Tsoutsouros ist ein kleines Örtchen an der Südküste von Kreta. Man erreicht es über eine enge, 9 Kilometer lange Kurvenstraße, die sehr steil zum Meer hin abfällt. Tsoutsouros hat zweigeteilten, jeweils langen Sand- und Kiesstrand, unterbrochen von der Hafenmole. Von hier aus werden wir auf kleinen Pfaden zu den benachbarten Buchten wandern, ein Stück weit die Küste erkunden und natürlich auch unseren Hausstrand ausgiebig nutzen!
Wir verabschieden uns vom Achlia Beach (hier der Link zum Bericht) und unserer sehr netten Gastgeberin Christina und nehmen Kurs auf Myrtos. Natürlich nicht, ohne frühmorgens nochmals ins herrliche Wasser gesprungen zu sein.
Zwischenstopp in Myrtos
Myrtos kennen wir auch schon von unserer Kreta-Reise vor 4 Jahren (hier geht’s zur kompletten Reise und allen Berichten von damals).

Ein Küstenort, wie man ihn sich griechischer nicht vorstellen könnte.
Zumeist weiß-blaue, aber auch einige bunte Häuser säumen die kleinen Gassen, überall Blumenpracht.

Das haben allerdings auch schon andere entdeckt, und so findet man entlang der Uferpromenade nicht nur einen fantastischen Kiesstrand, sondern auch allerhand touristisches und kommerzialisiertes Angebot.

Bevor man sich hier ein Lokal aussucht, sollte man die Google-Bewertungen zu Rate ziehen, es sind wohl schon auch einige „Gurken“ dabei.

Unsere Wahl fällt auf‘s „Vespa Mirtos“. Der Wirt bleibt trotz maximalem Gäste-Aufkommen entspannt, Avocado-Egg und Chocolate-Pancake, besser könnte es nicht sein.

Eine Stunde ist’s nun noch nach Tsoutsouros, über landschaftlich wunderschöne Bergstraßen. Kiefernwälder in den Höhenlagen wechseln sich ab mit fast vegetationslosen Hängen; bis hin zu schier endlosen Olivenhainen. Die letzten 9 km sind dann tough, wir schrauben uns quasi in Falllinie nach unten. Auch hier hat der gestrige Starkregen massiven Schaden hinterlassen. An den Straßenrändern lagern frische Erdhaufen, überall liegt Geröll und auch die Bagger stehen noch parat für weitere Aufgaben.
Am Zielort schaut’s nicht viel besser aus. Große Rest-Pfützen und Schlammhaufen in allen Senken.
Ankommen im Hotel Edelweiß in Tsoutsouros
Unser Hotel haben die Schlammströme nur gestreift, es steht noch an Ort und Stelle.

Und ist ausgesprochen neu und schick ausgestattet, was man allerdings nicht von allen Gebäuden hier behaupten kann.

Aber egal, uns interessieren nur die schönen Dinge, und das ist auf jeden Fall der Ausblick aus unserem Eck-Apartment (Familienzimmer) im 2. Stock hinaus zum Meer!

Dann schnell noch runter zum selbigen! Ist im Vergleich zu unseren vorherigen Stopp nicht ganz auf dem gleichen Niveau, aber schöner hat ihn das Unwetter gestern halt auch nicht gemacht…

Die Liegen gibt’s for free, wenn man bei Manolis etwas bestellt. Schreit nach einem Frappé! Den genießen wir nun in unseren Liegen und freuen uns, wieder einen neuen Ort entdecken zu dürfen!
Hier noch ein paar Bilder von unseren „Familienzimmer“ (ein anderes war vor ein paar Tagen nicht buchbar):


Kurzzusammenfassung Tsoutsouros
Tsoutsouros ist ein kleines, ruhiges Fischerdorf an der Südküste Kretas, etwa 60 km südlich von Heraklion, mit ca. 100 dauerhaften Bewohnern. Es liegt nahe den Überresten der antiken Stadt Inatos und bietet schöne Strände, eine imposante Küstenlandschaft mit Schluchten (z. B. die Tsoutsouras Gorge) sowie versteckte Buchten und Naturpfade. Das Dorf ist ideal für Reisende, die Erholung suchen; man findet einfache Unterkünfte, Tavernen mit frischem Fisch und eine entspannte, nicht überlaufene Atmosphäre.
Und nun meine Einschätzung, natürlich rein subjektiv
Soweit zu den Fakten. Nun versuche ich mal, meine eigene, subjektive Einschätzung rüberzubringen. Heute ist der 30. September, also Nachsaison. Und gestern ist hier ein schweres Unwetter drüber gezogen.
Das Edelweiß befindet sich ganz am westlichen Ortsrand. Der hiesige Strandabschnitt ist etwa 40 Meter breit und 400 Meter lang. Wir bummeln Richtung Ortsmitte und suchen ein Lokal zum Abendessen. Tsoutsouros wirkt sehr ruhig, die letzten (ohnehin sehr wenigen) Badegäste sind abgereist oder in ihren Unterkünften verschwunden. Gerade der westliche Teil ist geprägt von entweder gepflegten Neubauten (wie das Edelweiß) oder teils unbewohnten Gebäuden (ehemalige sind wohl sehr schöne ehemalige Pensionen) oder eben Rohbauten. Der Strand wiederum ist gesäumt von schönen, alten Tamarisken, was die Szenerie irgendwie skurril erscheinen lässt.
Hier ein kurzes Video vom Zimmer im Edelweiß und unserem tollen Ausblick:
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Im zentralen Ortsbereich befindet sich der kleine Hafen und einzelne Supermärkte, Restaurants und es gibt Bankomaten.
Weiter in Richtung Osten lockert sich die Bebauung auf, wird aber auch nicht signifikant hübscher. Wobei das alles Charme hat, nicht falsch verstehen. Jedoch im Vergleich zu (z.B.) Myrtos oder Achlia, und da kommen wir ja gerade her, ist das schon eine gewisse Diskrepanz.
Wir entscheiden uns für das Restaurant „Zorbas“ am östlichsten Ortende, somit rund 1,5 km von unserer Unterkunft entfernt.

Eine sehr hübsche Taverne, mit vielen Pflanzen und einem unvergleichlich freundlichen Wirt.

Das Essen – hervorragend! Neben dem üblichen Greek Salat bestellen wir Zicklein und Lamm. Alleine das schon war den Fußmarsch wert.

Der Senior-Wirt Kostas nimmt sich Zeit für ein Pläuschchen. Erzählt von bayrischen Stammgästen, die ihn seit 30 Jahren durchgängig besuchen.
Der Weg zurück zum Hotel, Stille… Kein Auto fährt noch (es ist erst 20:30 Uhr!). Auch später auf unserem Balkon. Man hört nur Meeresrauschen, sonst nichts. Selbst die Taverne rechts schaltet ihr Licht aus. Mehr einsam geht nicht. Kalinychta!

Auf dem Küstenpfad nach Maridaki
Während wir morgens unser tägliches Schwimmprogramm absolvieren, sind auf der kleinen Uferstraße die Aufräumarbeiten nach dem Unwetter vorgestern schon in vollem Gange.
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Gegen 10:30 Uhr brechen wir auf zu unserer Wanderung.

Am Ortsende geht es etwas versteckt durch einen Durchgang unter einem Haus, dann auf steilem Weg hinaus auf den Küstenpfad. Immer wieder traumhafte Ausblicke zurück auf Tsoutsouros.

Ab der halben Strecke kommt dann bereits die Nachbarbucht Maridaki in Sicht.

Nicht schwindelfreie sollten hier ein bisschen aufpassen. Immer wieder passiert man senkrechte Steilflanken, die nicht immer gesichert sind.

Und wenn doch, würde ich mich nicht darauf verlassen wollen. Insgesamt ist er aber wirklich gut gehbar.
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In Maridaki halten wir uns jetzt aber nur kurz auf, das wird unser Ziel für den Nachmittag.

Erst mal wandern wir weiter, auf der geschotterten Fahrstraße, Richtung Westen. Unser Ziel sind zwei kleine Kirchlein, in toller Lage, hoch über dem Meer.

Als wir dann dort sind, erkennen wir, sie sind wirklich sehr klein… Aber zumindest der Ausblick von dort ist beeindruckend.

Bis zum kleinen Kloster Paralia Agios Nikitas zieht es uns dann doch nicht mehr.
Stattdessen drehen wir um und kehren bei Nicholas‘ kleiner Taverne in Maridaki auf eine Kleinigkeit ein.

Wirklich zu essen gibt es hier zwar nichts (zumindest heute), aber zu Bier und Cola bekommen wir einen kleinen Teller mit Dosenfleisch und Tomaten. Wir hätten uns gerne etwas mit dem Hausherrn unterhalten, leider spricht er aber kein Englisch.
Ab in die Kiesbucht und ins Meer!
Dann aber runter zum Wasser! Der breite Kiesstrand ist völlig menschenleer, außer uns liegt in einiger Entfernung nur noch ein einzelnes Pärchen. Wir platzieren uns unter einer schattigen Tamariske und genießen die Stille und die ruhige See.

Dieser Platz ist wirklich ein Idyll! Eingerahmt von senkrechten Felsen, ein Kiesstrand, ein witziges Örtchen, durch das sich ein Bach zieht, gespeist aus einer dicht bewachsenen Schlucht. Zumindest heute, denn Wasser gab’s ja kürzlich mehr als ausreichend hier. Bestens erkennbar am tiefen, frisch gefrästen Flussdelta, gespickt mit allerlei Holz und Geröll.

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen, werfen wir noch einen Blick in den hinteren Teil von Maridaki und in die Schlucht. Wie im ganzen Örtchen, so wechseln sich auch hier neue Gebäude mit Rohbauten und verfallenden Häusern ab. Ein ganz spezieller Flair in dieser engen und wild bewachsenen Lage.

Zurück laufen wir wieder auf dem Küstenpfad. Der ist um diese Nachmittagszeit durch die nun aufgezogenen dunklen Wolken nochmals ein ganz besonderes Erlebnis! Wir entdecken viele neue Details, zum Beispiel einige Höhlen in den Felsen, Reste uralter Bebauungen und natürlich immer wieder Ziegen.

Die stehen an den unmöglichsten Vorsprüngen in den senkrechten Felsen und sogar auf den Bäumen, die sie von oben herab kahl fressen.

Fazit:
Wer Tsoutsouros besucht, sollte diese wunderschöne Wanderung unbedingt machen. Ob sich der Weiterweg zu den Klöstern dann lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Ein Bad in der Kiesbucht von Maridaki ist aber unbedingt anzuraten!
Abendessen bei Anna
Der abendliche Spaziergang führt uns wieder bis zum anderen, östlichen Ende von Tsoutsouros. Zwischendrin kehren wir bei „Anna“ ein. Es gibt frisches Stifado,. vorzüglich.
Der Tag geht zu Ende, und unser Einbruch hat sich verfestigt. Trotz der kleinen Anfangsschwierigkeiten – Tsoutsouros ist auf jeden Fall einen Stopp wert! Und morgen erkunden wir die Strände weiter östlich, unsere Fahrt geht dann bis Keratokampos.
Listis Beach, Kastri und Keratokampos
Heute steht ein Ausflug auf dem Plan, der kleine Kia kommt wieder zum Einsatz.
Baden am Listis Beach
Erster Stopp -der sehenswerte Listis Beach, gerade mal 8 km von Tsoutsouros entfernt. Parken kann man oben an der Straße, man steigt dann über einen steilen Pfad hinunter zum Meer.

Listis ist ein malerischer, naturbelassener Strand mit Kies und feinem Sand, Felsen zum Klettern und kristallklarem Wasser. Er liegt abseits der Touristenströme und bietet eine ruhige, entspannte Atmosphäre ohne Infrastruktur.

Wir legen uns hinüber in den östlichen Teil, unter die hohen Felsen mit mehreren großen Höhlen. Im Halbschatten eines Felsblocks verbringen wir hier die Mittagszeit.
Hier auch ein kurzes Rundum-Video dazu:
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Schwimmt man ein Stück auf’s Meer hinaus, kann man gleich ums Eck schon den markanten hellen Berg erkennen, der über dem Doppel-Örtchen Kastri und Keratokampos thront.

Spaziergang und Mittagessen im Doppel-Örtchen Kastri / Keratokampos
Erstmal Überblick verschaffen, die beiden Orte sind recht weitläufig. Wir fahren durch beide Ortsteile bis zum hintersten Ende, wo die Straße hinauf nach Ano Viannos abzweigt.
Keratokampos gibt nicht besonders viel her, Kastri jedoch macht einen sehr netten Eindruck!

Heißt, wir kehren hier zum Mittagessen hier, gleich am zentralen Platz. Besonders gelobt wird die Taverna Kriti; im Jahr 1975 eröffnet und seitdem in Familienbesitz.

Zum Kochen verwendet werden fast nur einheimische Produkte, alles biologisch. Besonders gut bleibt uns das markante Olivenöl in Erinnerung.

Wir bestellen Dorade und Shrimp Saganaki, beides ziemlich klasse. Und günstig noch dazu.
Die gesamte Rechnung (wir hatten zusätzlich einen Griechischen Salat, Tzatziki, 0,5 Liter Weißwein, ein alkfreien Bier) betrug 44,50€.
Ein Bummel zum Hafen
Der Hafen von Kastri ist etwas besonderes.

Sehr groß (evtl. etwas überdimensioniert?) angelegt, ist er rundum mit Graffiti verziert.

Witzig! Hier gleich ein paar Beispiele:


Ein kleines Stück, bis zur Kirche, gehen wir noch, kehren ein auf einen Frappé, dann geht’s wieder „heim“ nach Tsoutsouros.

Fazit zum heutigen Ausflug:
Der Listis Beach ist ein „musst“, wenn man schon in der Gegend ist.
Und ich versuch‘ mich mal an einem Vergleich: Kastri wirkt gepflegt und ist definitiv etwas lieblicher hergerichtet als Tsoutsouros. Wobei – unser Hotel Edelweiß und seine Lage, sowie die Nähe zu Maridaki wie auch die guten Restaurants hier – ebenfalls nicht zu verachten. Ich einige mich mit mir auf unentschieden. Wenn wir wieder in diese Region kommen (und das werden wir!), dann buchen wir uns 3 Nächte in Kastri ein!
Ein Video vom Hafen von Kastri:
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Das war’s dann mit unserem Reisebericht aus Tsoutsouros. Morgen geht’s auf die letzte Etappe, wir fahren über Tris Ekklisies nach Pitsidia, zum großen Finale in Mittelkreta. Dort werden wir die letzten drei Nächte unserer Reise verbringen.
Und wie jedes Mal: Alle genannten Namen stellen keine Werbung dar, sondern dienen der Unterstützung für alle, die unsere Reisen nacherleben wollen!