Und weil’s so schön war – gleich nochmal geht’s nach Kapstadt. Die Weinexpertin Clarissa Hagemann, mit der ich auch diesmal wieder auf Tour bin, kennt viele Geheimtipps der Mother City am Kap der Guten Hoffnung. Ihre besten Vorschläge lest Ihr hier bei Hanns unterwegs.
Dunes in Hout Bay
Das Dunes ist ein Restaurant direkt am Beach. Man sitzt quasi mit den Füßen im Sand, den es hier laufend herweht.
Im ersten Stock (dort kein Sand mehr an den Füßen…) toller Blick auf’s Meer und die Bucht, gegenüber die steilen Felsen am Chapman’s Peak Drive.
Vielseitige Speisekarte, lecker schmeckt’s. Achtung, Sonnenbrille nicht vergessen, das Gebäude ist ganz in weiß gehalten, sehr hell alles.
Anschließend empfiehlt sich ein Spaziergang am Strand – traumhaft!
Sunset am Bakoven Beach bei Camps Bay
Den kennen tatsächlich nur die Locals! Man sitzt auf riesigen Boulders, wie die Felsen hier genannt werden, genießt im 1A-Ambiente seinen mitgebrachten Sundowner und beneidet ein bißchen die Besitzer der kleinen stylischen Beach-Cottages, die sich um den Strand reihen und wunderschön an die Felsen schmiegen.
Aber nicht nur der Blick auf’s Meer ist der Hammer, dreht man sich um, sieht man die alles dominierenden Berge.
Beginnend mit Lion’s Head, über Tafelberg samt Bergstation, gefolgt von allen 12 Aposteln (so nennt man die an den Tafelberg grenzenden Gipfel).
Übernachtung im „Sea Star Rocks“ in Camps Bay
Was die Accomodation anbelangt, hat Kapstadt für jeden Geldbeutel etwas zu bieten. Eines der absoluten Superlative ist jedoch das Boutique Guesthouse Sea Star Rocks auf dem obersten Level von Camps Bay. Weiter rauf geht’s nicht, hinter dem Haus beginnen die Wanderwege auf den Tafelberg.
Muss ich hiermit aus rechtlichen Gründen als Werbung kennzeichnen, obwohl ich natürlich keinerlei Vorteil von der Nennung habe.
Wenn ich richtig gezählt habe, erstreckt sich der gesamte Bau auf 5 Ebenen den Steilhang hoch. Von überall aus kann man durch riesige Glasfronten über ganz Camps Bay auf den Atlantik blicken. Mehrere Pool sind auf den Terrassen des verwinkelten Baus verteilt.
Rechterhand thront der Lion’s Head, ganz rechts außen ragt die Bergstation der Tafelbergbahn in den Himmel.
Auch innen ist die Ausstattung vom feinsten, große Kunstwerke geben dem Guesthouse den feinen luxuriösen Schliff.
Da nun Clarissa den Besitzer Adi Hasenöhrl gut kennt, hatte ich das große Vergnügen, mit beiden zusammen im obersten Stock in seinem Penthouse zu Abend zu essen.
Zum Ambiente passend verfärbte sich der Himmel dann auch noch spektakulär…
Fazit: Ich war komplett hin und weg. Leisten können werde ich mir die Übernachtung nicht, aber ich stelle mich mit Adi mal gut, vielleicht darf ich ja auch so mal wieder kommen 🙂
First Thursdays Cape Town
An jedem ersten Donnerstag im Monat spaziert man zwischen Kunstgalerien und anderen kulturellen Attraktionen mitten im Zentrum zwischen Long, Loop und Bree Street herum.
Dabei werden in den Galerien kleine Snacks ausgelegt, es gibt (teils frei) Getränke und in den diversen Bars spielen Live Bands.
Das ganze beginnt in den frühen Abendstunden und zieht sich bis weit in die Nacht. Wer also Anfang eines Monats vor Ort ist – nicht verpassen!
Die Airstream Rooftop Bar im The Grand Daddy
In der Long Street liegt das Hotel The Grand Daddy. Auf dessen Dach gibt’s etwas ganz besonderes. Rooftop Bar?
Sowas ist in Kapstadt keine Seltenheit… Aber ein Trailerpark bestehend aus alten Airstream Wohnwagen (man kann sich einmieten), und das auch noch hoch über der Stadt, das gibt’s sonst nirgends.
Ein ganz spezielles Ambiente wieder mal, da lassen wir uns doch gleich einen Gin Tonic schmecken!
Wanderung auf den Lion’s Head
Wer Kapstadt und Umgebung von oben sehen möchte, kommt um den Lion’s Head nicht herum – der Tafelberg, zwar nochmals deutlich höher, ist häufig von seinem berühmten Tischtuch überzogen. Und vom Signal Hill sieht man zwar toll über die Stadt, jedoch hat man die andere Seite mit Camps Bay nicht im Blick.
So ziehe ich los und mache mich entlang des etwas vielbefahrenen Camps Bay Drive los zum Kloof Nek. Dort ein kurzes Stück die Signal Hill Street hoch und ab auf den Wanderweg.
Der zieht sich zu Beginn wie ein Highway dahin. Aber man hat bereits hervorragende Sicht auf Camps Bay und die 12 Apostel, die sich Richtung Süden an den Tafelberg anreihen. Dann wird’s ein Bergpfad, man wandert spiralförmig um den Bergstock herum, und direkt unter einem liegt nun Clifton und Bantry Bay.
Auf dem letzten Abschnitt wird’s spannend – teils mit Ketten und Krampen versichert, zieht der Steig beinahe senkrecht nach oben. Was den einen oder anderen nicht stört, trotzdem mit völlig ungeeigneten Schuhen rumzustolpern…
Die Aussicht ist sensationell – links und rechts vom Signal Hill ziehen sich die Ausläufer der Stadt nach oben. Die komplette City mit ihren Hochhäusern ist zum Greifen nah. Und alles dominierend der Tafelberg. Ein Stück draußen im Atlantik dann noch Robben Island.
Das Wetter ist fantastisch, man kann die Küste bis weit nach Norden heute perfekt ausmachen.
Genug gesehen, runter geht’s. Den Kettensteig kann man erfreulicherweise umgehen. Ab dem Kloof Nek führt alternativ zum Hinweg ein steiler Wanderweg durch die Kiefernwälder hinunter nach Clifton. Der heisst „The Glen“.
Schnell ab ans Meer und die heißen Füße im kalten Wasser erfrischen. Übrigens sehr kaltem Wasser… Zurück geht’s dann entang des Strands ins Zentrum von Camps Bay.
Ganz tolle Tour! Schwindelfrei sollte man sein, genügend zu trinken dabei haben und natürlich geeignete Schuhe. Der Heli muss hier nämlich fast täglich her…
Ein Abend auf dem Hout Bay Market
Immer Freitag Abend und Samstag/Sonntag tagsüber. Freitags spielt sogar eine Band auf dem Hout Bay Market (endet allerdings schon um 21 Uhr). Toller Markt in einer urigen Halle neben der Fischfabrik.
Es gibt allerlei Kunstgegenstände, Kleidung, Krimskrams.
Natürlich auch alles Essbare, was die Region zu bieten hat: Fisch, Fleisch, Pizza, Paella, Süssspeisen, Smoothies frisch gepresst, bis hin zur Auster. Draught-Biere, erlesene Weine (naja, da sieht meine Weinexpertin erheblichen Nachholbedarf…).
Coole Stimmung für jung und alt, nicht verpassen!
Wanderung auf dem Pipe Track
Oberhalb von Camps Bay zieht sich entlang des Tafelberg-Massivs der sogenannte Pipe Track, ein Wanderweg, beginnend am Kloof Nek. Seiteneinstiege sind möglich. Alles sehr ausgetretene und viel begangene Pfade. An den Wochenenden sind Läufer, Berg-Radler und natürlich unzählige Hunde samt Besitzer unterwegs.
Immer wieder kann man nach oben in Richtung Gipfel oder zu den alten Wasser-Rückhaltebecken des Tafelbergs abzweigen. Nachmittags knallt die Sonne voll drauf, daher idealerweise morgens angehen.
Oranjezicht Market
Hat jeden Samstag und Sonntag von 09:00 bis 14:00 bzw. 15:00 Uhr geöffnet. Der Oranjezicht Market ist nicht wie zu erwarten wäre im gleichnamigen Stadtteil, sondern gleich neben der Waterfront am Meer. Und das bei jedem Wetter.
Fast grenzenlose Auswahl an Leckereien, ob zum Frühstücken oder für den Lunch. Aus aller Herren Länder, von Fleisch bis vegan, Früchte, Juices, Smoothies, alles was auch immer das Herz begehrt. Selbst süsses gibt’s bis zum Abwinken.
Dazu Spezialitäten wie z.B. hausgemachte Marmeladen, Chutneys, Majonesen, handgeschöpfte Schokolade, frisches Brot und und und…
Sogar Blumen oder Kleidung gibt’s. Der Markt ist nicht riesig, aber sehr gepflegt und außerhalb der Saison selbst an Tagen wie heute mit blauestem (Superlativ von blau? Hmmm…) Himmel nicht überlaufen. Parken gleich nebenan im Parkhaus. TOP!
Beachfront-Wanderung von Camps Bay nach Green Point
Vorab – man sollte gut zu Fuß sein, wird aber mit tollen Ausblicken auf Meer und zu den Bergen belohnt. Je nach Start- und Endpunkt ist man um die 13 km unterwegs. Und ein bisschen kraxeln über die Felsen ist auch dabei.
Los geht’s in Camps Bay
Man läuft die komplette Strandlinie ab. Am Ende geht’s über die Felsen nach oben – herrliche Sicht nach Süden über Ort, Strand und die 12 Apostel!
Oben dann ins Freizeitareal Maiden’s Cove hinein. Entlang an Grillplätzen und kleinen Buchten.
Der Weg endet aprupt, so steigt man weiter über die Boulder, bis Clifton in Sicht kommt. Etwas versteckt zwischen den äußersten Häusern führt dann ein kleiner Pfad zum Parkplatz von Clifton 4th Beach.
Die 4 Clifton Strände
Ein absolutes MUSS, diese Strände zu besuchen. Hier auf dem externem Link eine nähere Beschreibung dazu.
Landschaftlich gefallen mir der 4th und der 3rd Clifton Beach am besten. Die Strände 1st und 2nd sind leider mit großen Häuser nach hinten zugebaut; aber auf allen vier ist natürlich v.a. der fast schneeweiße Sand das Highlight. Blöd nur, dass es bei meiner Wanderung dichten Küstennebel hatte…
Spazieren entlang Bantry Bay
Von Clifton 1st Beach führt eine steile Treppe wieder hoch zur Victoria Road. Entlang dieser kann man die teils irrwitzig in die steilen Hänge des Lion’s Head gebauten Villen am besten begutachten. Normalerweise fährt man hier mit dem Wagen vorbei, da sieht man natürlich keine Details, wie z.B. die Aufzüge, die die Besitzer nach dem Parken in ihren „Höhlengaragen“ in die luftigen Höhen ihres Luxus-Heims bringen.
Sea Point & Green Point
Die Straße führt weiter nach Sea Point. In Höhe des Freibads bietet sich dann ein Snack im MOJO Market an, der mit allem kulinarischen aufwartet, was das Herz begehrt.
Weiter geht’s zusammen mit Joggern, Radlern, Triathleten, Bladern usw. auf der breiten Promendade nach Green Point. Dort hinein in den schön angelegten Green Point Park.
Ab ins Zentrum
Wer dann immer noch nicht genug gelaufen ist, der setzt seine Tour ins Zentrum oder zur Waterfront fort. Ich bin hochgequert zur High Level Road und über diese mit Fernblick über City und Hafen wieder runter in die Innenstadt. Dort finden Freunde von sportlichen Oldtimern das Dappers Coffee, wo man bei Kaffee, Kuchen oder herzhaftem zwischen Porsches, Ferraris, Mustangs und Mercedes‘ sitzt. Angeschlossen ist nämlich der Club9 mit seiner großen Ausstellung.
Wer dann noch Lust hat, schaut sich entweder das nahegelegene alte Fort an…
Sonnenuntergang im „Maestro’s on the Beach“
…oder läßt sich mit einem (Uber-)Taxi nach Milnerton bringen.
Im Maestro’s on the Beach kann man den Tag perfekt zu Ende bringen und je nach Wetterlage einen einzigartigen Sonnenuntergang erleben!
Sundowner in Llandudno
Einer der schönsten Strände der Region liegt in Llandudno. Ein reiner Wohnort, entsprechend wenig Parkplätze und keine Infrastruktur. Daher abends (zumindest außerhalb der Saison) wenig überlaufen.
Hält man sich beim Abstieg zum Strand hinuter ganz rechts, gelangt man zu vorgelagerten Felsen. Über einige schmale Pfade gelangt man bis zu den äußersten Bouldern. Hier läßt es sich perfekt sitzen und sein Feierabendbier genießen.
Allerdings wird man hier bei entsprechend Wellengang naß, die Gischt spritzt meterhoch! In unserem Fall war’s nix mit Sunset, der Küstennebel machte die Szenerie dafür enorm mystisch…
Wanderung im Silvermine-Gebiet
Über Chapman’s Peak Drive und Noordhoek gelangt man von Camps Bay aus am schnellsten zum Silvermine Wandergebiet.
Bereits die Anfahrt ist ein Traum. Diese angeblich schönste Küstenstraße der Welt kann man immer wieder fahren…
Und dann erst der Blick hinunter auf den schier endlosen Noordhoek Beach…
Ankunft im Nationalpark. Mehrere Wanderwege ziehen sich bis weit nach hinten, der bekannteste ist wohl der zu „Elephant’s Eye“. Ein Berg, der wie ein liegender Elefant geformt ist. Eine Höhle sieht aus wie sein Auge.
Das spannendste hier ist aber nicht der Berg, sondern die unfassbare Aussicht auf die kompletten südlichen Vororte Kapstadts und die gesamte False Bay, bis hin zu den gegenüber angrenzenden Bergen.
Direkt unterhalb liegt Constantia, die Luxus-Wohnregion mit ihren spektakulären Weingütern (einige sind in meinem Bericht über die Cape Winelands aufgeführt).
Der Clou ist, am Parkplatz gibt’s auch einen Stausee, in dem man baden kann. Das Wasser ist zwar rötlich, soll aber absolut sauber sein. Zudem ist es relativ warm.
Für den gesamten Ausflug am besten 4 bis 6 Stunden einplanen!
The Gin Bar
Zuguterletzt noch ein Ausgeh-Tipp. Mitten in der Stadt, in der Wale Street, befindet sich The Gin Bar.
Nicht ganz leicht zu finden, erst muss man durch‘s Chocolate Café gehen, um hinten im Innenhof versteckt die ziemlich lässige Bar zu entdecken.
Unzählige Sorten gibt’s; manchmal spielen auch Live-Bands. Die Drinks sind fantastisch…
Rechtliches zum Schluss
Aufgrund Nennung von Restaurants und Hotels kennzeichne ich diesen Bericht hiermit als „unbezahlte Werbung“.
Alles ganz wunderbare Tipps&Touren..leider sitzen wir hier in MUC fest