht auf Ende September zu), auch der Strand leert sich langsam zur späten Nachmittagsstunde. Also nichts wie hin! So hüpfen wir dann doch noch mal ins fantastische Wasser und sind wieder versöhnt! Herrlich!
Abends ins angesagte Fischlokal direkt m Meer
Der Topp-Tipp bei Palekastro lautet => Hiona Taverna, am gleichnamigen Strand Paralia Chiona! Wir sitzen erhöht auf der Terrasse, es gibt fantastischen „Fried Octopus with Ouzo“ und Shrimps auf Nudeln. Beides zergeht auf der Zunge. Irre gut!

Haben gleich für morgen nochmals reserviert!
Toplou-Schlucht, Chiona Beach und Palekastro
Heute steht eine Schlucht-Wanderung auf dem Programm, nachmittags wird der nächste Strand abgecheckt.

Rundwanderung durch die Toplou-Schlucht
Die Toplou-Schlucht ist eine Wanderroute auf Kreta, die sich vom Kloster Toplou in Richtung Nordosten erstreckt und eine Länge von etwa zwei Kilometern hat. Die Schlucht bietet eine moderate Wanderung mit schönen Felsformationen, Höhlen und bizarr geformten Tafoni (verwitterte Felsbereiche), die bis nahe ans Kretische Meer führt.

Etwa 200 m neben dem Kloster Toplou befindet der Einstieg zum Wanderweg.

Man kann die Toplou-Schlucht als Rundweg gehen, dann ist sie besonders interessant. Ich wandere sie gegen den Uhrzeigersinn; man biegt am Einstieg an der Straße rechter Hand ab, gleich durch ein eisernes Ziegengatter hindurch, und steil hinunter in die eigentliche Schlucht.

Durch das ausgetrocknete Flussbett schlängelt sich die Wegspur Richtung Meer, teilweise ist etwas Kraxelei über größere Felsblöcke gefragt. Gegen Ende wird die Schlucht etwas schmaler, steil ragen die Felsen nun mit ihren berühmten Formationen gen Himmel.

Kurz bevor man das Meer erreicht, ist dann Schluss. Hier, auf einer Art Plateau, sind noch einige kleine Gumpen mit Wasser zu entdecken.

Auf dem Rückweg orientiere ich mich erst nach rechts und kraxle dann steil hinauf bis zur Oberkante der südlichen Schlucht-Flanke. Dort oben geht’s dann durch Macchia auf einem breiten Weg und eben wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Ziegen und deren Hinterlassenschaften sind ständige Begleiter, menschliche Wesen waren recht rar.

Jetzt, gegen Ende September, ist die Schlucht ziemlich ausgetrocknet, dafür beeindrucken die Felsformationen, die teilweise an Ruinen von riesigen Kathedralen erinnern, umso mehr!
Ein kurzer Blick hinein ins Kloster Toplou
Kulturell interessierte besuchen im Anschluss auch noch das Kloster Toplou und/oder machen dort eine Weinprobe, mir hat heute eine kleine Runde bis zum Klostereingang völlig genügt.
Beachen am Chiona Strand
Hinter dem Kouremenos und gleich nach dem markanten Tafelberg Kastri schließt der Chiona Strand an. Am Ufer eine Mischung aus Sand und Kies, das Wasser eine riesige, weichsandige Badewanne.

Ein gigantisches Planschbecken! Und beim Ausblick hinüber zur Taverna Hiona, wo wir ab 17 Uhr wieder einen Tisch reserviert haben, läuft uns vor Vorfreude jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.

Warten steigert bekanntlich das Verlangen, die Zeit am Strand und vor allem im Wasser ist wie verflogen, wir beziehen unseren Tisch auf der untersten Terrasse, unmittelbar am Wasser.

Wir bestellen diesmal Seafood-Souflaki, hervorragend. Sehr empfehlenswert!

Wir besteigen den „Hausberg“ Kastri
Zur besseren Verdauung steigen wir anschließend auf den markanten Tafelberg Kastri, der wie zuvor beschrieben die beiden Strände trennt. Weglos geht’s steil nach oben, Ziegenpfade gibt’s zuhauf, einen für Menschen haben wir nicht entdeckt.

Der unbeschreibliche Ausblick bei einsetzendem Sonnenuntergang war jeden Schweißtropfen wert!

Nach einer abendlichen Einkaufsrunde im Dörfchen Palekastro (wir haben hier den Toplou Wein entdeckt) fahren wir die 5 min zurück in unsere Anlage. Ist hier alles ums Eck – kurze Wege.
Kloster Toplou, Beach-Hopping und nochmals exzellent Speisen, zum Ausklang in der Region Palekastro
Besichtigung des Kloster Toplou
Weil ich’s gestern ausgelassen habe, aber alle davon schwärmen – touren wir vormittags hinüber zum Kloster Toplou.

Das Kloster wurde im 15. Jahrhundert gegründet. Es ist eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Klöster von Kreta, bekannt für seine starke Befestigungsanlage und Rolle im Widerstand gegen Piraten sowie während der osmanischen und deutschen Besatzung. Heute beherbergt es ein Museum mit wertvollen Ikonen, alten Manuskripten und Druckwerken sowie eine eigene Wein- und Olivenölproduktion. Besucher schätzen die spirituelle Atmosphäre, die beeindruckende Architektur und die kulturelle Bedeutung des Klosters.

Nur 12 min Fahrt sind‘s vom Hotel Castri aus, schon stehen wir am Eingang der exzellent gepflegten Anlage, mitten im kargen Nirgendwo.
Das weiße Kloster, umrahmt von grünen Weinhängen und Olivenhaine sticht aus der grau-braunen Felslandschaft regelrecht heraus.

Der Eintritt kostet 5€, wir drehen eine Runde (das Areal ist nicht wirklich weitläufig) und besorgen uns im Shop nochmals den hauseigenen Wein. Eine Weinprobe wird gleich vor dem Eingang angeboten, die lassen wir zu dieser noch frühen Stunde aber aus. Nach einer knappen halben Stunde ziehen wir weiter.
Nochmals Beachen am Itanos Strand
Weil es dort so schön war, gleich noch mal hin. Bis in den Nachmittag relaxen wir dort, bei wenig Betrieb und angenehmen Temperatur!
Endspurt! Ab an unseren Hausstrand Kouremenos und nochmals vorzüglich Abendessen
Am Kouremenos Beach lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Wir beobachten die Wing-Surfer bei (für diese leider) nur mäßigem Wind… Anschließend entscheiden wir uns für eine Taverne am Kouremenos Strand, das Grandes Seaside Restaurant.
Gute Wahl – Octopus und Amber Jack – dem Restaurantnamen entsprechend unser GRANDE FINALE bei Palekastro!

Fazit:
Unser Aufenthalt bei Palekastro war mit vier Nächten genau richtig bemessen. Wir sind an allen interessanten Stränden der Region ins Wasser gehüpft, beinahe bis zum nordöstlichsten Zipfel von Kreta gefahren (Rest ist Sperrgebiet), durch einsame Schluchten (Krista und Toplou) marschiert und haben das gleichnamige Kloster besucht. Nicht zu vergessen die hervorragenden Tavernen mit ihren exzellenten Meeres-Köstlichkeiten! Absolute klasse!
Nun geht’s weiter nach Kato Zakros! Hier ist der Link zum nächsten Bericht!
Und wie jedes Mal: Alle genannten Namen stellen keine Werbung dar, sondern dienen der Unterstützung für alle, die unsere Reisen nacherleben wollen!