Skiathos, auch oft „griechische Karibik“ genannt, ist das absolute Bade- und Wanderparadies auf den Nördlichen Sporaden. Wir entdecken etliche goldgelbe, superfeine Sandstrände, in teils einsamen Buchten. Im Inselinneren wandern wir auf kleinen, bestens gepflegten und gut markierten Pfaden durch den von Schluchten durchzogenen, wildromantischen Kiefernwald. Die gleichnamige Inselhauptstadt punktet mit Hafenflair, leckerem Essen in gemütlichen Restaurants und quirligem Nachtleben.
Anreise mit Condor-Direktflug
Sehr zeitig geht’s in München los, um 05:50 Uhr hebt der Flieger ab, und schon 2 Std. 20 Min. später landen wir auf Skiathos auf einer extrem kurzen Landebahn – nur 1.628 Meter misst die Piste auf Skiathos. Schaulustige „Plane-Spotter“ freuen sich hier über spektakuläre Nahaufnahmen der anfliegenden und startenden Jets.
Unser Pilot hatte die kurze Landebahn erfreulicherweise absolut im Griff, und so landen wir überpünktlich am frühen Vormittag auf der Insel Skiathos.
Tag 1: Unsere Unterkunft auf Skiathos
Nur 3 Euro kostet das Busticket mit dem Linienbus vom Flughafen aus, mit Zwischenstopp am Hafen und dann weiter entlang der Südküste – bis hin zum entlegensten Ort, unserem heutigen Ziel Koukounaries. Unterwegs wollen so viele Passagiere zusteigen, dass der mittlerweile heillos überfüllte Bus sogar einzelne Stationen gar nicht mehr anfährt. Gut, wer sich seinen Sitzplatz gleich zu Beginn der Fahrt gesichert hat… An der allerletzten Station, Nummer 26, steigen wir aus.
Unsere Unterkunft, Aelia Studios, liegt ein kleines Stück abseits der Straße und wird über eine herrliche Zufahrt, gesäumt von alten Kiefern, Olivenbäumen und Oleanderbüschen, erreicht.
Unser Zimmer liegt im 3. Stock, Nr. 301, und bietet Blick zum Meer und hinüber zur kleinen Lagune.
Unterhalb, an der Straße , befinden sich mehrere Restaurants und ein Supermarkt, der neben allem, was der Tourist so braucht, auch sehr leckere griechische Süßteilchen anbietet. Abends schallt hin und wieder griechische Live-Musik zu uns hinauf.
Am „Karibik“-Strand Koukounaries Beach
Zum Traumstrand Koukounaries Beach sind es von hier nur 5 Minuten zu Fuß. Entlang der sichelförmigen Bucht säumt sich ein idyllisches Kiefernwäldchen. Hinter dem Wald befindet sich die Lagune, die man schön umwandern kann.
Der Sand ist goldgelb und fantastisch fein, das Wasser völlig klar und sauber, und es wird langsam, aber bestimmt tiefer. Also perfekt zum Schwimmen!
Im Laufe des Nachmittags legen allerdings große Ausflugsboote an, die unglaubliche Menschenmassen ausspucken.
Um diese Jahreszeit (Anfang Juni) allerdings noch kein Problem, es ist reichlich Platz vorhanden. Die Beachbars (etwa alle 100 m gibt es eine) sind aktuell fast alle noch geschlossen, es wird fleißig renoviert und alles auf Vordermann gebracht.
Die Entscheidung fällt leicht, wir nehmen einen Drink in der toll am Strand gelegenen Xenia Beach Bar (mit jedoch recht gehobenen Preisen, leider…).
Erstes Abendessen in Koukounaries
Von den Aelia Studios wieder hinunter zur Straße, reihen sich nach dem Supermarkt gleich drei Restaurants aneinander. Das dritte, „Alamar“, wird unser Stammlokal für den abendlichen Café frappé nach dem Beach. Exzellent! Cooles Ambiente, und sau-lecker!
Im „Under the Pine Tree“ (linker Hand die Hauptstraße entlang, etwa bei Busstopp 24) isst man ausgezeichnet und sitzt, wie der Name schon sagt, unter einem riesigen Pinienbaum, das alles zu einigermaßen günstigen Preisen.
Tag zwei auf Skiathos – Badespaß!
Der neue Tag beginnt mit dem urlaubs-üblichen „Morning Swim“. Nach einem griechischen Joghurt mit Trauben und einheimischem Honig aus Skiathos starten wir zu Fuß über den Hügel zum „Banana Beach“.
Badespaß am „Banana Beach“
Der gliedert sich grob in drei Teilbereiche: einem kleinen, wilden Abschnitt am Rande der bewaldeten Steilküste…
…dem mit Liegen und Sonnenschirmen bepflanzten Mittelteil der Elivi Hotelanlage…
…und einem nördlichen Part, hinter einer Felszunge. Hier ist dann FKK angesagt.
Wir lassen uns im besiedelten Teil nieder. Das Wasser ist auch hier grandios, der Sand ein absoluter Traum. Innerhalb befindet sich die „Nest Beach Bar“, in die wir spontan einkehren.
Man sitzt fantastisch hier, die Preise sind aber extrem hoch und grenzen fast an unverschämt. Die Bar gehört zu den Elivi Hotels, die hier auf dem Hügel leider eine die gigantische Bausünde angerichtet haben. Zu Gute halten muss man, dass das Club Sandwich tatsächlich ganz gut geschmeckt hat…
Abendessen unter Palmen, Sonnenuntergang am einsamen Strand
Das Taxi Boot in die Inselhauptstadt lassen wir heute ausfallen, stattdessen bummeln wir nochmals über den inzwischen fast wieder menschenleeren, wunderschönen Strand.
Mitten in der Bucht zieht die 133 Meter lange Super-Yacht „Al Mirqab“ des früheren Premierministers von Katar, welche die Blicke auf sich zieht.
Anschließend kehren wir im Ilia’s Orchard zum Abendessen ein.
Moussaka und gegrillte Calamari, auch der Hauswein schmeckt vorzüglich. Und das alles zum moderaten Preis und mit Ausblick auf eine Palmenallee. Was will man mehr? Ein gemütliches und familiäres Ambiente!
Verdauungsspaziergang? Der fällt etwas ausgedehnter aus! Einer spontanen Idee folgend, machen wir uns durch den verwunschenen Kiefernwald auf zum Mandraki Beach.
Nach etwas über 20 Minuten schnellen Schrittes erreichen wir ihn, in wunderschönes Abendlicht getaucht.
Schöner Weg, aber im Vergleich zu den anderen bisher besuchten Stränden fällt der Mandraki etwas ab. Trotzdem eine gelungene Aktion!
Also flott zurück, nachts im Wald verlaufen, keine gute Idee…
Tag 3: Neue Strände erkunden und ein Ausflug nach Skiathos-Stadt
Nach dem obligatorischen Morning-Swim und dem Yoghurt-Trauben-Honig-Snack laufen wir los – erstes Ziel ist heute früh der Eleni-Beach.
Um die 20 Minuten marschieren wir auf einer kleinen Nebenstraße hinüber zur Agia Eleni.
Der wieder halbrunde Sandstrand ist heute, am frühen Sonntagmorgen, noch wenig besucht. Es gibt hier zwei Bars (die hintere ist recht hübsch!) sowie einen Wassersport-Verleih.
Wir machen es uns für etwa 2 Stunden gemütlich und beobachten die Szenerie des sich langsam füllenden Strandes.
Dann spazieren wir kurzes Stück des Weges zurück, und biegen gen Norden ab, zum Nachbarstrand Krifi Ammos.
Dieser liegt in einer nach Norden ausgerichteten Bucht, ohne Schatten, Schirme gibt’s aber zum Ausleihen.
Gebadet wird diesmal nicht, dafür genehmigen wir uns einen Snack im oberhalb mit toller Aussicht gelegenen Kryfi Ammos Restaurant. Der sehr spezielle Salat „Maria“ und natürlich Tsatsiki 😉
Ausflug nach Skiathos-Stadt
Wir nehmen den Bus nach Skiathos Stadt. Auf dem Programm stehen: ein Moped mieten, die Fähr-Tickets zu unserem nächsten Ziel Skopelos, buchen und anschließend natürlich ein leckeres Abendessen!
Die Tickets bekommen wir gleich am neuen Hafen. Hin und zurück zum Hafen Glossa auf Skopelos kosten mit der Fähre Seajet 71,60 € für zwei.
Zuerst bummeln wir nun um die Halbinsel Bourtzi, und dann oberhalb der Altstadt hinüber zum Aussichtspunkt Paralia Psari. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke, man weiß gar nicht, was man zuerst fotografieren soll.
Wir kehren dann in der Taverna „Anemos“ ein. Feines Lamm Kleftiko und Fisch, Sea Bream (Meerbrasse). Exzellent, jedoch wieder relativ teuer. War aber zu erwarten hier. Zusammen mit einem halben Liter Wein und einer Vorspeise kommen wir auf stolze 58€…
Den Nachtisch, einen Frappé und frisch gepressten Orangensaft, nehmen wir im Café Dolce in der Altstadt. Das war aber exzellent!
Einmal die Fußgängerzone rauf und runter (wahnsinnig touristisch, logo), das ist dann nicht so ganz unser Ding… Daher schnell rüber zum Aegean Car Rental, unseren kleinen roten Honda-Flitzer abgeholt und los geht’s , auf zurück nach Hause.
Eine fast neue 150er, mit der werden wir nun die kommenden zwei Tage durch die Insel cruisen! Kostenpunkt nach Verhandlung 40 €, inkl. Vollkasko mit 300 € Selbstbeteiligung – das ist fair!
Tag 4: Strände und wilde Pisten im Westen von Skiathos
Wir starten früh los, mit unserer roten Honda. Vorbei an der Bucht von Platánias schwenken wir ein auf die Halbinsel Kalamáki.
Einmal um die die Halbinsel Kalamáki
Wir stoppen gleich am Strand von Vromólimnos, hier findet also der heutige Morning Swim statt!
Wunderschöner Strand, nach Westen ausgerichtet, Pinien spenden Schatten. Eine schicke Strandbar bietet sich für einen Drink an.
Nächster Stopp auf der Halbinsel, am Paralia Koutsouri, auch Diamanti Beach genannt. Kleine Sandstraße, kaum Parkplätze, letztes Stück auf Steilrampe zu Fuß hinunter.
Wahrscheinlich kein Geheimtipp mehr, wir waren jedoch äußerst angetan! Super nette Bar, etwas erhöht über dem kleinen Strand, fast schon thailändisch anmutend.
Darunter ein Restaurant mit den Stühlen im Sand, mit einem aus Palmblättern gedeckten Dach.
Ganz kleiner Strand, und sehr speziell und wahrlich karibisch!
Einmal quer durch den Westen von Skiathos
Wir umrunden den Rest der Halbinsel und stechen zurück ins Landesinnere, wo wir im Calma Restaurant zu Mittag essen. Netter grüner Garten mit Pool und Unterkünften, und leckere, einfache griechische Küche gibt’s hier.
Über eine wilde, kurvige Sand- und Staubstraße geht’s hoch zum Kloster Panagia Kounistra. Hier finden allerdings gerade Renovierungsarbeiten statt, die Kirche kann man daher nicht besichtigen.
Drei Strände im Norden – schattenlos und karg
Über eine schöne, grüne Stichstraße gelangen wir zum Paralia Megalos Aselinos, angepriesen als einer der schönsten Strände der Insel. Können wir aktuell leider so nicht bestätigen. Hat ein bisschen den Flair einer Müllkippe und die Gebäude am Strand sind mindestens renovierungsbedürftig, wenn nicht gar abrissbereit. Null Schatten, aktuell keine Schirme aufgebaut, da lockt uns nicht mal das schöne, klare Wasser zu einem Badestopp. Vielleicht eine Folge der Verwüstungen im letzten Herbst? Wir wissen es nicht.
Ein gutes Stück die Straße wieder zurück und weiter hoch über der Küste, auf der vom schweren Unwetter im September 2023 gezeichneten und zerfurchten Sand- und Geröllstraße. Weit oben über dem Meer passieren wir den kleinen „Bruderstrand“, Mikros Aselinos Beach.
Ein weiterer Abstecher zum Ligaries Beach, fast schon auf einer offroad Piste quälen wir unsere Honda auf schmalem Weg hinunter. Auch der trifft unser Geschmack leider null, so entscheiden wir uns um, queren die Insel zurück auf die Südseite, und baden nochmals auf der hübschen Kalamáki Halbinsel am Kanapitsa Beach, mit Blick auf Skiathos Stadt in der Ferne.
Ausklingen des Tages am Kanapitsa Beach
Und weil’s uns hier so gut gefällt, entscheiden wir spontan zu einer Einkehr im Kanapitsa Beach Restaurant. Auf einen gegrillten Oktopus 🐙 mit Fava-Pürree. Die würdige Abrundung eines abwechslungsreichen Tages!
Ein letzter Hecht ins Wasser folgt auf dem Heimweg, am Maratha Beach, quasi zum „Sunset Swim“.
Dort versuchen wir, einen Platz zum Dinner auf der Al Marqab zu bekommen. Wir winken ununterbrochen, aber sie ignorieren uns…
Andrea hat’s auch bei der kleineren Yacht probiert, die wollten uns aber auch nicht… 😛
Na dann, gute Nacht 😴
Tag 5: Kloster Evangelístria und Kástro an der Nordspitze von Skiathos
Nac h einem kleinen Frühstück beim Supermarkt unterhalb vom Aelia geht’s schon los. Wir fahren via Skiathos Stadt und nehmen gleich die steile Straße hinauf zum Kloster Evangelístria in Angriff, wo wir die Honda am kleinen Kirchlein Zoodóchos Pigi parken.
Es folgt eine kurze Besichtigung des wirklich schönen Klosters.
Das Museum wäre sicherlich auch interessant gewesen, das lassen wir aber aus.
Rundwanderung ab dem Kloster Evangelístria
So wandern wir los, mittlerweile herrscht hier schon früh eine massive Gluthitze. Der im Reiseführer beschriebene Weg verspricht eigentlich eben zu sein, und weitgehend durch schönen, schattigen Wald zu führen.
Stimmt leider nur teilweise. Eben ist der schon mal nicht, das erste Drittel geht es fast nur auf steil einer Schotterstraße bergauf.
Im einsamen Kloster Charálambos machen wir Rast und tauchen die Shirts und den Hut ins Wasser, das verschafft zumindest ein bisschen Kühlung.
Die dann folgenden, immer wieder wunderschönen Abschnitte in dichtem Pinienwald und über weite Olivenhaine entschädigen dann allerdings für die Mühen.
Highlight der Tour ist der Abstieg auf einem „Kaldermi“ (Steinpfad aus byzantinischer Zeit) durch eine enge, wilde Schlucht, gegen Ende unserer Runde.
Ziemlich platt erreichen wir wieder den Parkplatz, mittlerweile hat es 37°, und kehren erstmal im griechischen Café beim Kloster ein. Frappé, Cola und Wasser zum physischen Wiederaufbau.
Dann nochmal rauf aufs Bike und wir brausen auf ein verspätetes Mittagessen ins Panorama Restaurant mit unvergleichlicher Aussicht hinunter in die Stadt.
Nach Kástro, dem nördlichsten Punkt von Skiathos
Dann weiter nach Kastro, dem nördlichsten Flecken der Insel, wo sich die Überreste der alten Hauptstadt befinden..
Hier ist zwar noch bis Ende Juli wegen mehrjährigen Renovierungsarbeiten, geschlossen, ein freundlicher Bauarbeiter winkt uns aber trotzdem über die neu errichtete Brücke ins weitläufige Areal hinein, und so stöbern wir völlig allein auf dem uralten Gelände herum.
Der Ausblick ist fantastisch, die Hitze allerdings irgendwie surreal und so freuen wir uns auf die luftige Rückfahrt in die Stadt. Dort geben wir unseren roten Flitzer mach zwei ereignisreichen Tagen wieder zurück.
Rein in den Bus und nochmals ausführlich baden an unserem Heimatstrand Koukounaries. Das Abschluss-Abendessen findet anschließend im Cookoonari statt, gleich unterhalb der Aelia Studios.
Das war’s auf Skiathos! Morgen früh geht’s dann mit dem Linienbus zum Hafen und hinüber auf die Nachbarinsel Skopelos! Hier geht’s zum Bericht!
Übrigens – eine Zusammenfassung mit einigen weiteren Reisetipps findet Ihr hier:
2024 – Nördliche Sporaden: Skiathos und Skopelos
Wie immer gilt – alle Namensnennungen dienen der Beschreibung der Reise und unserer Aktivitäten und sind daher nicht als Werbung zu betrachten.
danke für den tollen Bericht und das man wieder an Deiner Reise „teilnehmen“ darf. schau halt bissl entspannter … Du hast Urlaub, lass los 😉